Innerhalb eines Jahres sind die Gebrauchtwagenpreise um zwei Prozentpunkte gefallen. Das geht aus einem Langzeitvergleich des Verbands markenunabhängiger Fuhrparkmanagementgesellschaften e. V. (VMF) hervor, der regelmäßig mit dem VMF-Restwert-Indikator ermittelt wird. "Der starke Abschwung in so kurzer Zeit birgt Restwertrisiken für Kunden oder Anbieter, je nach Vertragsmodell", warnt Michel Velte, Vorstandsvorsitzende des VMF. Ein Beispiel: Lag der durchschnittliche Restwert eines Fahrzeuges mit 90.000 Kilometer und einem Alter von 36 Monaten im Mai 2007 noch bei 41,7 Prozent der unverbindlichen Preisempfehlung (UPE), so lag er zwölf Monate später nur noch 39,6 Prozent der UPE. Gemessen am Durchschnittspreis der Neuwagen von 26.500 Euro (Daten des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes für 2007), bedeutet das eine Reduktion des Restwertes von 557 Euro pro Fahrzeug. Bei großen Pkw-Flotten kann das einen siebenstelligen Betrag bedeuten. VMF Vorstandsvorsitzender Michael Velte, zugleich Geschäftsführer der Deutschen Leasing Fleet GmbH, erwartet mittelfristig keine Verbesserung der Gebrauchtwagenpreise. Das bedeutet vor allem, dass die Restwerte dem Markt angepasst werden müssen. Da dies zwangläufig zur Änderung der Kalkulationsgrundlage und damit zu Erhöhungen der Finanzleasingrate führt, werden laut Velte die VMF-Mitglieder ihren Kunden Lösungen und Maßnahmen anbieten, die diesem Effekt entgegen wirken. Das können auf Basis der Fuhrparkanalysen ein modifizierter Modellmix, geänderte Laufzeiten und -leistungen oder weitere Prozessverbesserungen sein. Auch für die Branche wird die Entwicklung nicht ohne Folgen bleiben, vor allem bei den Leasinggesellschaften, die diesen Trend nicht rechtzeitig erkannt haben. Velte: "Diese Unternehmen werden künftig vor einer großen Herausforderung stehen, die Konsequenzen wirtschaftlich darzustellen. Insbesondere bei Herstellergesellschaften erwarten wir durch teilweise massiv gestützte Restwerte empfindliche Einbußen."
VMF: Restwerte stark rückläufig
