Im Zeichen des großen C

Der Captur hat sich zu einem Erfolgsgaranten des französischen Autobauers entwickelt: Seit seiner Markteinführung 2013 verkaufte sich der kompakte Crossover weltweit mehr als 1,5 Millionen Mal. Auch bei uns kommt er gut an, bei den Flotten ist er oft ganz oben auf dem Podest.

Komplett neue 2. Generation

Weiteren Aufschwung erwartet Renault von der zweiten Generation, die Mitte Januar zu den Händlern rollt. Der Längenzuwachs von elf Zentimetern folgt dem Trend aller Automobilhersteller, wonach die neuen Modelle meist größer werden als ihre Vorgänger. Mit 4,23 Meter Außenlänge reiht sich der neue Captur zwischen Konkurrenten wie Ford Puma, Hyundai Kona, Mazda CX-3, Nissan Juke, Seat Arona und viele weitere ein.

Der Radstand ist um lediglich drei Zentimeter auf 2,64 Meter angewachsen, in der Breite (1,80 m) hat er um zwei sowie in der Höhe (1,58 m) um einen Zentimeter zugelegt. Auf dem Papier erscheinen diese Zuwächse gering, in natura wirkt der Neue im Vergleich zu seinem Vorgänger deutlich größer, wenngleich die Fensterausschnitte kleiner wurden.

Breiter und flacher sind die nach wie vor zweigeteilten Rückleuchten in der eingangs beschriebenen C-Form weit außen an der Karosserie montiert. Das C wiederholt sich vorne beim LED-Tagfahrlicht, das aus der Stoßstange in die Kotflügel hinaufgewandert ist. Aus elf wählbaren Lack- sowie vier Dachfarben ergeben sich neunzig Kombinationsmöglichkeiten, um sich seinen Captur nach persönlichem Wunsch zu gestalten - für den Innenraum kommen 18 weitere hinzu.

Apropos Innenraum: Der bietet nun mehr Platz für Insassen und Gepäck. Zwei Zentimeter mehr Beinfreiheit auf der Rückbank sind zwar nicht die Welt, insbesondere für Großgewachsene aber durchaus von Bedeutung. Wenn keiner hinten sitzt, kann die Rückbank um 16 Zentimeter nach vorn verschoben und der Kofferraum von 422 auf 536 Liter vergrößert werden - bis zu 81 Liter mehr als beim Vorgänger. Bei umgeklappten Rücksitzlehnen stehen dachhoch 1.275 Liter zur Verfügung. Die Ladekante liegt mit 80 Zentimetern für ein auf Nutzwert ausgerichtetes Auto recht hoch. Neue Vordersitze mit verlängerter Beinauflage, ein kleineres Lenkrad, weiche Materialien an Mittelkonsole sowie Armaturentafel und Türverkleidungen hinterlassen optisch und haptisch einen guten Eindruck. In Kombination mit dem EDC-Getriebe (Doppelkupplung) sitzt dessen als E-Shifter bezeichneter Wählhebel auf der scheinbar frei schwebenden Mittelkonsole, unter der sich eine Ablage zum induktiven Laden des Smartphones befindet. Neu ist auch das sogenannte Smart-Cockpit: Je nach Ausstattungsversion (Life, Experience, Business, Intens oder Edition One) werden die Fahrdaten hinter dem Lenkrad analog oder auf digitalen TFT-Displays in den Größen sieben oder zehn Zoll angezeigt. Der berührungsempfindliche Bildschirm im Hochformat (9,3 Zoll) bildet in guter Auflösung die Navigations- und Multimediainformationen ab (Easy Link). Die Aktualisierung der Navi- und Systemsoftware erfolgt über eine Schnittstelle per Mobilfunk.

Zum Marktstart sind als Antriebe drei Turbobenziner und ein Dieselmotor verfügbar. Den Einstieg bildet der sehr ausgewogene und durchaus kräftige 1,0-Liter-Dreizylinder mit 101 PS und Fünfgang- Schaltgetriebe (TCe 100). Darüber folgt ein Vierzylinder mit 1,3 Liter Hubraum, 131 PS und Sechsgang-Schaltung (TCe 130) sowie dessen stärkere Ausführung mit 154 PS und siebenstufigem Doppelkupplungsgetriebe (TCe 155 EDC). Der 1,5-Liter-Diesel leistet 116 PS (Blue dCi 115) und ist als Handschalter oder für 1.700 Euro Aufpreis als Doppelkuppler erhältlich. Der Dreizylinder folgt später noch als Flüssiggasversion (LPG). Ab Frühjahr soll für den Captur und erstmals bei Renault ein Plug-in-Hybrid (E-TECH) lieferbar sein: Zwei E-Motoren unterstützen den Benziner, die Systemleistung wird mit 150 PS angegeben. Die Energie aus dem 9,8-kWh-Akku soll 45 bis 65 Kilometer E-Reichweite ermöglichen.

Bei der Fahrwerksabstimmung haben sich die Renault-Entwickler übrigens gegen eine Sänfte entschieden, die Federung ist tendenziell eher straff abgestimmt und die Lenkung ist im Vergleich zum Vorgänger spürbar direkter.

Mit Blick auf die Fuhrpark-Branche wird für fast alle Motorisierungen die Business-Version angeboten. Bei einem Startpreis von mindestens 16.800 Euro sind Klimaanlage, Navi und Parksensoren hinten stets an Bord.