Kia spielt wie die Konzernschwester Hyundai auf dem Transportermarkt keine beziehungsweise eine kleine Rolle. Der Hyundais H1 und später der H350 waren so selten wie Erlkönige auf der Straße und einen Lastesel mit typischer Kia "Tiger-Nase" gab es eh nicht. Bisher. Denn Vans können die Koreaner eigentlich ganz gut, wie der Staria beweist.
Kia PV5 Passenger / PV5 Cargo / PV5 Crew

Der futuristische 7- oder 9-Sitzer sieht aus wie ein großes Steckerfahrzeug, ist aber ein Verbrenner, der sich im vergangenen Jahr genau 1.045-mal im Flottenmarkt als Neuzugang präsentierte - eine beachtliche Zahl. Nun kommt der PV5 ums Eck, besser gesagt, der Kia-Transporter parkte bereits auf einer Messe in Frankfurt und zeigte sich live, bevor er in der zweiten Jahreshälfte im Konfigurator und beim Händler sichtbar wird.
Das Spannende beim Deutschland-Debütanten ist, dass er das erste Serienmodell der Kia-Strategie namens "Platform Beyond Vehicle" (PBV) ist, das den Weg für die künftigen PBV-Modelle der Marke ebnet.
Kia PV5 Cargo: Neue Art des Fahrzeugbaus
Dieser konzeptionell völlig neue Fahrzeugtyp, der durch seine radikale Modularität eine außergewöhnliche Flexibilität bietet, basiert auf einer speziellen Plattform, die Innovationen in allen Bereichen bietet, von den Fertigungsprozessen über die Hardware und Software bis zum Kundenerlebnis, heißt es seitens Kia. Was schon mal revolutionär klingt.
Kia PV5 WKNDR

Den neuen Koreaner wird es als Kleinbus (7-Sitzer) für den Personentransport ebenso geben wie als Cargo-Variante. In diesem Bereich wird es den geschlossenen Transporter als Standard-, Lang- oder Hochdachversion geben. Auf der Messe stand die Langversion mit einem Würth-Ausbau. Die Zusammenarbeit mit den Aus- und Umbauern wie Würth, Bott, Sortimo und Co. ist essenziell, da Transporter kundenspezifische Ansprüche erfüllen und dafür ausgestattet sein müssen.
PV5 Cargo: Drei Batteriegrößen
Für den PV5 Cargo, dessen Langversion 4,70 Meter misst, stehen drei Batterievarianten zur Wahl (43,3 kWh, 51,5 kWh, 71,2 kWh). Der Fronttriebler leistet je nach Akkuvariante bis zu 120 kW und 250 Nm Drehmoment. Die E-Reichweite beträgt je nach Ausführung bis zu 400 Kilometer, verspricht der Importeur. Das DC-Laden von 10 auf 80 Prozent (SoC) ist unter optimalen Bedingungen in 30 Minuten möglich, heißt es weiter. Wichtig für die Baustellen und Handwerker sind die 220-Volt-Anschlüsse, eine davon befindet sich passenderweise direkt im Laderaum.
Kia PBV (2024)

Den Cargo wird es neben der Standardgröße (L1H1) als Lang (L2H1) und Hochdach (L2H2) geben. Die Versionen Standard und Lang verfügen über eine typische zweisitzige Konfiguration, optional sind sie auch als Dreisitzer erhältlich. Die Hochdachvariante besitzt standardmäßig eine zusätzliche Dachkonsole fürs praktische Beladen.
Bis zu 5,1 m3 (Hochdachversion) Ladevolumen und die Kapazität für zwei Europaletten sowie eine niedrige Ladekante (419 mm) klingen schon mal gut. Das Chassis-Cab wird 4.525 mm lang sein und vom Pritschenwagen bis zum Kühltransporter alles anbieten können.
Vier Varianten sind geplant
Wie variabel der PV5 sein wird, zeigt der Ausblick von Kia, insgesamt vier Varianten anbieten zu wollen. Neben "Passenger" und "Cargo", die es ab Marktstart gibt, werden eine "Crew"-Version und eine rollstuhlgerechte Variante entwickelt. "Der PV5 kombiniert die saubere Effizienz eines elektrischen Antriebsstrangs mit der beispiellosen Flexibilität unserer neuen PBV-Architektur und der Weiterentwicklung unserer Produkt-, Software- und Fertigungsinnovationen und verkörpert damit unsere Kernwerte als ein Anbieter nachhaltiger Mobilitätslösungen", betonte Ho Sung Song, CEO von Kia, und verdeutlicht die Wichtigkeit des neuen Ansatzes. Damit bald auch die Marke mit der Tigernase in die Transporter-Flotten wirkt.