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Assekuranz: Versicherer beklagen herbe Verluste

25.04.2012 10:53 Uhr
Versicherung
Die Preisspanne unter den Versicherern ist immens. Dennoch sorgte der Wettbewerb nicht für eine positive Gesamtbilanz für die Branche.
© Foto: Archiv Presse+PR Pfauntsch

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Als Autofahrer muss man dieses Jahr erneut tiefer in die Tasche greifen. Neben den erhöhten Benzinpreisen wird auch die Versicherungspolice vermutlich das dritte Jahr in Folge verteuert. Die Versicherungen beklagen, dass durch den harten Konkurrenzkampf die Preise aber nach wie vor "eher zu niedrig" seien und durch die vielen Schadensfälle der letzten Jahren kein positives Ergebnis erwirtschaftet werden konnte.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaften e.V. (GDV) sagt, dass in dieser Sparte der sogenannte versicherungstechnische Verlust für 2011 bei 1,6 Milliarden Euro liege. Deshalb glaubt der GDV, dass auch 2013 mit zwei- bis dreiprozentiger Erhöhung zu rechnen sei. 

Vollkasko stieg im Schnitt um 1,5 Prozent

Wie dies geschieht, zeigt ein Blick aufs letzte Jahr: Im Branchendurchschnitt haben sich die Tarife 2011 für die Haftpflichtversicherung um rund zwei Prozent erhöht, bei Vollkasko waren es 1,5 Prozent. Die Betreiber der Vergleichsportale Check24 und Transparo betonen dabei, dass nicht gleich alle Versicherungen teurer werden.

Heinrich Blase von Check24 sagte Handelsblatt Online, dass die Schere zwischen einer teuren und günstigen Versicherung immer weiter auseinander gehe. Auch die Daten von Transparo belegen das: Während die Versicherungen in der oberen Preiskategorie letztes Jahr im Schnitt 23 Prozent teurer geworden sind, haben die Prämien von günstigeren Anbietern mit rund fünf Prozent noch einen eher moderaten Preisrutsch hinter sich gebracht, berichtet Focus.

Kfz-Assekuranz verliert trotz Prämienerhöhungen weiter an Ertrag

Unbenommen der von Versichererseite durchgesetzten Prämienerhöhungen hat sich, wie Robert Pohlhausen, Vorsitzender des GDV-Hauptausschusses Schaden- und Unfallversicherung, am vergangenen Mittwoch auf dem GDV-Pressekolloquium in Berlin erklärte, die "Lage in der Kraftfahrtversicherung keinesfalls entspannt".

Die Schadensentwicklung sei nach wie vor "kritisch", führte er aus. Die Schäden würden zudem durch Sturm- und Hagelereignisse, den konjunkturellen Aufschwung mit höheren gewerblichen Kilometer-Fahrleistungen und andere Faktoren "teurer".

Erneut dramatische Verschlechterung der Combined Ratio

Die Combined Ratio werde sich nach seinem Dafürhalten zum siebenten Mal in Folge verschlechtern: Von 107,4 Prozent auf "voraussichtlich 108 Prozent". Sorgenkind: Die Vollkasko – hier betrug im Vorjahr die marktdurchschnitzliche Schaden-Kosten-Quote nach Abwicklung 115 Prozent, womit klar wird, dass jeder VK-Vertrag in der deutschen Kfz-Versicherungswirtschaft durchschnittlich pro 100 Euro Prämie einen Verlust von 15 Euro einfährt.

Selbst in der Teilkasko liege man mit 102 Prozent im defizitären Bereich. Mit insgesamt 1,6 Mrd. Euro versicherungstechnischem Verlust in 2011 bleibt die Kfz-Assekuranz in Deutschland ein weiterhin "tiefrotes" Geschäftsfeld, so Pohlhausen wörtlich. (ll/wkp)

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