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Fahrbericht: VW Caddy gibt weiterhin den Familienversteher

22.05.2015 07:08 Uhr
Neu ist der VW Caddy auch als Familienvan nicht, aber er kommt mit sehr vielen neuen Teilen.
© Foto: VW

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Von Elfriede Munsch/SP-X

Ob als Familienvan oder praktisches Gefährt für Freizeitsportler: Der VW Caddy hat sich auch bei Privatfahrern eine große Fangemeinde erarbeitet. Mittlerweile machen die Pkw-Modelle der seit 2003 erhältlichen und  mehr als 1,5 Millionen Mal verkauften dritten Generation fast die Hälfte der Caddy-Verkäufe aus. Ende Juni startet nun die vierte Generation des Multitalents. Mindestens 18.243 Euro / 15.330 Euro netto werden für ihn in der mager ausgestatteten Basisversion in Verbindung mit dem 62 kW / 84 PS starken 1,2-Liter-Benziner fällig. Für die Maxi genannte Langversion verlangt VW mindestens 22.568 Euro / 18.965 Euro netto, hier gehört der 1,4-Liter-Otto mit 92 kW / 125 PS-Benziner dazu.

Neu ist der VW Caddy auch als Familienvan nicht, aber er kommt mit sehr vielen neuen Teilen. Allerdings steht die Neuauflage weiter auf der Plattform des Vorgängers. Abmessungen sowie Gewichte bleiben daher fast unverändert. So kommt das Fahrzeug auf eine Länge von 4,41 Metern, als Maxi sind es 47 Zentimeter mehr. Immerhin konnten die VW-Nutzfahrzeug-Techniker sich bei Motoren, Assistenz- sowie Infotainment-Systemen aus dem bekannten konzerneigenen MQB-Baukasten bedienen.

Wer sich einen neuen Caddy zulegt, muss den Neid der Nachbarn nicht fürchten. Das überarbeitete Modell unterscheidet sich äußerlich nur wenig vom alten. Nicht nur die Abmessungen sind vertraut, sondern auch die Optik. Die Frontgestaltung mit den geänderten Leuchten wirkt etwas Pkw-ähnlicher und die eine oder andere Kante wurde noch geschärft. Traditionalisten wird es freuen, der Caddy verweigert sich bulligen SUV-Stilelementen genauso wie schicker Linienführung.

Vertrauter Innenraum

Im Inneren geht es ebenfalls vertraut zu, wenn nun auch bei den höheren Ausstattungsvarianten höherwertige Kunststoffe, Applikationen und Sitzbezüge zum Einsatz kommen. Die meisten Kunden entscheiden sich für das mittlere Komfortniveau Trendline. Hier gehören immerhin unter anderem die zweite seitliche Schiebetür, elektrische Fensterheber und auch Seitenairbags für die zweite Reihe ab Werk dazu. Eine Klimaanlage muss aber genauso wie ein Lederlenkrad oder elektrisch einstellbare Außenspiegel noch extra bezahlt werden.

Die Aufpreisliste ist lang. Hier findet man erstmals für den Caddy neben modernen Infotainmentsystemen auch die gängigen Assistenten wie man sie aus dem Pkw-Angebot kennt. Dazu zählen unter anderem die automatische City-Notbremsfunktion, Müdigkeitserkenner, Fernlichtassistent und ein adaptiven Tempomat. Darüber hinaus kann der Caddy auch automatisch einparken. Serienmäßig ist die Multikollisionsbremse an Bord.

Neue, Euro 6 konforme Motoren

Wichtigste Änderung beim Caddy sind die neuen, Euro 6 konformen Motoren. Zum Marktstart stehen zwei Ottomotoren, ein 1,2-Liter mit 62 kW / 84 PS sowie ein 1,4-Liter mit 92 kW / 125 PS zur Wahl. Ein Dreizylinder mit 75 kW / 102 PS ergänzt im Spätsommer das Angebot. Das Gros der Kunden entscheidet sich aber für einen Selbstzünder. Zum Einsatz kommen ausschließlich 2,0-Liter-Vierzylinder. Diese sind im Vergleich zu vorigen Motorenangebot um bis 1,2 Liter sparsamer geworden. Einstiegsmotorisierung ist ein 55 kW / 75 PS-Aggregat, das wie die 102-PS-Variante serienmäßig über ein Fünfgang-Getriebe verfügt. Erst der Diesel mit 90 kW / 122 PS ist ab Werk an ein Sechsgang-Getriebe gekoppelt. Er wird ausschließlich mit Allrad angeboten. Das Top-Triebwerk leistet 110 kW / 150 PS.

Es muss aber nicht unbedingt ein sparsamer Diesel sein. Neu im Programm ist ein erdgasbetriebener 1,4-Liter-Turbo mit 81 kW / 110 PS. Der begnügt sich durchschnittlich mit 4,1 Kilogramm für die Wegstrecke von 100 Kilometern. In Punkto Durchzugskraft bietet er immerhin 200 Nm, von der früheren Behäbigkeit solcher alternativen Antriebsalternativen merkt man hier nicht mehr viel. Das Schalten sollte man aber nicht vergessen. Am Berg geht dem Turbo schon die Puste aus, also runterschalten und das Drehmoment wach kitzeln. Ein Sechsgang-DSG wird es Ende des Jahres geben. Die leise und laufruhig agierende Erdgas-Version dürfte für gelassene Fahrer ideal sein, die zwar nicht trödeln, aber auch nicht rasen wollen. Der Blick auf den Bordcomputer belohnt bei dieser Fahrweise mit der Verbrauchsanzeige von 4,6 Kilogramm. Gelassenheit steht dem Caddy sowie so: Zwar wurde das Fahrwerk leicht überarbeitet, das Fahrzeug kann aber seine konstruktionsmäßigen Nutzfahrzeuggene nicht verleugnen. Die hintere Starachse gibt Straßenunebenheiten weiterhin recht direkt an die Insassen weiter, auch wenn die neuen Sitze jetzt schon mehr abfedern als die vorigen. Als sportlich ambitionierter Kurvenräuber ist diese Fahrzeuggattung eh nicht gedacht.

 Ihre Stärken liegen im Platzangebot. Passagiere der ersten und zweiten Reihe genießen den Luxus von Bein- und Armfreiheit und fürs Gepäck ist reichlich Raum vorhanden. Das Kofferraumvolumen variiert zwischen 750 und 3.020 Litern. Allerdings muss man bei der Variabilität der Sitze sowie der Bedienfreundlichkeit Abstriche machen. Muskelkraft und Geschicklichkeit ersetzen hier die bei Pkw üblichen aufwändigeren Faltsysteme auf Knopfdruck. Sowohl die Kurz- als auch die Langversion können als Siebensitzer konfiguriert werden.

Neu oder doch nicht ganz neu? Den Käufern wird es egal sein, der Caddy wird wohl auch in den nächsten Jahren in Deutschland die Kunden von seinen Qualitäten überzeugen. Dazu gehört auch, dass der preisliche Abstand zur eigenen VW-Konkurrenz, dem Touran, gewahrt bleibt.


VW Caddy (2016)

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