Navi-Marktführer Garmin peilt Hamburg an: Das amerikanische Unternehmen will den deutschen Konkurrenten Navigon übernehmen, falls die Kartellbehörden dies nicht aus Wettbewerbsgründen untersagen. Beide Unternehmen teilten am Dienstag mit, dass bereits ein Abkommen unterzeichnet worden sei, wonach Navigon künftig eine Tochtergesellschaft der Garmin Ltd. sein soll. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. In Presseberichten war in Erwartung der Übernahme von einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag gesprochen worden. Navigon sei eine optimale Ergänzung vor allem im Geschäft mit Navi-Lösungen im Auto sowie mit Anwendungen für mobile Geräte, erklärte Garmin-Präsident Cliff Pemble. "Mit Navigon kommt auch der Anbieter bekannter Navigationsanwendungen für iPhone und Android-Geräte zu uns - dies wird den Umsatz des dann vereinten Unternehmens zusätzlich erhöhen." Für Navigon erklärte Vorstandschef Egon Minar in einer Pressemitteilung: "Damit können wir auch unser Produktangebot weiter ausbauen und im Markt durch Innovationen in Hard- und Software überzeugen." Garmin hat seinen Sitz in Olathe im US-Staat Kansas. Das Unternehmen ist vor allem mit GPS-Geräten für Luftfahrt und Marine sowie für Wanderer und Sportler groß geworden. Es beschäftigt mehr als 8.500 Mitarbeiter an Standorten in den USA, Taiwan, München und anderen europäischen Niederlassungen. Die 1991 gegründete Navigon AG in Hamburg gehört seit 2008 zu 90 Prozent der Investmentgesellschaft Atlantic Partners mit dem ehemaligen Mannesmann-Chef Klaus Esser. (dpa)