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Feinarbeit am Innenleben

19.12.2019 06:00 Uhr

Der Alfa Romeo Stelvio geht mit einem überarbeiteten Innenraum und neuen Fahrassistenten sowie einem neuen Infotainmentsystem ins Modelljahr 2020.

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Bei der Vorstellung der neuen Giulia im Jahre 2016, die damals FCA-Boss Sergio Marchionne persönlich im Alfa-Romeo-Museum in Arese inszenierte, gab es bei den anwesenden Journalisten und im Gefolge bei den hiesigen Alfa-Händlern auch ein paar lange Gesichter: Zur schicken Limousine, mit der die Wiedergeburt der schwächelnden Traditionsmarke eingeleitet wurde und dem Vernehmen nach an die fünf Milliarden Euro in die Hand genommen worden waren, sollte sich kein Kombi gesellen.

Der SUV-Kombi

Obwohl diese Karosserieform in Deutschland in der oberen Mittelklasse bei allen Marken mehr als fünfzig Prozent der Verkäufe ausmacht und die Umwandlung der Giulia-Limousine mit Hilfe eines geräumigen Rucksacks kein Hexenwerk gewesen wäre, entschied sich Alfa Romeo anders und reitet seit Anfang 2017 auf der SUV-Welle: Der Stelvio, benannt nach dem Alpenpass Stilfser Joch, fährt auf der gleichen Plattform wie die Giulia. Er ist mit kompakten 4,69 Metern so kurz oder lang wie ein Skoda Octavia Kombi und fünf Zentimeter länger als die Giulia, hat statt einem kurzen Deckel eine große Klappe, die 525 Liter schluckt - während in die Limousine nur 480 Liter passen. Er nimmt also die Rolle des vermissten Kombis ein. Allerdings führen die größere Stirnfläche und das höhere Gewicht auch zu höheren Verbrauchswerten.

Das hat seiner Beliebtheit keinen Abbruch getan, denn von den rund dreieinhalbtausend Alfas, die in den ersten zehn Monaten dieses Jahres in Deutschland zugelassen wurden, war jeder zweite ein Stelvio. Zur Einordnung: Wir reden hier von einer Preisklasse, die bei knapp 40.000 Euro beginnt - für das Einstiegsmodell, dessen Zweiliter-Ottomotor 200 PS leistet und in dem diese Kräfte serienmäßig über eine Achtstufen-Automatik auf alle vier Räder übertragen werden.

Die Stelvio-Motorisierungen wurden zum Modelljahr 2020 gestrafft - zum genannten 200-PS-Benziner gesellt sich ein weiterer mit 280 PS, dazu stehen zwei Diesel mit 2,2 Liter Hubraum und 190 sowie 210 PS zur Wahl. Alle Ausführungen haben Allradantrieb - bei Alfa Romeo mit dem Kürzel Q4 gekennzeichnet - und den erwähnten Achtstufen-Automaten. Der Antrieb auf alle viere bringt nicht nur mehr Sicherheit im Winter, sondern auch bei Nässe. Im Normalfall fließt die Kraft nach hinten und wird bei Bedarf stufenlos mit Hilfe der Elektronik nach vorn geleitet.

Tricolore an Bord

Die Karosserie bleibt, ebenso wie der Antriebsstrang, völlig unangetastet. Ein wenig Hand anlegen durften die Innenraum-Designer mit einer neuen Gestaltung der Mittelkonsole, wo die italienische Tricolore nunmehr das Herkunftsland unübersehbar dokumentiert. Die Italiener überlassen nichts dem Zufall und haben sich über vermeintliche Randfragen wie die Farbgebung tiefe Gedanken gemacht. So wurden die Lackierungen in vier Kategorien eingeteilt, die Competizione, Metal, Solid und Oldtimer heißen und bestimmte Kundengruppen ansprechen sollen. Zwar heißt es, dass die wahren Alfisti nur in einem roten Alfa Romeo richtig glücklich sind. Aber es werden auch Weiß, Grau, Schwarz, Blau sowie das elegante Visconti-Grün angeboten; im nächsten Jahr will man das charakteristische Ocker des einstigen Alfa Junior GT wiederbeleben.

Im Innenraum wird natürlich der Bogen von der großen Geschichte in die aktuelle Gegenwart geschlagen: Das Smartphone kann jetzt in einem passenden Fach kabellos aufgeladen werden. Apple Carplay und Android Auto gab es vorher bereits, wenngleich bisher die Bedienung lediglich über den Dreh-Drück-Knauf gelang, fortan kann auch getoucht werden. Ein mobiler Hotspot ist ebenfalls an Bord - falls den bislang jemand vermisste.

Die Bedienung der neuen Fahrassistenten hingegen wird überwiegend vom Lenkrad aus in Gang gebracht. Unter dem Oberbegriff "Autonomes Fahren Level 2" gibt es ab sofort Verkehrszeichenerkennung, einen aktiven Spurhalteassistenten und weitere elektronische Helfer, die den toten Winkel beobachten, die Müdigkeit des Menschen am Steuer erkennen, Geschwindigkeiten und Abstände einhalten und Notbremsungen einleiten können. "My Theft Assistance" heißt ein System, das bei einem Diebstahlversuch Alarm schlägt und speziell für Fuhrpark-Manager ist die App "My Fleet Manager" bestimmt.

Neu aufgefächert wurden auch die Ausstattungen. Business ist vor allem für Flottenkunden interessant, bei Super und Ti (steht für Turismo internationale) stehen Eleganz und Luxus mit Holz und viel Leder im Mittelpunkt, während es bei Sprint und Veloce um Sportlichkeit geht.

Beim Topmotor noch warten

Die Spitzenversion Quadrifoglio ("vierblättriges Kleeblatt") mit ihrem von Maserati zugelieferten 2,9-Liter-V6-Motor und 510 PS, die in Deutschland einen Anteil von zehn Prozent aller Stelvio-Verkäufe erreicht, wird erst im Laufe des nächsten Jahres überarbeitet. Also besser warten.

Auf den ersten Testfahrten mit dem 200-PS-Benziner-Stelvio notierten wir erwartungsgemäß eine hohe Leistungsbereitschaft in allen Geschwindigkeitsbereichen. Fahrwerk und Lenkung lassen sich mit Hilfe der sogenannten DNA-Taste in Richtung Härte und direkterer Ansprache verändern. Serienmäßig rollt das SUV recht gediegen ab, was sich mit der Reifendimension ändern lässt. Auffällig: die niedrige Geräuschkulisse, an der die Ingenieure gezielt gearbeitet haben.

Alle Preise netto zzgl. Umsatzsteuer

4,69 m

kurz ist der Alfa Romeo Stelvio. Damit ist er nicht länger als Kompaktklasse-Kombis. Innen gibt es vernünftig Platz mit mindestens 525 Litern Kofferraumvolumen

Alfa Romeo Stelvio 2.0 Q4 Business

Preis: ab 37.000 EuroR4/1995 cm³ I 147 kW/200 PS 330 Nm bei 1.750 U/min Achtstufen-Automatik I 7,2 s 215 km/h I NEFZ 7,8 S I 176 g/km 4.687 x 1.903 x 1.689 mm 525 - 1.600 Liter Effizienz: D HK: 18 I VK: 26 I TK: 24Wartung: jährlich oder alle 15.000 kmGarantie: 4 Jahre

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