Die norditalienische Wirtschaftsmetropole Mailand will im Kampf gegen die Luftverschmutzung eine Auto-Maut in der Innenstadt einführen. Nach dem Beschluss der Stadt soll die Gebühr je nach Umweltbelastung zwei bis zehn Euro pro Tag betragen, Elektroautos und besonders abgasarme Fahrzeuge seien ausgenommen. Die Regelung gelte von 7 bis 19 Uhr an Werktagen. Wie die römische Zeitung "La Repubblica" am Samstag berichtete, wird die Maut im Herbst eingeführt. Dafür sollen 42 elektronische Einfahrten am Rande der Innenstadt errichtet werden. Mailand gilt als eine der italienischen Städte, die am stärksten unter Luftverschmutzung leiden. Eine City-Maut gibt es bereits in mehreren Metropolen der Welt, u.a. in London, Oslo und Singapur. Nach einem Bericht des "Focus" gibt es in Deutschland keine Bestrebungen, solche Gebühren einzuführen. Der Präsident des Deutschen Städtetags und Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) sagte dem Nachrichtenmagazin: "Uns ist keine deutsche Stadt bekannt, die eine City-Maut einführen will." Der Städtetag sehe eine solche Regelung kritisch. Den Innenstädten würden Vitalität und Kaufkraft geraubt. Eine Alternative sieht Ude darin, den öffentlichen Nahverkehr auszubauen und verstärkt Parklizenzen zu vergeben: "Parklizenzen erleichtern es den Anwohnern, wieder einen Parkplatz in der Nähe der eigenen Wohnung zu finden." (dpa)
Mailand führt City-Maut ein

Zeitung: Ab Herbst werden bis zu zehn Euro fällig / Deutscher Städtetag sieht Regelung kritisch