Eine Erfindung der Hochschule Coburg könnte Autofahrern künftig Kraftstoff und Ärger ersparen. Diese Prognose wagt die Bayerische Patentallianz vorgestern in einer Pressemitteilung. Das Patent betrifft einen Sensor im Einfüllstutzen des Autotanks. Dieser soll mittels Fluoreszenzmessung den Kraftstoff, den der Autofahrer getankt hat, erkennen. Der Datentransfer an die Motorsteuerung ermögliche danach, den Motor optimal auf den Kraftstoff abzustimmen. Ein weiterer Effekt: Es würde zu einer effizienteren und emissionsärmeren Verbrennung im Motor kommen. Das System könne Fehlbetankungen feststellen und Motorschäden verhindern. Denn die Bordelektronik warne in dem Fall den Fahrer oder schalte den Motor automatisch ab, stellt das Schreiben heraus.
Wissenschaftler am Technologietransferzentrums Automotive der Hochschule Coburg (TAC) haben den Sensor entwickelt. Der beleuchtet den Kraftstoff kurzzeitig mit Laserlicht. Farbe und Leuchtdauer des vom Kraftstoff zurückgeworfenen Lichts sind für jeden Kraftstoff charakteristisch. Der Sensor gleicht die Messergebnisse mit einer Datenbank fossiler und biogener Kraftstoffe aus aller Welt ab und detektiert jeden Sprit zweifelsfrei, versichern die Forscher. Die Bayerische Patentallianz sucht nun nach einem Industriepartner, der die Technologie zur Marktreife bringt.
Schützende Mechanik
Fehlbetankungsschutz, der mechanisch funktioniert, gibt es bereits. Zum Beispiel von Ford oder BMW. Die Mechanik verhindert, dass man die falsche Zapfpistole im den Tankstutzen abdrücken kann. Der schmale "Benzinrüssel" passt zwar locker in die breitere Dieselöffnung. Eine Sperre entriegelt dann jedoch nicht, was ein Fehlbetanken somit ausschließt. Das umgekehrte Szenario: Eigentlich passt der "Dieselrüssel" nicht in den Tankstutzen eines Benziners. Die Hürde sollen aber manche dennoch genommen haben. (kak)