-- Anzeige --

Neue Schritte in die Zukunft

01.02.2018 06:00 Uhr
Neue Schritte in die Zukunft

Christian Pursch, der neue Geschäftsführer im Führungs-Duo der Deutschen Leasing Fleet, zum Wechsel an der Spitze, zur Strategie und zu den Projekten für die Dienstleistungen von morgen.

-- Anzeige --

_ Seit 1. Dezember sind Sie neuer Geschäftsführer Fleet der Deutschen Leasing. Mit welcher strategischen Marschrichtung?

Christian Pursch: Als Prokurist bin ich seit 2012 bereits für die strategische Ausrichtung mitverantwortlich gewesen, weshalb eine gewisse Kontinuität die logische Folge sein wird. Gleichzeitig stehen wir vor großen Herausforderungen im Markt, die zu meistern sind. Die wesentlichsten werden sein, sich produktseitig, technisch wie auch personell gemäß den demografischen und technologischen Veränderungen zukunftssicher aufzustellen. Das umfasst Fragestellungen und Entwicklung von neuen lösungsorientierten Ansätzen im Bereich der Digitalisierung sowie Antriebstechnologien im Jahr 2020 und darüber hinaus komplexe Beratungsleistungen für die Investitionsentscheidungen der Kunden.

_ Durch das Kreuzfeuer auf den Diesel richtet sich ein Fokus im Markt verstärkt auf die Restwerte. Wie entwickeln sich diese?

C. Pursch: Das Thema Restwerte bedarf auch mit Blick auf die Zukunft einer viel höheren Aufmerksamkeit, weil wir mit der Auto Expo eine eigene Vermarktungsgesellschaft haben, die weit über 10.000 Fahrzeuge pro Jahr aufbereitet und verkauft. Zudem sind die Geschäfte, die wir vor zwei oder drei Jahren getätigt haben, nicht unter der Annahme getroffen worden, dass so eine zusätzliche Belastung zu den ohnehin stattfindenden Trends im Kontext Diesel stattfindet.

Dennoch spiegeln sich die Ausschläge, die im Moment im Markt kolportiert werden, nicht in unserem Geschäft und im Sekundärmarkt vollumfänglich wider. Es gibt Bewegungen und wir rechnen mit Marktkorrekturen, die es in den letzten Monaten schon gegeben hat, sehen aber aufgrund der bislang guten Risikopolitik nach vorne keinen Grund für außergewöhnliche Sondermaßnahmen. Das Nachgeschäft wird an der Stelle weitläufig unter dem Einfluss der aktuellen Diskussionen stehen, aber es wird eine Bodenbildung erfahren. Diesen Rückschluss ziehen wir aufgrund von eigenen Beobachtungen sowie der Marktanalysen von Schwacke.

_ Ist der Druck auf die Restwerte für die Deutsche Leasing kompensierbar?

C. Pursch: In der Diskussion stehen die Fahrzeuge mit Euro-5-Norm, die bei uns schon stark abgenommen haben. Die letzten Fahrzeuge laufen spätestens 2019 aus dem Bestand. Die neuen Verträge werden über Fahrzeuge mit den neuesten Dieselantrieben geschlossen, welche den ökologischen Anforderungen entsprechen und für die wir auch kein Einfahrverbot in den Städten erwarten. Deshalb gehen wir davon aus, dass die Nachfrage künftig wieder wertstabil anzieht. Außerdem haben wir den Eindruck, dass dies ein rein nationales Thema ist. Die europäische Vermarktung bleibt also weiterhin eine Option.

Ungeachtet dessen gibt es im relevanten Flottenmarkt aktuell aus ökologischer und ökonomischer Sicht ab einer Laufleistung von 20.000 Kilometern pro Jahr keine Alternative zum Diesel. Hier stellt die Antriebsform trotz aller Diskussionen die beste Wahl in der TCO-Betrachtung dar.

_ Welche Rolle werden alternative Antriebstechnologien in Zukunft spielen?

C. Pursch: Bei der Deutschen Leasing ist der Anteil von E-Fahrzeugen im Bestand mit unter einem Prozent relativ niedrig. Die E-Autos sind folglich noch Nischenmodelle in den Flotten und die Nachfrage ist gering. Das Interesse nimmt aber spürbar zu.

Wir gehen davon aus, dass die Zahl der alltagstauglichen E-Modelle steigt und in den nächsten zwei bis drei Jahren eine ganz andere Fahrzeugpalette zur Verfügung steht. Bis dahin wird auch klarer zu erkennen sein, wohin sich die Infrastruktur entwickelt. Wenn sich hier die Lücken schließen, wird es zu einer Steigerung der faktischen Nachfrage kommen.

Trotzdem werden Diesel und Benziner weiterhin eine wichtige Rolle spielen - auch über 2020 hinaus. Mit Blick auf die CO2-Ziele ist die Bedeutung von Diesel-Fahrzeugen im relevanten Flottenmarkt weiter wesentlich. Andere Technologien wie Hybrid- und Wasserstoff-Autos sowie Kombinationen von Wasserstoff und Elektromobilität werden präsenter sein.

_ Sie haben Ihre digitalen Dienste ausgebaut. An welchen feilen Sie derzeit?

C. Pursch: Service im neuen Zeitalter wird weit mehr bedeuten als das Management von Reifen oder Werkstattaufenthalt. Es geht darum, individuelle Mobilitätslösungen zu schaffen, aus denen wir zum Beispiel via Telematik- und Telemetrie Daten gewinnen, um hieraus Ableitungen zur Abwicklungs- und Steuerungsoptimierung der Flotten zu treffen. Übergeordnetes Ziel ist eine ergänzende Schärfung unseres Zielbildes, um gemeinsam mit unseren Kunden allen Anforderungen, welche die nächsten Jahre mit sich bringen, adäquat begegnen zu können.

_ Herr Pursch, vielen Dank für das Gespräch!

Interview: Annemarie Schneider

Zur Person

Christian Pursch

Der 41-Jährige ist seit 2001 bei der Deutschen Leasing tätig, seit 2007 als Leiter Rechnungswesen im Geschäftsfeld Fleet, ferner als Leiter Operations und Services Zum 1. Dezember 2017 hat der gebürtige Hesse die Geschäftsführung Aftersales übernommen.

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Autoflotte ist die monatlich erscheinende Fachzeitschrift für den Flottenmarkt im deutschsprachigen Raum. Zielgruppe in diesem wachsenden Markt sind die Fuhrpark-Entscheider in Unternehmen, Behörden und anderen Organisationen mit mehr als zehn PKW/Kombi und/oder Transportern. Vorstände, Geschäftsführer, Führungskräfte und weitere Entscheider greifen auf Autoflotte zurück, um Kostensenkungspotenziale auszumachen, intelligente Problemlösungen kennen zu lernen und sich über technische und nichttechnische Innovationen zu informieren.