Carsharing, Mitfahrgelegenheiten, Parkplatzsuche: Daimler sieht im Thema Mobilität viel Spielraum für wirtschaftliche Projekte und gründet deshalb ein eigenes Tochterunternehmen für diese Sparte. So startete die Daimler Financial Services AG nun die Daimler Mobility Services GmbH mit Sitz in Stuttgart.
"Insbesondere in Großstädten wollen heutzutage immer mehr Kunden flexibel mobil sein und wir bieten ihnen die Möglichkeit dazu. Wir wollen eine der ersten Adressen für innovative Mobilitätsdienstleistungen werden", begründete der Vorstandsvorsitzende der Daimler Financial Services AG, Klaus Entenmann, diesen Schritt. Carsharing, das gemeinsame Nutzen von Autos, ist so ein Bereich.
Miete für Firmenflotten
Das Nutzer-Reservoir sehen die Stuttgarter in Europa mittelfristig bei bis zu 15 Millionen. Derzeit machen 700.000 beim Autotauschen mit. "Angesichts des enormen Marktpotenzials von innovativen Mobilitätsdienstleistungen wollen wir bereits binnen der nächsten 24 Monate beim Umsatz die Marke von 100 Millionen Euro erreichen", gibt Entenmann die Marschrichtung vor.
Die eigene Carsharing-Marke Car2go (zusammen mit Europcar) zählt mittlerweile 275.000 Nutzer – bis Ende des Jahres sollen es fast doppelt so viele werden. Parallel soll der Fuhrpark von derzeit 6.100 Fahrzeuge auf über 10.000 Einheiten binnen Jahresfrist anwachsen. In drei von 18 Städten, in denen das System angeboten wird, werden schwarze Zahlen geschrieben. Auch Firmenflotten sollen Teil des Netzwerkes werden. "Wir wollen das Car2go-Prinzip der vollautomatischen Miete auf das kommerzielle Flottenmanagement ausweiten", erklärte Robert Henrich, bisher verantwortlich für Car2go und nun Geschäftsführer der Daimler Mobility Services GmbH.
Professionelle Parkplatzsuche
Die Auslastung des Fuhrparks werde erhöht und die Mitarbeiter könnten die Pool-Fahrzeuge kostengünstig privat nutzen – etwa abends und am Wochenende. Ein entsprechendes Projekt soll 2013 starten. Zu den weiteren Projekten zählen die Mobilitätslösung "moovel", die den Kunden Vorschläge macht, wie er via Carsharing, Taxi, ÖPNV oder Mitfahrgelegenheit von A nach B gelangt. Der dritte Bereich zielt auf die Parkplatzsuche ab.
Wir sehen großes Potenzial bei intelligenten Lösungen für das Parken im urbanen Raum. Neue Technologien können das Suchen, Buchen und Reservieren von Parkplätzen extrem vereinfachen, kündigt der Autobauer an. So will man das USA-Projekt GottaPark Inc., bei dem Nutzer in acht US‑amerikanischen Städten (San Francisco, Seattle, San Diego, Denver, Houston, Boston, Chicago und Miami) sowie im kanadischen Vancouver über 300.000 Parkplätze online reservieren können, noch in diesem Jahr nach Europa holen. (rs)