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Studie: Sehr lange Lieferzeiten

04.02.2011 10:40 Uhr
Studie: Sehr lange Lieferzeiten
Laut der Studie nehmen die Hersteller lieber längere Wartezeiten in Kauf, als übereilt in die Produktion zu investieren.
© Foto: Uwe Meinhold/ddp

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Käufer von Neuwagen in Deutschland müssen wegen des weltweiten Absatzbooms mit ungewöhnlich langen Lieferzeiten rechnen. Wie Berechnungen des Automotive Institute der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC ergaben, die der dpa vorliegen, fehlen derzeit auf dem deutschen Automarkt rund 264.000 Pkw. Dabei handelt es sich überwiegend um Fahrzeuge mit bestimmten Motorvarianten oder Extras wie beispielsweise Navigationssystemen, Automatik- oder Doppelkupplungsgetrieben. PwC-Autoexperte Felix Kuhnert sagte, der aktuelle Lieferengpass zwinge die Autobauer dazu, ihre Produktionskapazitäten auf bestimmte Märkte und Kundengruppen zu fokussieren. "Da ein ausreichendes Angebot auf den weltweit größten Märkten China und USA unabdingbar ist, um hier langfristig Marktanteile zu gewinnen, ist eine gewisse Bevorzugung dieser Länder nachvollziehbar." Kunden, die ihr Auto beim Kauf individuell konfigurieren - also etwa mit einer Getriebevariante oder einer Sonderausstattung - und nicht auf ein ab Lager verfügbares Fahrzeug zurückgreifen, müssen sich laut PwC momentan im Durchschnitt 13 Wochen bis zur Auslieferung gedulden. Bei einigen Modellen gebe es sogar Lieferzeiten von bis zu sieben Monaten. Üblich seien hier bislang Lieferzeiten von acht Wochen gewesen. Auch Zulieferer in Verzug Die Lieferengpässe sind der Untersuchung zufolge aber nicht nur auf die unerwartet schnell gestiegene Nachfrage, sondern auch auf die eher zögerliche Ausweitung der Kapazitäten zurückzuführen. Die vorsichtigen Produktionsplanungen ließen vermuten, dass die Pkw-Hersteller noch immer an der Nachhaltigkeit des aktuellen Nachfrageaufschwungs zweifelten. "Sie nehmen lieber längere Wartezeiten in Kauf, als möglicherweise übereilt in die Produktion zu investieren und damit erneut Überkapazitäten aufzubauen", sagte Kuhnert. Allerdings seien nicht nur die Hersteller bei der Fertigung von bestimmten Fahrzeugmodellen, Motor- und Getriebevarianten in Verzug, sondern auch die Zulieferer. Wegen fehlender Teile hatten am Montag (31. Januar) im Stammwerk von Volkswagen in Wolfsburg sowie im Werk Emden für einen Tag die Bänder stillgestanden. Auf der anderen Seite fahren die Belegschaften mehrerer Autobauer wegen der hohen Nachfrage immer häufiger Sonderschichten. Die Autobranche hatte einen starken Jahresauftakt hingelegt. Sowohl in Deutschland als auch in den USA wurden im Januar 17 Prozent mehr Personenwagen verkauft als ein Jahr zuvor. Der Verband der Automobilindustrie berichtete von einem dicken Auftragspolster. Zudem profitiert die Autobranche weiterhin vom Absatzboom in Schwellenländern wie China, Brasilien und Indien. (dpa)

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