Plug-In-Hybride: So unterschiedlich altern Batterien

03.11.2025 17:22 Uhr | Lesezeit: 3 min
Akku von Plug-in-Hybrid
Die Akkus von Plug-in-Hybriden altern je nach elektrischer Fahrleistung und Fahrzeughersteller unterschiedlich schnell.
© Foto: ADAC

Je höher der elektrische Fahranteil, desto häufiger die Ladezyklen – und desto stärker fällt in der Regel die Batteriedegradation aus. Für Vielfahrer hat der ADAC einen Rat.

Die Batterien von Plug-in-Hybridfahrzeugen verlieren im Laufe ihrer Nutzung an Leistungsfähigkeit. Wie stark dieser Effekt tatsächlich ausfällt, hat der ADAC gemeinsam mit dem Batterietest-Anbieter Aviloo in einer umfangreichen Studie untersucht.

Dafür wurden rund 28.500 Messdaten zur Batteriegesundheit (State of Health, SoH) von Fahrzeugen sechs verschiedener Hersteller ausgewertet. Der SoH-Wert gibt an, welcher Anteil der ursprünglichen Batteriekapazität noch verfügbar ist.

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Die Ergebnisse zeigen: Der Alterungsprozess verläuft je nach Hesteller und Anteil der elektrisch gefahrenen Kilometer sehr unterschiedlich. Grundsätzlich kann bei den meisten Fahrzeugen davon ausgegangen werden, dass die Antriebsbatterie ein durchschnittliches Autoleben überdauert. Allerdings gilt: Je höher der elektrische Fahranteil, desto häufiger die Ladezyklen – und desto stärker fällt in der Regel die Batteriedegradation aus.


Akkus: Unterschiede zwischen den Herstellern

  • Mercedes-Benz: Die untersuchten Fahrzeuge zeigen im Durchschnitt nur eine geringe Alterung der Batterie.
    Volkswagen-Gruppe: Die Degradation verläuft weitgehend im erwartbaren Rahmen, mit nur wenigen negativen Ausreißern.
  • BMW-Gruppe: Auch hier ist der Kapazitätsverlust grundsätzlich im erwarteten Bereich, allerdings treten vereinzelt Fahrzeuge mit überdurchschnittlicher Alterung auf.
  • Ford: Zu Beginn der Fahrzeugnutzung zeigen sich deutlichere Alterungserscheinungen, die sich später jedoch abflachen. Aufgrund der geringen Datenbasis bei hohen Laufleistungen lässt sich der weitere Verlauf derzeit schwer einschätzen.
  • Mitsubishi: Auffällig ist eine vergleichsweise starke Batteriedegradation bereits nach geringen Laufleistungen, die sich mit zunehmender Nutzung etwas stabilisiert.


Empfehlung: Batteriecheck vor dem Gebrauchtkauf

Die große Streuung der Messergebnisse zeigt, wie wichtig ein Batterietest beim Kauf eines gebrauchten PHEV ist. Nach Einschätzung des ADAC sollten folgende Mindestwerte für den SoH erreicht werden:

  • bei 50.000 Kilometer: mindestens 92 Prozent
  • bei 100.000 Kilometer: mindestens 88 Prozent
  • bei 150.000 Kilometer: mindestens 84 Prozent
  • bei 200.000 Kilometer: mindestens 80 Prozent

Liegt der Wert deutlich darunter, kann dies auf übermäßige Alterung oder defekte Zellen hinweisen. Der Austausch einer beschädigten Batterie kann bei Gebrauchtwagen im Extremfall einem wirtschaftlichen Totalschaden gleichkommen.

Deshalb fordert der ADAC von den Herstellern, dass PHEV-Batterien selbst bei hoher elektrischer Nutzung mindestens 200.000 Kilometer halten müssen. Fahrer können zur Langlebigkeit beitragen, indem sie den Akku nicht regelmäßig vollständig aufladen – ideal ist ein Ladebereich zwischen 20 und 80 Prozent.

Für Viel-Elektrisch-Fahrer reines E-Auto oft sinnvoller

Wer plant, künftig viele Strecken elektrisch zu fahren, sollte auch den Kauf eines reinen Elektroautos in Betracht ziehen. Die ADAC-Dauertests zeigen, dass moderne E-Autos im Alltag zuverlässig funktionieren. Dank größerer Batterien absolvieren sie weniger Ladezyklen und erreichen meist hohe Laufleistungen bei stabiler Batteriekapazität.

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