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Fiat Panda Mild-Hybrid: Wie im Urlaub

01.02.2021 06:00 Uhr
Fiat Panda Mild-Hybrid: Wie im Urlaub
Auf einen Kaffee mit dem Italiener, der seit 40 Jahren zur Fiat-Familie zählt.
© Foto: Rocco Swantusch

Fiats Urgestein erhielt zum 40. Geburtstag einen Mildhybriden, der dem Italiener guttut. Seine Stärken hat der Panda immer noch vor allem für urbane Flotten - auch in der Ausstattung Cross.

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In Italien wurde im vergangenen Frühjahr groß neue Mobilität gefördert, was vor allem den Händlern von E-Bikes und E-Vespas große Nachfrage bescherte - so lange bis die pandemische Wellenbewegung gerade für unsere südlichen Nachbarn schwere Zeiten brachte.

Als neue Mobilität geht der Panda, der seit 40 Jahren in dritter Generation umherwuselt, nicht durch, aber seine Kompaktheit kommt dem Ideal des City-Cruisers recht nah. Kaum länger als eineinhalb Lastenräder (3,65 Meter), trifft er allerdings beim Komfort nicht immer den aktuellen Geschmack, wenn man von Automobilität redet. Dafür holt er - ganz im Sinn der reinen E-Modelle - das Maximale an Platz heraus, leider nur in der Horizontalen. Man sitzt erhaben und hat viel Platz in der Höhe, aber im Kofferraum (225 Liter Fassungsvolumen) muss die Vernunft walten.

Den technischen Clou erfährt das fahrende Faktotum (wir hatten die nicht mehr erhältliche Launch Edition-Ausstattung) mit der Mild-Hybrid-Technik, die er sich mit dem konventionellen Bruder 500 teilt und welche beide Male mit GSE abgekürzt wird. Dahinter verbirgt sich das Wechselspiel zwischen 12-Volt-Batterie, Lithium-Ionen-Pack und Starter-Generator. Die beim Rekuperieren gewonnene Kraft wird im unter dem Vordersitz platzierten Lithium-Ionen-Pack (Kapazität: 11 Ah) gespeichert. Beim Starten gehen bis zu 3,6 kW Leistung an die Vorderachse des 70 PS starken 1,0-Liter-Benziners. Im Citytempo, unter 30 km/h, kann der Motor komplett entkoppelt werden (die Schaltempfehlung verlangt nach dem Leerlauf) und man segelt so lange, bis bei Bedarf der Startergenerator sich wieder zuschaltet. Gesteuert wird alles über die Sechsganghandschaltung, die konsequenterweise ebenfalls neu ist. Im Vergleich zum 500er fällt die Laufruhe im Panda lebhafter aus, dafür agiert er auch etwas spritziger. Zur Agilität treibt einem die Schaltempfehlung an, so dass die sechs Schaltgassen schnell durchgesteuert werden. Fleißig blinkt das Symbol für die Rückgewinnung der Bremsenergie auf. Das System legt gut los.

Was man vom Fahrer nicht behaupten kann, sofern er mehr machen möchte als nur Kilometer runterspulen. Entertainment heißt bei Fiat "Uconnect App". Diese runterzuladen lohnt beim Panda nicht wirklich. An Bord geht es dann rudimentär zu. Das Radio kann in der Basis-Version eigentlich nur Radio, zumindest verweist es bei schwachem DAB-Signal selbstständig auf die UKW-Frequenz. Für 420 Euro gibt es ein 7-Zoll-Display und AppleCarplay und Android-Auto. Dank Handyhalterung ist aber auch das kein Muss.

Ansonsten ist gerade im Fond Handarbeit gefragt, denn für Frischluft auf den hinteren Sitzen darf gekurbelt werden. Die Vordersitze sind ganz okay, solange die Tour nicht über Stunden geht, spätestens dann vermisst man aber auch die Armlehne. Im Fond sind speziell die Kopfstützen aus unbequemem Hartplastik. Auch dass das Licht keine Automatik kennt, wirkt etwas aus der Zeit gefallen. Da der Panda traditionell etwas höher baut, sind Fahrgeräusche gerade ab Autobahntempo unvermeidbar. Gerade zu akustisch wohltuend ist dann der Schritt zurück von Tempo 150 (Höchstgeschwindigkeit 155 km/h) auf Tempo 130. Dann einfach rollen lassen und die Sonnenbrille aus der dafür vorgesehenen Halterung holen. Ein Hauch von Urlaub stellt sich ein.

Nur ein Hauch ist auch das Reservoir an Helferlein. Außer ABS und ESC ist in den meisten Ausstattungen nichts vorhanden oder erweiterbar. Seiten-Airbags kosten in einigen Pandas noch immer Aufpreis (210 Euro). Wenn man sich bescheidet und das Grundmodell wählt und mit dem Nötigsten leben kann, muss das Budget nicht arg über 11.000 Euro liegen. In den Urlaub fährt man mit ihm dann eher nicht, aber für Pflege-, Service- und Lieferdienste in der Stadt ist der sparsame (mit 5,5 Litern kamen wir im Schnitt gut über die Runden) und quirlige Panda eine Option.

Von Autoflotte getestet

Positiv:

  • Gutes Platzverhältnis
  • Gut agierender Mild-Hybrid
  • Preiswert

Negativ:

  • Wenig Sicherheitstechnik
  • Starke Fahrgeräusche
  • Materialauswahl und teilweise Verarbeitung

Fiat Panda Hybrid

  • Preis: ab 10.075 Euro
  • R3/999 cm³ | 51 kW/70 PS | 92 Nm 6-G |
  • 155 bis 164 km/h 13,9 bis 14,7 s | 4,1 S |
  • I 93 g/km 3.653 x 1.643 x 1.551 mm | 225 l
  • Effizienz: A
  • HK: 15 | TK: 15 | VK: 15
  • Wartung: 12 Monate oder 30.000 km
  • Garantie: 2 Jahre
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