Angesichts der steigenden Zahl von Fahrzeugen, die für den E10-Ottokraftstoff mit erhöhtem Ethanolanteil nicht geeignet sind, hat der ADAC gefordert, die Einführung von 2009 auf 2012 zu verschieben. "Bis dahin könnten dann auch alle noch offenen Fragen zur technischen Verträglichkeit sowie zur Gesamt-Klimabilanz geklärt werden", erklärte der Club in einer Mitteilung. Ein Aufschub würde zudem die Zahl der E10-untauglichen Fahrzeuge reduzieren, weil es vor allem die älteren Baujahre sind, die mit zuviel Ethanol nicht zurechtkommen. Der ADAC geht derzeit davon aus, dass 3,12 Millionen Pkw und Motorräder für den Betrieb mit dem für 2009 geplanten Ottokraftstoff E10 nicht geeignet sind. Das hätten Recherchen des Clubs bei den Fahrzeugherstellern ergeben. Da bislang noch für rund vier Millionen Fahrzeuge keine Aussagen vorlägen, sei zu befürchten, dass diese Zahl weiter steige, also noch mehr Autofahrer eine Verteuerung ihrer Mobilität in Kauf nehmen müssten. Die deutschen Autohersteller halten die ADAC-Zahlen für überzogen und wollen Anfang April eigene Berechnungen vorlegen. "Sollten die Zahlen gravierend von den bisher genannten abweichen, wird das Bundesumweltministerium die betreffende Verordnung selbstverständlich überdenken", teilte der Parlamentarische Umweltstaatssekretär Michael Müller (SPD) mit. Aus Branchenkreisen hieß es aber, dass die bisherige Zahl der Autohersteller von 375.000 betroffenen Fahrzeugen mit Benzin-Direkteinspritzung der ersten Generation "sehr deutlich" unterschritten wird. (ng/dpa)
E10-Debatte: ADAC fordert Verschiebung der Einführung

Club: 3,12 Millionen Pkw und Motorräder sind ungeeignet