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Für Flotten geeignet

02.11.2020 06:00 Uhr

Im Interview erklärt der Juice-Chef, welche Ladelösung die Schweizer anbieten und wie diese helfen kann, Kosten im Fuhrpark zu sparen. Einen fairen Kilowattpreis hält er ebenfalls schon parat.

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Christoph Erni, CEO von Juice-Technology, ist ein Gründer und Investor, der neue Wege geht. Nach eigener Aussage verkaufte er bereits in den 1980ern Surf-Bretter - und zwar in der Schweiz. Heute dreht sich bei Juice alles um Lade-Infrastruktur. Ein ebenfalls geeignetes Feld für Pioniere mit Biss.

Herr Erni, welche Ladeprodukte von Juice Technology werden in Deutschland am meisten nachgefragt?

Christoph Erni: Deutschland ist ein wichtiger Markt für uns, in dem wir unsere gesamte Produktpalette vom Juice Booster, Juice Charger bis hin zum DC-Schnelllader verkaufen. Deshalb haben wir eine direkte Anbindung an das Backend der Energieversorger realisiert, das von den meisten verwendet wird - nämlich das von Wilken. Wir sind damit der einzige Anbieter von Ladelösungen, der mit diesem Backend kommuniziert.

Für wen ist Ihr wichtigstes Produkt, der Juice Booster, geeignet?

C. Erni: Der Juice Booster ist für alle gleichermaßen geeignet und aufgrund seiner Zuverlässigkeit auch die Grundlage jeder Ladelösung von uns. Mit dem Juice Booster sind wir auch in Werkstätten erfolgreich, da diese für die Ladung von E-Autos heutzutage zwei bis drei Ladestationen installieren müssen und dann lieber den Juice Booster als eine fixe Wallbox kaufen.

Was spricht gegen die Installation einer Wallbox?

C. Erni: Mit dem Juice Booster ist man deutlich flexibler, denn E-Autos lassen sich auch an der roten CEE-32-Steckdose laden, die normalerweise in jeder Werkstatt vorhanden ist. Dank Verlängerungskabel ist eine Hinführung zum Auto auch kein Problem. Das Auto kann beispielsweise schon auf der Hebebühne geladen werden, während der Mechatroniker noch die Bremsenwartung macht. Wenn es regnet, muss das Auto auch nicht draußen an der Ladesäule geladen werden, sondern kann in der trockenen Werkstatt stehen. Das spart auch Zeit und Geld.

Ist der Juice Booster mit der Leistung einer Wallbox vergleichbar?

C. Erni: Der Juice Booster kann bei entsprechender Absicherung mit maximal 22 Kilowatt Leistung laden, was den stärksten Wallboxen entspricht. Durch die sprichwörtliche Robustheit bei minimaler Größe ist das Gerät praktisch unkaputtbar und deshalb für Werkstätten eine gute Wahl. Außerdem funktioniert es in jedem Stromnetz und mit jedem auf dem Markt erhältlichen Auto einwandfrei und zuverlässig, was leider keine Selbstverständlichkeit ist.

Wozu benötigt man den Juice Phaser, den sie ebenfalls anbieten?

C. Erni: Im Grunde kann der Phaser zwei Stromphasen der CEE-Steckdose kombinieren, was eine höhere Ladeleistung bei einphasig ladenden Autos ermöglicht, da man in Deutschland nicht mehr als 20 Ampere Schieflast generieren darf. In allen anderen Ländern, außer Frankreich und Großbritannien, sind es nur 16 Ampere Schieflastunterschied. Der Phaser zieht aus zwei Phasen je 14 Ampere und verbindet diese zu 25 Ampere auf einer Phase, sodass man schieflastkonform ist und mit immerhin 5,8 Kilowatt konform laden kann.

Funktioniert der Juice Phaser auch mit Wallboxen oder Ladelösungen anderer Hersteller?

C. Erni: Nein, der Juice Phaser funktioniert nur mit dem Juice Booster und kommuniziert auch nur mit ihm. So aktiviert der Juice Booster den Phaser beispielsweise nur, wenn ein Auto angesteckt wird. Das hat den Vorteil, dass kein Ruhestrom für den Phaser benötigt wird, was rund 50 Euro Stromkosten im Jahr spart.

Für wen eignen sich die stationären AC-Ladestationen, die Sie auch anbieten?

C. Erni: Unsere Ladestation Juice Charger wird häufig im öffentlichen und halböffentlichen Raum oder bei Parkplätzen eingesetzt. Tatsächlich installieren wir den Juice Charger mit Säule auch in Tiefgaragen, weil er zusätzlich das ganze Lastmanagement sowie unterschiedliche Freischaltungs- und Abrechnungssysteme beinhaltet. Gerade im öffentlichen Bereich ist hier Flexibilität gefragt. Ebenfalls wichtig: die Interaktion mit dem Kunden. Die Ladestation muss intuitiv und einfach zu bedienen sein. Über das hochauflösende Farbdisplay kann sich der Nutzer kinderleicht durch das Menü klicken. Beim Juice Charger 3 werden dann auch Funktionen wie Google Maps zur Verfügung stehen, die es dem Kunden ermöglichen sich während der Ladezeit beispielsweise ein naheliegendes Restaurant aufzusuchen - ohne dabei das Smartphone nutzen zu müssen. Gerade im Ausland oder bei schlechtem Netz ein enormer Pluspunkt in Sachen Kundenfreundlichkeit.

Mit den stationären Ladelösungen bieten Sie auch die Zahlung per Kreditkarte an. Wann kommt das in Deutschland zum Einsatz?

C. Erni: Es gibt schon erste Stationen. Wir führen aktuell viele Gespräche und haben auch schon zahlreiche Abschlüsse. Ich darf hier jedoch noch keine konkreten Namen nennen. Das wird sich jetzt sehr schnell in Deutschland verbreiten. Stromtanken muss einfach sein und das geht am besten mit weltweit funktionierenden Zahlungssystemen. Es kann nicht sein, dass Anbieter von Ladesäulen auf eine bestimmte Karte beschränkt sind. Wir glauben, eine Zahlung ohne Hürden ist die Zukunft, bis der ISO-Standard 15118 kommt. Dann ist das Zahlungssystem obsolet, da sich E-Autos wie bei Tesla beim Tankvorgang selbst identifizieren können und die Stromrechnung direkt auf das Auto gebucht wird.

Eignet sich die Bezahlfunktion des Juice Charger auch für Fahrzeugflotten?

C. Erni: Absolut, hier könnte kann man ebenfalls Kreditkarten oder auch eigene RFID-Karten verwenden. Wir können auch RFID-Chips einlesen, die die Mitarbeiter allenfalls sowieso schon haben, zum Beispiel für ihre Haus-Zutrittssysteme.

Sind DC-Schnelllader auch ein Thema für Sie? Wann gibt es Schnelllader mit Kreditkartenabrechnung auch hier?

C. Erni: Die gibt es schon, da sind wir dran. Wir überlegen uns auch, wie weit wir direkt in den Schnelllade-Markt einsteigen wollen. Dann würden wir uns auf alle Fälle das Recht herausnehmen, einen fairen Preis zu verlangen. Der liegt in Deutschland bei rund 35 bis höchsten 39 Cent pro Kilowattstunde. Höhere Strompreise werden sich die Kunden künftig nicht mehr bieten lassen.

Vielen, herzlichen Dank, Herr Erni,für das Gespräch.

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