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Fahrbericht Land Rover Discovery Sport: Alles in Einem

04.10.2019 11:30 Uhr
Fahrbericht Land Rover Discovery Sport: Alles in Einem
Land Rover hat den Discovery Sport überarbeitet.
© Foto: Land Rover

Der Discovery Sport kann Stadt und Land gleichermaßen. Das macht ihn zum Bestseller im Angebot der Briten. Jetzt wurde er überarbeitet. Ein wenig Hybrid gibt es dazu.

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Von Peter Weißenberg/SP-X

Jetzt werden die Füße nass - todsicher. Das ist so ein Gedanke, wie er dem Fahrer eines Land-Rover Discovery Sport an diesem Nachmittag einfach durch den Kopf gehen muss. Die Offroad-Piste "Les Comes" im Hinterland von Katalonien wirkt einfach zu unerbittlich. Nicht nur vor dem rund einen halben Meter tiefen Wasserloch.

Denn das SUV sieht eher nicht nach derart kernigen Geländeleistungen aus. Gerade nach seinem umfassenden Lifting mit mehr als 70 Prozent neuen Teilen wirkt der Disco Sport (ab 31.134 Euro netto) äußerlich geschmeidiger, freundlicher, citytauglicher. Hippe Tagfahrlicht-Signatur und der neue Kühlergrill mit tieferer und breiterer Öffnung, LED-Rückleuchten mit dynamischen Blinkern oder gewaltige 21-Zoll-Felgen sehen eher nach Großstadtdschungel-Optimierung aus. Doch der Eindruck täuscht.

Unter der weichen Schale arbeitet ein harter Kern. Und das war ja auch bisher schon ein Argument, das den Disco Sport zum Bestseller im Angebot der Briten gemacht hat. Auf kompakten 4,60 Metern hat er viel von einem noblen Range Rover, ist vernünftiger als der schnittige Evoque, lange nicht so rau wie der Defender - und hat doch von allen Drei etwas. Wenn nicht sogar das jeweils beste.

Basisdiesel mit 150 PS und Frontantrieb

Los geht’s im Basisdiesel mit einem angenehm präzisen Sechsganggetriebe. Der billigste Disco Sport müsste allerdings in Les Comes an der ein oder anderen Herausforderung passen. Denn der 150-PS-Diesel ist der einzige Discovery, der auch mit reinem Frontantrieb zu haben ist (Allrad ab 42.150 Euro). Und da hat die Geländegängigkeit naturgemäß engere Grenzen. Wer weiß schon, wie schlammig der Boden am Grund des Wasserloches ist?

Der allradgetriebene Discovery Sport tuckert da geradezu lässig durch. BIs zu 60 Zentimeter kann er eben locker ab, genau wie bis zu 30 Prozent Seitenneigung. Das neue Allrad-System Terrain Response 2 ermöglicht eine Menge Allrad-Akrobatik sogar fast ganz selbstständig. Der Fahrer muss nur noch lenken. Aufwärts passt der Wagen die Traktion automatisch den Erfordernissen von Grund und Anstieg an, abwärts hilft die Hill Descent Control. Dank "ClearSight Ground View" kann der Fahrer dabei virtuell durch die Motorhaube auf den felsigen Grund schauen, den der Disco gerade hochkrabbelt.

Das hat was von Achterbahn in Zeitlupe, nur mit viel besseren Sitzen und in einem Ambiente, das mehr von der Welt der edlen Range-Rover hat als aus dem klassischen Land-Rover-Auftritt. Sogar den coolen Weitwinkel-Rückblick im Rückspiegel gibt es jetzt auf Wunsch. Das eingeblendete Kamerabild bietet einen sehr hilfreichen Blick nach Hinten. Gerade, wenn dort alle Plätze und der Laderaum gesteckt voll sind.

Denn der Discovery Sport ist auch ein gutes Stück Familien-Van für Lifestyle-Freunde. Mit bis zu 1.794 Liter Kofferraum-Volumen ein echter Lademeister, auf Wunsch auch mit sieben Sitzen zu haben - selbst in Reihe drei können die Passagiere Heizung und Lüftung steuern. Gediegen und routiniert verarbeitet, neuerdings gegen Aufpreis auch mit Induktionsladeschalen fürs Handy und einem Wifi-Hotspot.

Der Basis-Landy wird trotz vieler Qualitäten und des vergleichsweise günstigen Preises dennoch Außenseiter im Angebot bleiben. Das liegt zum einen daran, dass nur die anderen Motor-Getriebe-Varianten in den Genuss des neuen 48-Volt-Mild-Hybridsystem kommen. Diese elektrische Anfahr- und Beschleunigungshilfe für die Zweiliter-Benziner und -Diesel ist dort genauso Serie wie die seidenweich schaltende Neungang-Automatik. Zum anderen aber will ein Land-Rover-Fahrer einfach Allrad - der soll dank entkoppelbarem Hinterachsantrieb jetzt auch noch sparsamer sein.

Trotz Spartechnik keine Sparfüchse

Apropos: Trotz der neuen Spartechnik sind die getesteten Antriebe (249-PS-Benziner ab 39.907 Euro netto / 240-Diesel ab 40.294 Euro netto) keine Verbrauchswunder. Von den angegebenen Durchschnittsverbräuchen waren beide auch abseits der Geländepisten mehr als zwei Liter entfernt. Sparfüchse oder Citymaut-Furchtsame werden da wohl lieber auf den Plug-in-Hybridantrieb auf Dreizylinderbasis warten, der zur Jahreswende das Angebot durch einen Antrieb mit ein paar Dutzend Kilometern rein elektrischer Fahrmöglichkeit ergänzen wird.

Den Discovery Sport gibt es ab sofort in den Versionen S, SE and HSE (nur mit dem stärksten Dieselmotor). Und wer denn doch lieber in der Stadt beeindrucken will, der kann gegen Aufpreis ein R-Dynamic-Paket kaufen. Eine Sportskanone wird der Land Rover Discovery Sport dadurch zwar auch nicht - aber wer in so vielen Disziplinen antritt, kann eben nirgendwo das ultimative Angebot liefern.

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