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Tacho-Betrug: ZDK rät zu peniblen Fahrzeugkontrollen

23.03.2011 08:30 Uhr
Bei den rund sechs Millionen umgeschriebenen Gebrauchtwagen pro Jahr sollen laut Polizei rund 30 Prozent manipuliert sein.

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"Tacho-Mafia", jeder dritte Gebrauchtwagen manipuliert, Milliardenschäden – eine groß angelegte Polizeiaktion gegen einen europäischen Autohändler-Ring hat in der vergangenen Woche für Schlagzeilen gesorgt. Doch das deutsche Kfz-Gewerbe beruhigt. "Die Brisanz der Thematik hat aus unserer Sicht nachgelassen, wohl auch deshalb, weil die Tachomanipulation seit 2005 in Deutschland als Straftat gilt", sagte ein ZDK-Sprecher gegenüber unserem Partnerdienst AUTOHAUS Online. Aber: Im benachbarten Ausland seien Tachojustierungen oft nicht strafbewehrt. Die Münchner Polizei war am vergangenen Dienstag (15. März) mit einem Großaufgebot gegen Kfz-Händler, Autovermieter und Taxibetreiber vorgegangen, die in großem Stil Tachos an Luxuslimousinen gefälscht haben sollen. Mehr als 500 Polizisten, Steuerfahnder und Staatsanwälte in Deutschland, Österreich, Bulgarien und der Schweiz waren im Einsatz. Dabei wurden 150 Gebäude durchsucht, 26 Verdächtige festgenommen und über 300 Pkw beschlagnahmt (wir berichteten). Die Behörden gehen davon aus, dass bei 30 Prozent der jährlich rund sechs Millionen Besitzumschreibungen manipulierte Gebrauchtwagen verkauft werden. Dabei entstehe pro Wagen ein Schaden von rund 3.000 Euro. Der Gesamtschaden pro Jahr geht demzufolge in die Milliarden. Ob die Manipulationen eher im Privatmarkt und im freien Handel auftreten als im Fachhandel, konnte der ZDK-Sprecher nicht sagen. "Dazu gibt es unsererseits keine Erhebungen." Es liege jedoch auf der Hand, dass man dieser Problematik ohne Fachkenntnisse oder entsprechende technische Hilfsmittel nicht begegnen könne. "Insofern haben Kfz-Meisterbetriebe hier mehr Möglichkeiten als andere", sagte er. Premium-Autos aus Italien im Fokus Laut Polizei kaufte die Münchener "Tacho"-Bande großteils in Italien ausrangierte Leasing-Fahrzeuge aus dem Premiumsegment an. Die Manipulationen erfolgten entweder durch Einwirkung auf die Steuergeräte der Fahrzeuge oder durch einen Austausch der Tachokombiinstrumente bzw. eines kleinen Speicherchips. Auch wurden – unter anderem bei Taxis – so genannte Kilometerfilter verbaut, kleine Platinen, die in die Steuerelektronik eingreifen und nur jeden zweiten gefahrenen Kilometer aufzeichnen.

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