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02.07.2018 06:00 Uhr

Zusammen mit Deutsche Bahn Connect setzt Airbus in Deutschland auf ein umfangreiches Corporate-Sharing-Angebot. Weniger Kosten und mehr Mobilitätseffizienz sind dabei die übergeordneten Ziele.

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_ Nicht nur in Sachen Flugzeugentwicklung ist Airbus spitze, sondern auch bei seinem betrieblichen Mobilitätsangebot. Über 46.000 Mitarbeiter beschäftigt der Konzern in Deutschland, und davon sind an elf Standorten fast 24.000 für das Corporate Carsharing angemeldet.

Schon seit 2009 gibt es dafür den Car Pool im Hause Airbus. Erste Standorte waren Hamburg, Bremen, Buxtehude und Stade, anschließend wurde der Service Schritt für Schritt auf andere Airbus-Standorte ausgeweitet und umfasst mittlerweile rund 400 Fahrzeuge, davon 100 in Hamburg. Die Zielsetzung für die Carsharing-Einführung war mehrdimensional. Zum einen wollte Airbus Kosten sparen, zum anderen die Effizienz erhöhen. Denn Carsharing ist im Vergleich zum konventionellen Fahrzeugpool ein innovatives Mobilitätsangebot, finden die Hamburger. Vor allem, wenn man es wie Doris Zcernikow, Leiterin für Personentransporte bei Airbus Deutschland, auch für die private Nutzung freigibt.

Partner Deutsche Bahn Connect

Schon von Beginn an setzt der Flugzeugbauer beim Carsharing auf die Zusammenarbeit mit Deutsche Bahn Connect, umgangssprachlich auch DB Connect genannt. Mit Start des Services konnte Airbus die Zahl der vor Ort verfügbaren Autos - im Vergleich mit den davor vorgehaltenen eigenen Fahrzeugen - um rund 20 Prozent reduzieren. Aber nicht nur das führt zu weniger Kosten und mehr Effizienz. Denn Zcernikow muss sich weder um die Beschaffung oder die Organisation der Fahrzeuge kümmern noch um deren Vermarktung. Denn: "Das gesamte Risiko liegt bei uns", sagt Stefan Pfisterer, Account Manager bei DB Connect. "Wir bestellen die Fahrzeuge, bringen sie zum gewünschten Stellplatz, reinigen und warten sie und vermarkten sie am Schluss auch wieder." Auch das entsprechende webbasierte Buchungstool, über das neben dem Corporate Carsharing auch weitere Mobilitätsangebote wie die Pendelbusse zwischen den Airbus-Werken Hamburg und Bremen buchbar sind, stellt die Bahn-Tochter dem Kunden bereit.

Eigentümer und Halter der Autos ist also Deutsche Bahn Connect und nicht Airbus. Für Airbus bedeutet das den Wegfall von Leasingkosten und vor allem mehr Kostentransparenz. Denn wer Autos aus dem Pool bucht, dem werden die entsprechenden Kosten auch direkt auf die zugeordnete Kostenstelle gebucht. "Dabei zahlt der Fahrer immer nur für die wirkliche Nutzung", unterstreicht Lisbeth Pampel, Referentin Geschäftsentwicklung und Projektleiterin Airbus bei Deutsche Bahn Connect. Ein klassisches Pay-per-Use-Modell, das Auslastungsrisiko trägt der Bahn-Mobilitätsprovider. Abgerechnet wird im Stundentakt. Wer die volle Stunde nicht vollmacht, bekommt die Kosten für die Hälfte der nicht genutzten Zeit rückvergütet. Ins Auto kommt dabei nur, wer einen gültigen Führerschein hat. Denn zum Öffnen der Fahrzeuge dient ein auf den Führerschein aufgeklebtes Lap-ID-Siegel."Airbus kann sichergehen, dass jeder, der ein Fahrzeug öffnet, auch einen Führerschein hat", so Pfisterer.

Das Buchungstool ist personalisiert. Wenn der Fuhrparkleiter es wünscht, sehen die registrierten Fahrer nur die Fahrzeuge an den für sie relevanten Standorten. Wer in das Auto steigt, findet immer mindestens einen zu einem Viertel vollen Tank vor, so schreiben es die DB-Connect-Standards vor. Denn ab diesem Füllstand ist der Fahrer verpflichtet, zu tanken, wobei der Carsharing-Provider bei jeder Reinigung und Wartung volltankt - also mindestens alle 14 Tage."Dafür liegt in jedem Auto eine Tankkarte", erklärt Pfisterer. "Kein Fahrer muss also aus dem eigenen Portemonnaie in Vorleistung gehen."

Außer natürlich, wenn er das Auto privat nutzt. Denn auch das ist bei Airbus möglich. Die Abrechnung läuft in diesem Fall über zwei verschiedene Konten. Mietet der Fahrer privat, ist er quasi regulärer Flinkster-User und hat Zugriff auf das gesamte Flinkster-Netz. Theoretisch ist auch die Abrechnung über das Unternehmenskonto und damit eine unternehmensinterne Abwicklung möglich. Die Zwei-Konten-Lösung hat aber den Vorteil der Steuer- und Kostenstellentransparenz.

Monatlich kommt der Carsharing-Pool bei Airbus auf rund 5.000 dienstliche Buchungen. Und trotz der Reduzierung der Fahrzeugzahl ließe sich der Mobilitätsbedarf damit mehr als ausreichend decken. Neben der grundsätzlich intelligenteren Autonutzung liegt ein weiterer Grund darin, dass das Buchungstool auch Fahrgemeinschaften abbilden kann. Aus Airbus-Sicht eine weitere Möglichkeit, nicht nur Kosten, sondern auch Emissionen zu sparen.

Flexible Fahrzeugwahl

Den Fahrern stehen die Autos an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden zur Verfügung, die Höchstmietzeit liegt bei Airbus bei zwei Wochen. "Längerfristige Mieten widersprechen im Grundsatz ja auch dem Carpool-Gedanken", kann Stefan Pfisterer den Ansatz verstehen. In den Geschäftsbedingungen gibt es jedoch keinerlei Begrenzungen. Bei Airbus stehen in der Regel Mercedes-Benz C-Klasse, Opel Astra ST und Smart Fortwo bereit. Wenn der Kunde will, kann er seinen Pool aber auch mit anderen Modellen bestücken. Hier sind keine Grenzen gesetzt, so Pfisterer, auch nicht in Motorisierung und Ausstattung. Aber: "Natürlich sind die Autos eine wesentliche Grundlage unserer Preisermittlung." Welche Autos dann wo stehen, entscheiden Kunde und Dienstleister gemeinsam anhand der praktischen Fahrzeugnutzung - auf deren Grundlage die Bedarfe je Station flexibel angepasst werden und auch eine kurzfristige Anpassung des Gesamtbestands möglich ist. Nach spätestens drei Jahren werden die Autos so oder so ausgewechselt und vermarktet.

Allgemein für jedes Unternehmen gültige Preise für das Carsharing gibt es bei DB Connect nicht. "Standardpreise können wir nicht nennen", sagt Stefan Pfisterer. "Das Preismodell ist immer abhängig von der individuellen Situation beim Kunden." Als Grundlage für Preisverhandlungen können aber die Konditionen des Corporate Carsharing von DB Connect gelten. Ein Kleinwagen kostet dort vier Euro pro Stunde, ein Premium-Mittelklässler fünf Euro. Die Tagespreise liegen bei 48 und 60 Euro. Die Buchung via Internet ist kostenfrei, eine telefonische Buchung schlägt mit 2,50 Euro zu Buche. Dazu kommen im Falle des Falles Gebühren für die Reinigung übermäßiger Verschmutzung, die Bearbeitung von Ordnungswidrigkeiten, Verspätungsgebühren, den Verlust der Kundenkarte oder Stornogebühren. Außerhalb dieser Sonderfälle fallen keine weiteren Kosten an. Insgesamt profitiere der Kunde immer vom Wegfall der Prozesskosten, betont Pfisterer: "Das Fuhrparkmanagement entfällt für unsere Kunden komplett." Ein weiterer Grund für Airbus, das Carsharing nicht allein umzusetzen. Zumal die verschiedenen Reportings aus der Software, die auf Wunsch individualisierbar sind, dies schwarz auf weiß belegten.

One-Way-Fahrten geplant

Das Carsharing-Modell bei Airbus läuft so erfolgreich, dass die beteiligten Partner ihre Zusammenarbeit künftig ausbauen wollen. Im neuen Buchungsportal können die Autos auch von mobilen Endgeräten gebucht werden, außerdem startet im Sommer ein Pilotprojekt, in dessen Rahmen One-Way-Fahrten zwischen den Standorten in Hamburg und in Bremen getestet werden. Verläuft der Versuch positiv, wird das Angebot auf weitere Standorte ausgeweitet.

Im Detail

Airbus

_ Airbus ist ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich Luft- und Raumfahrt sowie den dazugehörigen Dienstleistungen. Der Umsatz betrug 2017 59 Milliarden Euro (angepasst unter IFRS 15), die Anzahl der Mitarbeiter rund 129.000. Airbus bietet eine Verkehrsflugzeugpalette mit 100 bis über 600 Sitzen und ist nach eigenen Angaben europäischer Marktführer bei Tank-, Kampf-, Transport- und Missionsflugzeugen sowie eines der größten Raumfahrtunternehmen der Welt. Zivile und militärische Hubschrauber runden das Angebot ab.

Im Detail

Der Airbus-Carsharing-Fuhrpark

Rund 400 Fahrzeuge verschiedener Hersteller:- Hauptsächlich Mercedes-Benz C-Klasse, Opel Astra und Transporter- Renault Zoe und Smart Fortwo als Elektrofahrzeuge- 100 Fahrzeuge am Standort Hamburg- Über das Carsharing hinaus deutschlandweite Funktionsflotte für fertigungsrelevante Fahrten, Materialtransporte und Kundenbeförderungen- Darüber hinaus Airbus-eigene User-Chooser-Fahrzeuge für leitende Angestellte der oberen Führungskreise

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