Ich finde es ganz okay und beruhigend obendrein, wenn ich auf meinem Konto etwas vorfinde, zumal dann, wenn es nicht gerade rote Zahlen sind. Beim Flensburger Punktekonto verhält es sich umgekehrt: je weniger, desto besser. Bloß: Wie sein Punktekonto auf einen erträglichen weil Führerschein schonenden Stand bringen? Ganz einfach. Man nehme das Internet und da die berühmt-berüchtigte Website von ebay. Dort findet offenbar ein schwungvoller, aber illegaler Handel mit Flensburg-Punkten statt. Wie “Express Online“ heute berichtet, wird unter “www.ebay.de“ Geld für Punkte angeboten. Ein Verkäufer unter dem Namen cello670 beschreibe etwa seine Dienstleistung so: “Ist dein Führerschein in Gefahr? Ich selbst habe null Punkte und bin bereit, dir welche abzunehmen. Nehme die Schuld des Zuschnellfahrens auf mich. Alles wird natürlich diskret behandelt. Pro Punkt 150 Euro. Für diesen Artikel bitte nicht bieten, sondern schickt mir eine Mail.“ cello670 ist dem Bericht zufolge nicht der einzige Punkte-Helfer. Fast wortgleich sei das Angebot unter dem Stichwort supergoolie zu finden. Preiswertester Anbieter ist angeblich omega 127: Der verspreche, gemeinsam mit seiner Ehefrau schon für 140 Euro pro Punkt Verkehrssündern zu helfen. omega127 habe bei ebay unter der Rubrik Verkäufer-Bewertung sogar einen Stern – das Lob von zwölf “zufriedenen Kunden“, hieß es weiter. Der Deal ist illegal Zwischenzeitlich hat der ADAC den Schummel bestätigt. “Diese dunklen Geschäfte mit Flensburger Punkten beobachten wir schon seit einiger Zeit“, sagte ein ADAC-Sprecher. Der Deal sei illegal. Sowohl der “Helfer“ als auch der Verkehrssünder machten sich strafbar. ADAC-Rechtsexperte Martin Schäpe: “Wenn die Sache rauskommt, droht dem Verkehrssünder gemäß Paragraf 164 Strafgesetzbuch wegen falscher Verdächtigung eine Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.“ Dem “Helfer“ drohten wegen Falschbeurkundung (Paragraf 271 StgB) drei bis fünf Monate Haft. Da frage ich mich natürlich, was besser ist: eine Zeit lang ohne “Lappen sein“ und laufen, möglicherweise, wenn’s ganz dick kommt, den Idiotentest (MPU) zu vermasseln, womit man bekanntermaßen auch jede Menge Geld und Nerven verlieren kann, oder auf das verlockende Angebot eingehen und das Risiko eingehen, entdeckt zu werden. (zi)
Ebay-Kunden bieten Geld für Flensburg-Punkte
ADAC: Das verlockende Angebot ist illegal