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Cupra Leon VZ PHEV: Wenn Steuern sparen doppelt Spaß macht

13.09.2021 14:45 Uhr
Beim Cupra Leon VZ PHEV werden 245 PS entfesselt – sofern der Akku geladen ist.
© Foto: Michael Blumenstein/Autoflotte

Hol Dir einen Plug-in-Hybrid, dann sparst Du Geld, sagt man. Wie das Sparen doppelt Spaß machen kann, zeigt der Cupra Leon mit E-Schub. Doch einen Haken gibt es.

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Von Michael Blumenstein

Mal ganz ehrlich: Meinen Sie, dass die Plug-in-Hybride so einen Erfolg bei den gewerblichen Zulassungen hätten, wenn es keinen Anreiz gäbe – finanziellen Anreiz? Der Umweltbonus in Höhe von 6.750 Euro ist dabei sicherlich der kleinere. Den erhalten die Unternehmen sozusagen als Rabatt beim Kaufpreis und der wird meist in die Leasingsumme integriert und reduziert diese. Rund 40 Prozent aller Cupra Leon mit Plug-in-Hybrid werden gewerblich erworben.

Daher freuen sich deren Nutzer mehr, denn die versteuern bekanntermaßen nur noch die Hälfte des Bruttobetrags. Beim Cupra Leon VZ e-Hybrid bedeutet das: knapp 25.000 Euro zu versteuernder Fahrzeugwert – das sind Ibiza-Preise. Das VZ steht übrigens für "veloz", was frei übersetzt "schnell" bedeutet. Den Zusatz bekommt der stärkste der e-Hybride, wie Cupra und Seat die Phevs nennen. Beim VZ werden 245 PS entfesselt – sofern der Akku geladen ist. Dann geht es wie von der Tarantel gestochen nach vorn (obwohl diese ja eigentlich beißt). Es geht in jedem Fall fulminant vorwärts. Und genau das erwartet man ja auch von einem Cupra – der sportlichen Marke im Seat- und sogar Volkswagen-Universum. Nach sieben Sekunden hat das (mittlerweile etwas betagte) Sechsgang-DSG eben erst in die dritte Fahrstufe gewechselt und der Digitaltacho zeigt bereits 100 km/h an – sofern die Straße trocken war. Das ging flott und es geht noch weiter.

Geringes Mehrgewicht

Auch Zwischenspurts schüttelt der 1,4-Liter lässig aus dem Maschinenraum, der eben nicht nur die sonst üblichen 150 PS des Vierzehnhunderter-Turbos beheimatet, sondern nochmals zusätzlich 95 elektrische. Doch wehe, die Pferde gehen mit einem durch und die Autobahn ist lange, sehr lange Zeit frei. Dann ebbt irgendwann auch der letzte Funke Strom ab und die 95 PS sind noch für eine Gedenksekunde beim Beschleunigen zu fühlen, um dann zu erlöschen. Dann müssen sich die 150 PS anstrengen, um den gut 1,7 Tonnen schweren Kombi zu beschleunigen. Das Mehrgewicht des Phev fällt mit rund 100 Kilogramm übrigens bescheiden aus, was sich wiederum im Fahrverhalten positiv bemerkbar macht.

Leere Akkus sind aber ehrlicherweise sehr selten – freie Autobahnen auch. Und: Ein Plug-in-Hybrid ist nicht für Dauervollgas gedacht und gemacht. Es soll ja möglichst wenig umweltbelastend stets mit grünem Strom gefahren werden. Das kann der Leon rund 50 Kilometer, sofern kein Autobahnanteil sondern urbane Verkehrssituationen vorherrschen. Daher ist auch die für diese Leistungsklasse geringe Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h irrelevant. Sie zeigt jedoch, dass obenrum der Elektroschub dünn ist.


Cupra Leon VZ PHEV im Autoflotte-Test

Cupra Leon VZ PHEV im Autoflotte-Test Bildergalerie

204 oder 245 PS?

Daher zurück zu den Elektroeigenschaften. Die Rekuperationsstärke kann über das Infotainmentmenü gewählt werden. Mehr bringt aber nicht unbedingt mehr. Denn auch wer die nicht so feinfühlige Bremse (im Vergleich zu den klassischen bei den Verbrennern) nutzt, rekuperiert bis zum Maximalwert, bevor die mechanische Bremse zupackt. Das gelingt auch gut und "E-Nerds" werden wohl auch deutlich mehr als 50 E-Kilometer in der Stadt schaffen. Doch dann könnte auch der 1.256 Euro günstigere kleine Bruder ausreichen. 204 PS besitzt der in Gänze. Reicht auch. Und wer es etwas dezenter mag, findet den richtigen Partner vielleicht sogar im Seat Leon Sportstourer e-Hybrid, ebenfalls mit 204 PS gesegnet. Den gibt es bereits ab 31.416 Euro – vor Abzug der Förderung.

Dann verzichtet man allerdings auch auf die Cupra-Devotionalien wie große Räder, kupferfarbene Elemente und beispielsweise breite Seitenschweller (die beim Aussteigen die Hosenbeine beschmutzen können und 319 Euro extra kosten). Und aufs Cupra-Image. Das soll nicht das schlechteste sein und vielen ist die Marke nach wie vor unbekannt – das macht sie sympathisch. In München hat unlängst die „Cupra Garage“ direkt am Odeonsplatz eröffnet – und ist einen Abstecher Wert.

Zurück zum Teilzeitstromern. In einer Stunde lädt der Plug-in an den städtischen Wallboxen rund 15 Kilometer Fahrstrecke. Vier Stunden sollte er also meist verweilen, bevor es vollgeladen weitergeht – netto werden rund neun kWh-Akkukapazität fürs Vorwärtskommen bereitgestellt. Voll geladen kommt man die ersten 100 Kilometer mit rund vier Litern aus, danach werden es – ohne erneut zu laden –  eher acht werden. Für einen 250-PSler akzeptabel.

Durchaus akzeptabel ist das Fahrwerk arrangiert. Adaptiv kann es an den eigenen Geschmack angepasst werden und ist im Komfortmodus wirklich komfortabel. Eine leichte Polterneigung an der Vorderachse ist zu verschmerzen und eventuell teils auf die 19-Zoll-Räder zurückzuführen – 18-Zoll ist Standard.

Innen mag man nach kurzer Zeit die "zupackenden" Sportsitze. Dass die Kopfstütze integriert ist, passt zur Marke, nicht unbedingt für jeden Körper. Ebenso ist es gewöhnungsbedürftig, dass der Startknopf im Lenkrad sein kann (ist beim VZ so, beim kleinen nicht). Je nach Lenkradstellung beim Parken, drückt man auch mal ins "Leere". Übung benötigt – wie bei allen Kompaktfahrzeugen des VW-Konzerns – das Infotainmentsystem. Short-Cuts wie das Doppeltippen zum Aktivieren der Sitzheizung gefallen hingegen, wenn man sie kennt. Die Fläche zum Aktivieren der Außenbeleuchtung hingegen weniger. Wem es beim ersten Versuch gelingt, das Standlicht einzuschalten und beim Abschließen des Fahrzeugs anzulassen, bekommt ein Autoflotte Freiabo.

Übers Platzangebot haben wir bereits ausgiebig und immer wieder berichtet. Das hat Octavia-Format und ist somit über jeden Zweifel erhaben und bietet teils mehr Platz als Mittelklassefahrzeuge aufweisen können. Etwa 40 Prozent der Kunden wählen den großen Kofferraum. Weniger als bei anderen Marken. So ergibt der Cupra Leon e-Hybrid VZ gerade für User Chooser Sinn – sofern die täglichen Strecken ins Plug-in-Raster passen.

Technische Daten: Cupra Leon Sportstourer VZ

Testwagenpreis: 40.852 Euro abzgl. Subventionen

R4/1.395 cm3 | 110 kW/150 PS | 250 ab 1.550 U/min | 7 s | 225 km/h | 6-Gang-DSG | Elektromotor: 85 kW / 115 PS | Systemleistung: 180 kW / 245 PS | 400 Nm | Batteriekapazität: 12,8 kWh (8,7 netto) | Ladezeit bei 3,7 kW (Wallbox einphasig): ca. 3h 30 min | WLTP-Verbrauch: 1,5 Liter Superbenzin + 8,7 kWh auf den ersten 100 Kilometern | 32 g/km | Reichweite bis 57 km

Abmessungen: 4.657 x 1.799 x 1.463 mm | 470 – 1.450 l | HK: 12 | VK: 21 | TK: 19

Ölwechselintervall: 15.000 km/jährlich | Garantie: zwei Jahre bzw. acht Jahre/160.000 km auf Akku

Autoflotte-Empfehlung: Cupra Leon ST e-Hybrid 204 PS

Preis ab: 33.277 Euro abzgl. Subventionen | Winterpaket: 353 Euro | Ladekabel Typ 2 (Wallbox): 160 Euro | Gepäcknetz: 151 Euro | Panorama-Schiebedach: 1.059 Euro | Wireless Full Link: 202 Euro

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