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Für Feinschmecker

02.06.2020 06:00 Uhr

Feinschmecker von den britischen Inseln sind keine Seltenheit. Feinschmecker-Produkte aus UK hingegen schon. Der Jaguar XE ist jedoch der Beweis, dass England deutlich mehr kann als die legendären Fish & Chips.

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Kennen Sie eine wahre Gaumenfreude aus Großbritannien? Scones? Sheperd's Pie? Yorkshire Pudding? Ich bitte Sie. Das sind bestenfalls (Zahn-)Lückenfüller. Da lass ich eher noch Porridge gelten. Aber Sie sehen schon. Haute Cuisine, wie der Name andeutet, kommt selten aus England, Wales oder Schottland und auch nicht vom Rest des British Empires. Anders sieht die Sache bei britischen Traditionsmarken aus. Da fällt einem schnell Brooks ein. Das sind die mit dem Fahrrad-Ledersattel. Oder das Luxus-Kaufhaus Harrods - beide supertraditionell. Oder eben Jaguar. Jedoch: Brooks gehört mittlerweile Italienern, Harrods Kataris. Und Jaguar? Indern. So dreht sich die Welt immer weiter und wird es nach Corona wahrscheinlich umso mehr tun.

Schön und gut - endlich

Egal, der Tata-Konzern, Besitzer von Jaguar und Land Rover, lässt die Briten gewähren. Und die machen nach wie vor schöne und mittlerweile wieder richtig gute Dinge. Bestes Beispiel: der Jaguar XE. War er bereits vor dem Facelift schön und fuhr sich gut, hinkte die Qualität hinter der Konkurrenz her. Das änderte sich 2019 als der XE nach vier Jahren Laufzeit ein umfassendes Facelift erhielt. Stoßfänger, LED-Scheinwerfer und weitere Details wurden modelliert. Und von innen, da kann sich der XE endlich "von" nennen. Denn nun entsprechen Verarbeitung und Materialien dem Qualitätsniveau, das man aus UK erwarten darf und beim Einstiegspreis von knapp 40.000 Euro netto auch muss.

Was auf den ersten Blick viel klingt, relativiert sich, wenn man in die Serienausstattungsliste schaut. 18-Zoll-Alus: Serie. Ledersitze: Serie. LED-Scheinwerfer: Serie. Automatik: Serie. Drei Jahre Garantie: Serie. Und die Liste ist noch länger. Bleiben wir im Interieur. Das ist - nach wie vor - kein Raumwunder. Aber: Wenn man bedenkt, dass diese Mittelklasse-Limousine einen Zentimeter kürzer ist als ein Octavia der Kompaktklasse, wundert das nicht. Ist der Octavia (siehe dazu Seite 32) jedoch vor allem dem Ziel untergeordnet, möglichst viel Automobil zu bieten, möchte der XE möglichst viel Stil bieten. Elegante Zurückhaltung mit einer Brise Opulenz an den richtigen Stellen. Wie etwa den Meridian-Soundsystemen. Das kleine für 740 Euro und das mit Surround-Sound für 1.660 Euro. Surround-Sound ist etwas fürs Kino. Wir empfehlen das kleine.

Fünf Displays

Ebenso gefällt das Head-up-Display (Display 1). Es projiziert die notwendigen Infos in die Windschutzscheibe. 770 Euro kostet das Kopf-hoch-System. Und erübrigt das große TFT-Teil (Display 2), das für 600 Euro vor dem Lenkrad flimmert. Dezenter und nützlicher ist Display 3, welches sich als 10-Zoll-Infotainmentsystem (Touch Pro) entpuppt und leidlich intuitiv bedienbar ist. Darunter gibt es auf Wunsch Display 4, das die eingestellten Temperaturen, Radiosender oder andere Infos bereithält. Und Sie fragen sich jetzt, wo Display 5 ist? Im Innenspiegel. Clear-Sight nennt sich die Technik. Für 530 Euro kommt eine Kamera in die Haifischflosse auf dem Dach und der Innenspiegel kann wahlweise als klassischer Rückspiegel oder eben als Bildschirm fungieren. Vorteil: Die Straßenverhältnisse nach hinten können breiter eingesehen werden und Hinterbänkler verschwinden.

Kräftiger Diesel, tolles Fahrwerk

Dass der Jaguar ein Schattendasein fristet, liegt nicht an seinen fahrerischen Talenten. Zwar braucht es den Allradantrieb nicht - schön, dass es ihn dennoch gibt. Mit ihm fährt sich der 1,7 Tonner (Allrad wiegt 45 Kilogramm extra) sehr neutral. Zu schnell angegangene Autobahnabfahrten nimmt er gelassen und schiebt gutmütig über alle Viere. Bei Nässe oder im Schnee krallt sich die AWD-Katze in den Asphalt und fährt in fast jeder Situation einen Tick souveräner als ein Hecktriebler. Kosten: ein halber Liter Diesel und 1.900 Euro.

Der Zweiliter-Diesel passt hervorragend. Mit 180 PS ist er flott genug, um bei den Großen mitzuspielen und sprengt, wie erwähnt, nicht den Preisrahmen. Der Selbstzünder ist akustisch präsent, bietet dafür aber auch ausreichend Punch. 430 Newtonmeter werden sauber von der ZF-Automatik verwaltet. Im Mittel gönnte sich der Vierzylinder knapp sieben Liter. Ein Wert, der bei bedachter Fahrweise auch um einen Liter minimiert werden kann.

Das XE-Fahrwerk schmiegt sich sanft an den Boden und gleitet über Unebenheiten. Da gehört er nach wie vor zu den talentiertesten der Mittelklasse und ist in Kombination mit 18-Zoll-Serienbereifung eine Empfehlung. Umso mehr verwundert es, dass sich der XE pro Monat lediglich rund 250 Mal verkauft - nicht im flottenrelevanten Markt, sondern deutschlandweit. Doch Gourmets suchen vielleicht nicht mehr so häufig in England nach dem speziellen Etwas. Dabei gibt es das dort noch immer und oft. Ob bei HiFi, bei feiner Bekleidung oder eben beim Automobil. Die Briten haben guten Geschmack, nach wie vor - auch wenn die eine oder andere Wahl mal danebengeht.

Von Autoflotte getestet

+-> erstklassiges Fahrwerk-> feines Ambiente-> fairer (Premium-)Preis--> Sprachbedienung-> Vordersitze gewöhnungsbedürftig-> wenig Platz im Fond

Jaguar XE D180 AWD

Preis ab: 38.605 EuroR4/1.999 cm³ | 132 kW/180 PS 430 Nm ab 1.750 U/min | 8-Gang-AT 228 km/h | 8,1 s WLTP: 6,8 D | 178 g/kmEffizienz: B 4.678 x 1.967 x 1.416 mm | 410 lHK: 19 | VK: 24 | TK: 26Wartung: 2 Jahre/34.000 kmGarantie: 3 Jahre/100.000 kmAlle Preise netto zzgl. Umsatzsteuer

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