Die Lage für Saab wird nach einer Absage aus China immer bedrohlicher. Wie die niederländische Muttergesellschaft Spyker Cars in Zeewolde am Donnerstag mitteilte, ist die zwei Wochen alte Vereinbarung mit dem chinesischen Autokonzern Hawtai wieder aufgehoben worden. Die Chinesen wollten dem schwedischen Unternehmen im Rahmen einer strategischen Partnerschaft mittelfristig 150 Millionen Euro bereitstellen (wir berichteten). Nach Stockholmer Medienangaben konnte der relativ kleine und international unbekannte Konzern aus China nicht alle Eigner hinter seine Schweden-Pläne bringen und musste deshalb absagen. Die Produktion bei Saab liegt seit über einem Monat wegen fehlender Mittel zur Begleichung von Lieferantenrechnungen still. Schwedens Wirtschaftsministerin Maud Olofsson nannte die Lage für das heimische Traditionsunternehmen "schwierig". Das Unternehmen beschäftigt noch 3.500 Mitarbeiter in seinem Stammwerk Trollhättan. Konzernchef Muller wirbt in China um Investoren Der niederländische Saab-Eigner und -Konzernchef Victor Muller hielt sich am Donnerstag in China auf, wo er nach Unternehmensangaben mit anderen potenziellen Partnern über "die kurz- und mittelfristige Sicherung von Finanzmitteln" verhandelt. Zur Wiederankurbelung der Produktion verhandele man außerdem mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) über die Freigabe eines Kredits über 29 Millionen Euro, hieß es. Als weiterer möglicher Rettungsanker gilt ein lange umstrittenes Engagement des russischen Bankiers und Investors Wladimir Antonow. Bei Saab wurden im vergangenen Jahr nur noch 32.000 Autos gebaut. Muller hatte für dieses Jahr den Absatz von 80.000 Wagen als Ziel für ein längerfristiges Überleben genannt. Die Zahl wird von Branchenkennern als wenig realistisch bezeichnet. (dpa)
Saab: Hilfe aus China vorerst geplatzt
