78 Prozent der deutschen Unternehmen setzen aktuell Tankkarten für ihre Firmenfahrzeuge ein – ein leichter Anstieg gegenüber den Vorjahren. Das geht aus einer aktuellen Dataforce-Analyse ("Nutzung von Tank- und Ladekarten in deutschen Fuhrparks") hervor.
Diese Entwicklung ist vor allem auf kleinere Fuhrparks mit bis zu 19 Fahrzeugen zurückzuführen, während bei großen Flotten die Tankkarte längst etabliert ist: Dort liegt die Verbreitung bereits bei über 90 Prozent.
Besonders gefragt sind derzeit Kombikarten, die sowohl das Tanken als auch das Laden abdecken. Dabei gewinnen markenübergreifende Anbieter wie DKV und UTA an Bedeutung. Klassische Marken wie Aral oder EuroShell verlieren hingegen Marktanteile. Entscheidend für die Wahl des Kartenanbieters ist für Unternehmen vor allem ein großes Akzeptanznetz, das den Fahrern eine einfache Nutzung ermöglicht.
Der Kraftstoffpreis spielt bei der Entscheidung eine nachgeordnete Rolle und rangiert erst hinter einem flächendeckenden Netzwerk sowie einer transparenten Abrechnung und benutzerfreundlichen Online-Analysetools.
Wo elektrische Dienstwagen geladen werden
Noch werden Dienstwagen mehrheitlich – in über 60 Prozent der Fälle – am Unternehmensstandort geladen. Dabei stammt der Strom meist aus firmeneigenen Ladepunkten. Rund 23 Prozent des Energiebedarfs decken Unternehmen über öffentliche Ladesäulen ab. 60 Prozent der Unternehmen mit elektrifizierten Fahrzeugen nutzen dafür auch eine spezielle Ladekarte.
Zwei Drittel der Dienstwagenfahrer zahlen an öffentlichen Ladepunkten mit einer solchen Karte. Ein Drittel greift inzwischen auf Bezahl-Apps zurück. Beim Laden ist Preistransparenz für Unternehmen wichtiger als beim Tanken. Viele beklagen die unübersichtlichen Strompreise an öffentlichen Säulen. 53 Prozent der befragten Fuhrparkverantwortlichen halten deshalb eine transparente Preisgestaltung für besonders wichtig.
Die beliebtesten Ladekarten-Anbieter
Der Energieversorger EnBW hat aktuell die größte Verbreitung unter den Anbietern von Ladekarten in deutschen Fuhrparks. Mit einem Anteil von 30 Prozent liegt das Unternehmen vor DKV, das 27 Prozent erreicht. Besonders kleinere Flotten mit bis zu 49 Fahrzeugen greifen beim Laden bevorzugt auf EnBW zurück. In großen Fuhrparks bleibt dagegen DKV auch bei Ladekarten die erste Wahl – wie schon bei den Tankkarten.
Dataforce-Studie zu Tank- und Ladekarten: Details
Die aktuelle Dataforce-Studie zu Tank- und Ladekarten im Jahr 2025 analysiert umfassend, wie Unternehmen in Deutschland diese Karten in ihren Fuhrparks einsetzen. Im Mittelpunkt steht dabei nicht nur die Verbreitung der Karten und die Kriterien, nach denen sie ausgewählt werden. Untersucht wird auch, wie Dienstwagenfahrer tanken und laden – inklusive der genutzten Tarifsysteme und der Gründe für die Wahl bestimmter Tankstellen oder Ladepunkte.

Ein zentrales Thema der Studie ist zudem, welche Vorgaben Unternehmen ihren Fahrern zum Tanken und Laden machen. Ebenso wird analysiert, wer die Entscheidung über den genauen Ort des Tank- oder Ladevorgangs trifft und wie Apps in den Bezahlprozess eingebunden sind.
Die Datengrundlage der Studie besteht aus dem eigenen Dataforce-Fuhrparkleiterpanel „FleetBase“ mit 8.527 Fuhrparks. Ergänzend wurden 561 Dienstwagenfahrer und 321 Fuhrparkverantwortliche befragt.