Vielleicht erinnern Sie sich noch an den Begriff DIN-Drittelmix. 1978 wurde beschlossen, dass bei allen in Deutschland und anderen EWG-Ländern zugelassenen Fahrzeugen einheitliche Verbrauchsangaben nötig sind. Der DIN-Drittelmix besagte, dass der Kraftstoffkonsum der Autos bei konstant 90 km/h, konstant 120 km/h und im Stadtverkehr vom Hersteller ermittelt werden muss, woraus sich der "Drittelmix" ergab. Da diese Messung sehr realitätsfern war, wurde 1992 der NEFZ, der Neue Europäische Fahr-Zyklus eingeführt.
WLTP passt
2007 wurde beschlossen, dass auch der NEFZ einer dringenden Überarbeitung bedarf - diese dauerte bis 2018, als die WLTP-Messung in Kraft trat, die Worldwide Light Duty Test Procedure. Leider ist es bis heute noch immer nicht so, dass viele Kunden bei den Verbrauchsangaben durchblicken. So gibt es bei fast allen Herstellern folgende *Sterninformation: "Die Kraftstoffverbrauchs- und CO2-Emissionswerte werden mittlerweile nach WLTP ermittelt und werden zu Vergleichszwecken auch zurückgerechnet nach dem früheren NEFZ-Standard ausgewiesen. Aufgrund der realistischeren Prüfbedingungen fallen WLTP-Werte häufig höher aus als die nach NEFZ gemessenen Werte. Bitte beachten Sie, dass für die Bemessung von Steuern und ggf. anderen fahrzeugbezogenen Abgaben seit dem 1. September 2018 die nach WLTP ermittelten Werte als Berechnungsgrundlage herangezogen werden. Daher können für die Bemessung solcher Steuern und Abgaben andere Werte als die hier angegebenen gelten."
Spritspartraining
Alles klar? Nein? Das wundert nicht. Bereits vor 25 Jahren "freute" sich unser Kollege Klaus Peter Backfisch über den 1995 beschlossenen und zwei Jahre später eingeführten NEFZ-Wert in einer weiteren Ausbaustufe. Der entscheidende Punkt, wenn es um den echten Verbrauch und damit um reale Emissionen geht, schrieb Kollege Backfisch am Ende seines vorletzten Absatzes. Den in Teilen noch immer aktuellen Artikel finden Sie auf der nächsten Seite.
Mit dem WLTP-Wert sind wir mittlerweile jedoch in der Tat realitätsnah. Und wer die Verbrauchswerte nicht annähernd erreicht, könnte über ein Spritspart-Training nachdenken. So oldschool das klingt, so nützlich ist es gerade bei den aktuellen Fahrzeugen, um effizientes Autofahren zu lernen. Egal, ob Verbrenner, Plug-in-Hybrid oder Elektrofahrzeug. Der Hauptverbraucher sitzt hinter dem Lenkrad.