Feinschliff im Detail
Als verbrauchsoptimierte „e“-Version unterbietet nun auch der Audi A4 2.0 TDI den steuerrelevanten Grenzwert von 120 Gramm CO2 pro Kilometer.
Effizienz ist beim Audi A4 generell Serie. So rollen mittlerweile alle Modelle mit Bremsenergierückgewinnung (Rekuperation), die Handschalter zusätzlich mit Schaltpunktanzeige und alle Vierzylinder mit manuellem Getriebe on top sogar mit deaktivierbarer Start-Stopp-Automatik vom Band.
Beim auf 136 PS gedrosselten 2.0 TDI e haben die Ingolstädter diese Spartechniken nun weiter ergänzt. Um den Verbrauch der mit 5,1 Litern ohnehin sparsamen, 143 PS starken Ausgangsbasis weiter zu drücken, kommt in der Öko-Variante neben einer auf maximale Effizienz getrimmten Motorsteuerung eine um fünf Prozent längere Achs-übersetzung zum Einsatz, die in allen sechs Gängen für eine niedrigere Drehzahl sorgt. Ferner verfügt das e-Modell über einen Bordcomputer mit Effizienzprogramm – es gibt dem Fahrer situationsgerechte Einsparhinweise und Tipps zur Optimierung des Spritverbrauchs – und spezielle Leichtlaufreifen im Format 205/60 R 16 auf Stahlfelgen mit Radvollblenden. Abgerundet wird das Ganze von einer durch den Einsatz des Sportfahrwerks um 20 Millimeter tiefergelegten Karosserie sowie zusätzlichen Luftwiderstands-Optimierungen wie einem teilverschlossenen Kühlergrill und zusätzlichen Verkleidun-gen am Unterboden.
Lohn dieses Feinschliffs: Ein Minus beim Verbrauch im Normzyklus von 0,5 auf 4,6 Liter sowie eine damit verbundene Absenkung des CO2-Ausstoßes von 134 auf 119 Gramm pro Kilometer. Damit unterschreitet der TDI e die steuerrelevante 120-Gramm-Grenze und spart somit 28 Euro Steuern im Jahr.
Und: Selbst wenn die Sprit-ersparnis in der Praxis geringer ausfallen sollte, rechnet sich der „e“ nicht nur wegen der geringeren Steuerbelastung. So verzichtet Audi auf den ansonsten vielerorts üblichen Preisaufschlag für Sparmodelle. Nicht zuletzt dank Stahl- statt Alufelgen und 205er- statt 225er-Reifen kostet der TDI e mit 26.092 Euro sogar 294 Euro weniger als der normale 143-PS-TDI.
Im Fahrbetrieb sind von der nominell sieben PS geringeren Leistung und der längeren Übersetzung – das maximale Drehmoment ist mit 320 Nm ab 1.750 Umdrehungen identisch – nichts zu spüren. Der TDI e bietet mehr als ausreichend Leistung und glänzt dank der optimierten Motor-elektronik knapp über Leerlaufdrehzahl gefühlsmäßig mit noch gleichmäßigerem Kraftaufbau. Auch von einer Anfahrschwäche ist absolut nichts zu spüren.
Ein subjektives Empfinden, das die Fahrleistungen nachhaltig untermauern. So haben „Minderleistung“ und längere Übersetzung laut Werksangabe keinerlei Auswirkungen auf die Höchstgeschwindigkeit und den Spurt von null auf hundert. Lediglich bei den Elastizitätswerten ist ein minimaler Zuschlag zu verzeichnen. Im positiven Sinn weitaus deutlicher wahrnehmbarer: das dank der drehzahlschonenden Übersetzung nochmals niedrigere Innengeräuschniveau. Ebenfalls restlos überzeugend: das tadellos funktionierende Start-Stopp-System.
So gut wie keine Nachteile bringt erfreulicherweise zudem die Tieferlegung der Karosserie mit sich. Denn: Dass die Öko-Variante kurze Stöße dadurch nicht ganz so souverän wegsteckt wie die Normalversion, ist im Grunde nur mit gut geschultem „Popometer“ wahrnehmbar.
Keine Frage: Der Audi A4 2.0 TDI e ist ein rundum gelungenes Auto, bei dem der Sparfaktor nicht auf Kosten des Spaßfaktors geht. Auch die Tatsache, dass er nur als Attraction lieferbar ist und das „e“ Einschränkungen bei der möglichen Sonderausstattung (siehe Kasten) mit sich bringt, ändern daran nichts.
Allen, die auf Features wie Schiebedach oder Anhängerkupplung nicht verzichten können oder wollen, offeriert Audi übrigens ein gleich starkes Modell ohne „e“ , das auf jegliche Ausstattungsbeschränkung sowie die 205er-Leichtlaufreifen verzichtet. Verbrauch und CO2-Ausstoß steigen dadurch zwar auf 4,8 Liter bzw. 124 g/km, liegen jedoch weiter deutlich unter den entsprechenden Werten der mit 26.387 Euro preisgleichen143-PS-Version.
Diese auf 225er-Reifen und Alufelgen stehende Zwischenlösung gibt es mit dem Zusatz „e“ übrigens auch als Flottenliebling Avant. RED
- Ausgabe 9/2009 Seite 42 (175.9 KB, PDF)