Im Falle eines Renault-Fahrers, der aufgrund einer angeblichen Tempomat-Panne stundenlang mit hoher Geschwindigkeit über die Autobahn gerast war, hat der Hersteller Zweifel angemeldet. Dies gab am Mittwoch der Online-Dienst der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" bekannt. Der Vel Satis des 29jährigen Hicham Dequiedt hatte sich nach dessen Angaben am Sonntagabend beim Beschleunigen auf der A 71 nahe Clermont-Ferrand verselbstständigt und erst nach einer Stunde wieder abbremsen lassen. Nach der vollständigen Überprüfung des Wagens will der französische Autohersteller nach eigenen Angaben die Sachlage jetzt gerichtlich klären lassen. Alle elektronischen, hydraulischen und mechanischen Funktionen des Fahrzeugs seien kontrolliert worden. Dabei sei keine Funktionsstörung festgestellt worden. Bremssystem, Gaspedal, Motorgruppe sowie Geschwindigkeitsregler arbeiten laut Renault einwandfrei. Für den Fall, dass Dequiedt die Geschichte frei erfunden hat, drohen ihm nun Schadensersatzforderungen. Den Schilderungen Dequiedts zufolge hatte das Fahrzeug selbsttätig auf 190 km/h beschleunigt und sei durch Treten der Bremse nicht zu stoppen gewesen. Über sein Handy hatte er schließlich die Polizei informiert, die dann ihrerseits die anderen Autofahrer über Verkehrsfunk sowie automatische Anzeigetafeln gewarnt hatte und eine Mautstelle räumen ließ. Erst nach rund einer Stunde gelang es ihm die Kontakt-Chipkarte herauszuziehen und den Wagen abzubremsen, sagte der Fahrer weiter. (san)
Renault hält Tempomat-Panne für unwahrscheinlich

Konzern will Sachverhalt gerichtlich klären lassen