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Fahrbericht Skoda Enyaq RS: Und jetzt zum Sport

18.08.2025 17:16 Uhr | Lesezeit: 3 min
Rasanter Skoda Enyaq RS
© Foto: Skoda

Es fällt der Autoindustrie nicht immer leicht, ein Erfolgsmodell frisch zu halten. Beim Skoda Enyaq ist die Überarbeitung gelungen, wie wir seit einigen Monaten wissen. Da müsste es doch bei den jetzt nachziehenden RS-Spitzenmodellen mit dem Facelift auch geklappt haben. Oder?

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Wissen Sie, welche Marke in Deutschland im ersten Halbjahr 2025 hinter Volkswagen und BMW die meisten Elektroautos zugelassen hat? Da es sich hier um einen Enyaq-Fahrbericht handelt können sie es sich sicher denken: Die tschechischer VW-Tochter Skoda hat sich auch im E-Segment zur Erfolgsmarke gemausert.

Und das mit tatsächlich nur zwei Modellen im Angebot, dem kompakten und zudem erst seit einigen Monaten erhältlichen Elroq und dem eine Klasse größeren, schon seit 2020 angebotenen Enyaq. Dem wurde vor einigen Monaten eine größere Überarbeitung zu Teil, in dessen Genuss jetzt auch die beiden Spitzenmodelle der Baureihe kommen, der Enyaq RS (ab 58.600 Euro) und das Enyaq RS Coupé (ab 60.850 Euro). 


Skoda Enyaq RS Test (2025)

Skoda Enyaq RS Bildergalerie

Für eine kurze Testfahrt nahmen wir das Coupé, nun ja, was man im Zeitalter des SUVs so Coupé nennt. In erster Linie unterscheidet sich das Fahrzeug vom normalen Enyaq RS durch die nach hinten flacher auslaufende Dachlinie und das serienmäßige, fest installierte Panoramadach. Und natürlich bietet die schnittigere Variante im Fond weniger Kopffreiheit und zudem etwas weniger Gepäckraum – 570 statt 585 Liter. Das lässt sich verschmerzen. Dafür gibt im Gegenzug aufgrund der leicht besseren Aerodynamik einen Schnaps mehr Reichweite – 560 statt 550 Kilometer. Das Coupé-Paket lässt sich Skoda mit 2.250 Euro extra bezahlen.

Wie bei sportlicheren Elektroautos üblich, wird auch der Tscheche von zwei Elektromotoren angetrieben, der stärkere Antrieb beschleunigt auf der Hinterachse, bei Bedarf schaltet sich das zweite Aggregat an der Vorderachse zu und macht den Enyaq so zum Allrader. Zusammen werden so bis zu 250 kW/340 PS mobilisiert, satte 41 PS mehr als beim Vorgänger, aber im Vergleich zu den Leistungsorgien einiger Wettbewerber immer noch relativ bescheiden. Gut so!

Skoda Enyaq RS kommt leise daher

Das Schwestermodell des VW ID.4, in unserem Fall des ID.5, zeigt sich in Fahrt von seiner besten Seite. Selbst für ein Elektroauto geht es im Innenraum sehr leise zu und trotz Sportfahrwerk, die Karosserie wurde an der Vorderachse um 1,5 Zentimeter und an der Hinterachse um einen Zentimeter abgesenkt, ist der Enyaq als RS immer noch mehr sportlicher Cruiser mit angenehmem Langstreckenkomfort als echter Sport-Wagen.

Das Handling ist allerdings sportlich-präzise und die Leistungsentfaltung toll, 5,4 Sekunden für den Spurt auf 100 km/h stehen stellvertretend für die Qualitäten des RS in diesem Bereich. Leider wird schon bei 180 km/h abgeregelt, da dürfte ruhig noch mehr gehen. Weniger überzeugend, aber für ein Fahrzeug mit sportlichen Ambitionen doch eigentlich sehr wichtig, sind die Bremsen. Wie bei vielen E-Autos sind sie schwer zu dosieren und zudem rückmeldungsarm.

Skoda Enyaq RS: Mit 185 kW laden

Positives gibt es vom Verbrauch und Laden zu berichten. Die maximale Leistung am Schnellader wurde von 175 auf 185 kW angehoben, das ist nicht atemberaubend, aber ein Fortschritt. Theoretisch wird der Akku mit seiner Nettokapazität von 79 kWh damit in 26 Minuten von 10 auf 80 Prozent gebracht. Der Normverbrauch pendelt um die 16 kWh, wir kamen auf der Probefahrt auf knapp 20 kWh. Eine Wärmepumpe ist immer an Bord. 

Optisch nähert sich der Enyaq nach der Überarbeitung der neuen Skoda-Designsprache an, die die Marketing-Strategen blumig und wenig aussagekräftig mit „Modern Sold“ umschreiben. Es gibt ein glänzend-schwarzes sogenannten Tech-Deck-Face an der Front, hinter dem sich Sensoren und Radarsysteme verstecken, sowie ein neues Lichtband. Zu Serienausstattung zählen Matrix-LEDs, deren Leistungsfähigkeit wir nicht ausprobieren konnten. Hinzu kommen typische RS-Insignien in Schwarz, etwa an den seitlichen Fensterleisten sowie der Markenschriftzug an Fronthaube, Heckklappe und Außenspiegeln.

21-Zöller für den Skoda Enyaq RS

Gegen Aufpreis können die serienmäßigen 20-Zöller gegen welche im Format 21 Zoll getauscht werden und zudem kann der Kunde zwischen zwei Inneneinrichtungen wählen: Serienmäßig ist RS Lounge mit schwarzen Sitzbezügen, Polster aus Mikrofaser und Kunstleder sowie Kontrastnähen in Grün. Optional kann eine sogenannte RS Suite geordert werden, unter anderem kommt hier eine Kombination aus Leder und Kunstleder zum Einsatz.  

Zum recht umfangreichen Serientrim zählt auch ein Head-up-Display, eine Drei-Zonen-Klimaautomatik und ein elektrisch verstellbaren Fahrersitz mit Memory- und Massagefunktion. Zudem gibt es ein Soundsystem von Canton mit 12 Lautsprechern. 

Damit bietet Skoda fünf Jahre nach Einführung des Modells - und drei Jahre nach der Premiere des ersten RS-Coupés – auch für die sportlichsten Enyaqs wieder ein überzeugendes Gesamtpaket, dessen größte Stärken darin liegt, dass es kaum Schwächen beinhaltet. Mit dem Basispreis von fast 61.000 Euro lassen sich die Tschechen das allerdings auch gut bezahlen. Im Vergleich zum Preis wirken die wie bei allen Skoda-Modellen gewährten zwei Jahre Hauptgarantie da allerdings ziemlich mickrig. 


Autotests von Autoflotte



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