Viele Fuhrparkmanager kommen aus technischen oder kaufmännischen Bereichen und müssen sich weiteres Fachwissen aneignen, bereits während sie voll in der Verantwortung stehen. Hinzu kommt, dass nicht selten der Fuhrpark nebenbei oder in Teilzeit gemanaget wird. Insbesondere in kleineren Unternehmen. Das macht es schwieriger, sich up to date zu halten und: Das kann gut gehen. Viele Einsparpotenziale werden daher jedoch nicht genutzt und Gefahren eingegangen, deren Konsequenzen Unternehmen oder Mitarbeiter empfindlich treffen können. Der Fuhrparkverband bietet ein Netzwerk, E-Learning-Programme und Weiterbildungsangebote, die das abfedern. Denn Fortbildung und das Vorhandensein von Netzwerken sollten selbstverständlicher Bestandteil des Berufsalltags sein. Wichtig: Know-how- Bedarf erkennen und wissen, woher man relevante Informationen bezieht.
Mobilität steht im Fokus
Denn Mobilitätsmanagement bedeutet auch, die integrierten Mobilitätsanforderungen eines Unternehmens strategisch zu planen und flexibel zu steuern. In der Praxis heißt das, dass die betriebliche Mobilität ganzheitlich gestaltet wird. Dies geht weit über das klassische Fuhrparkmanagement hinaus. Selbst wenn der Firmenfuhrpark nach wie vor das mobile Herz eines Betriebs ist, geht es darum, Mobilität als Ganzes im Blick zu behalten. Dieser Notwendigkeit trägt der Bundesverband Fuhrparkmanagement (BVF) Rechnung und hat einen neuen Zertifikatslehrgang entwickelt. Denn neben soliden Kenntnissen im Fuhrparkmanagement erweitert sich das Spektrum auf das Travelmanagement und damit sämtliche Mobilitätsformen. Um sich für hierfür optimal vorzubereiten, bietet der BVF ein Qualifikations- Upgrade für Fuhrparkmanagerinnen und Travelmanager an: ein neues Weiterbildungsangebot zur/zum zertifizierten Mobilitätsmanager/in (BVF). Die Teilnehmer erhalten im Rahmen dieses neuen Zertifikatslehrgangs eine umfassende Sicht auf betriebliche Mobilität und die Fähigkeit, Mobilitätsmanagementprojekte fachlich zu leiten - Fortgeschrittene können einzelne Module belegen.
Praktische Umsetzbarkeit zählt
Das Angebot des Fuhrparkverbandes unterscheidet sich in einem wichtigen Punkt von anderen Seminaren: Statt Visionen steht die praktische Umsetzbarkeit im Unternehmen im Fokus. Hierdurch wird sichergestellt, dass Wissen vermittelt wird, welches im eigenen Unternehmen anwendbar ist und direkten Nutzen bringt. Der Verband bietet ein integriertes Lernkonzept (Blended-Learning) mit Online-Kursen und Präsenzseminaren, bei denen sechs fachliche Module geschult werden. Der Gesamtaufwand für die E-Learning-Einheiten ist variabel und abhängig von Vorkenntnissen und Vertiefungswünschen. Wer bereits den zertifizierten Fuhrparkmanagement-Lehrgang (Dekra) oder Certified Travel Manager (VDR) absolviert hat, bei dem entfällt das Grundlagenmodul. Bei umfassender Praxiserfahrung oder Abschluss eines anderen Lehrgangs kann über einen erfolgreich absolvierten einstündigen Online-Eingangstest ebenfalls auf ein Grundlagenmodul verzichtet werden. Nach jedem Lernmodul erfolgt ein Online-Test. Die Abschlussprüfung besteht aus der Ausarbeitung eines praktischen Umsetzungsbeispiels für das eigene Unternehmen mit einer Vorbereitungszeit von vier Wochen und der mündlichen Prüfung in Form eines Fachgesprächs zum erarbeiteten Beispiel vor der Prüfungskommission des BVF. Die Zertifizierung erfolgt auf Basis der Ausbildungs- und Prüfungsrichtlinie durch den BVF in einem mehrstufigen Verfahren.
Empfehlung
Egal welche Verantwortung man in seinem Unternehmen oder seiner Organisation übernimmt: Wichtig ist neben dem Handlungswissen ein solides Wissensfundament sowie systematische Aus- und Weiterbildung als Vorbereitung, auf der man aufbauen kann. Ein Tagesseminar zu Spezialthemen wird den Aufgaben im Fuhrpark nicht gerecht. Die Zertifikatslehrgänge beginnen mehrmals im Jahr. Der nächste Lehrgang startet online im April 2020 mit den Präsenzmodulen.
Weitere Informationen zu Terminen und Kosten des Zertifikatslehrgangs finden Sie unter: https:/www.fuhrparkverband.de/zert-mobilitätsmanger-in-bvf.html
Einer für alle
Trends und Handlungsbedarfe erkennen und in politischen Entscheidungen sowie der Planung der Fuhrparkbetreiber berücksichtigen, dafür setzt sich der Bundesverband Fuhrparkmanagement ein. Der BVF wurde im Oktober 2010 als Initiative von Fuhrparkverantwortlichen gegründet. Ziel ist es, Mitglieder - die Fuhrparks zwischen fünf und 50.000 Fahrzeugen betreiben - mit aktuellem Knowhow zu unterstützen, gemeinsam Qualifikationsprofile für das Fuhrparkmanagement zu entwickeln und als neutrale Plattform für den Erfahrungsaustausch zu dienen. Hinzu kommen Angebote wie E-Learning, Verbandsmeetings und Anwenderworkshops oder die digitale Know-how-Zentrale "Fuhrparkcockpit", mit einem jederzeit abrufbaren Wissensangebot und wertvollen Formularen und Vorlagen für die Praxis. Positiver Nebeneffekt: Gleichgesinnte aus den verschiedensten Branchen mit ähnlichen Aufgabenstellungen begegnen und Feedbackgeber und manchmal auch Freunde fürs Leben kennenlernt.
- Ausgabe 01/02/2020 Seite 38 (165.9 KB, PDF)