Diese fünf Autos aus Shanghai wollen wir auch haben
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von 5: iCar23: Der Defender für die Generation iPhone – Während Apple die Pläne vom eigenen Auto offiziell beerdigt hat, nutzt Chinas Exportmeister Chery ganz frech den offenbar nie geschützten Namen iCar für eine eigene Marke - und baut unter diesem Label kleine, knuffige Geländewagen. Die sind zwar nicht so smart wie die Produkte aus Cupertino sehen dafür aber umso bessern aus und sind obendrein sogar noch bezahlbar. Im China startet der gerade auf der Messe gezeigte iCar23 mit 211 PS und 500 Kilometern E-Reichweite für weniger als 15.000 Euro. Selbst wenn er bei uns das Doppelte kosten würde, hätte er als Defender für die Genration iPhone noch beste Chancen. Erst recht, seitdem der Suzuki Jimny an den Schadstoff- und Cybersecurity-Regeln in Brüssel gescheitert und das Original weder elektrisch fährt noch für die Masse zu bezahlen ist.
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von 5: AUDI E5 Sportback: Ohne Ringe – und ohne Relikte – Natürlich soll er vor allem den chinesischen Geschmack treffen, Audi den Makel der der Kader-Kutsche nehmen und so viel Staub von Blech blasen, dass die Bayern auch wieder bei jungen Kunden ankommen. Doch weil die schicke VW-Tochter auch hier bei uns ein wenig angestaubt ist, würde sich der E5 Sportback selbst in Deutschland gut machen. Denn er bietet mit der vom Partner SAIC beigesteuerten 800 Volt-Plattform für schnelles Laden und weites Fahren nicht nur zeitgemäße Technik zu einem wahrscheinlich deutlich günstigeren Preis als die eigenen Modelle aus dem PPE-Baukasten. Er wagt vor allem innen einem neuen Auftritt, wirft ein paar alte Relikte über Bord und kommt mit seiner neuen, stark entschlackten Cockpitlandschaft entsprechend frisch und unverbraucht daher. Und während wir draußen auf den Single Frame gut verzichten können, weil wir uns daran langsam satt gesehen haben, könnten sie dem chinesischen Hoffnungsträger für uns ja zur Not ein doch noch ein paar Ringe ins Gesicht pappen.
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von 5: VW ID.Era: Weil Länge läuft – Und wo wir gerade dabei sind, wünschen wir uns von der Mutter VW gleich auch noch ID.Era, der als einer der am meisten umlagerten Shanghai-Studien sicher bald in Serie geht. Ja, auch das fast schon rustikal Design ist eine angenehme Abwechslung im Einerlei der ID-Flotte und das üppige Platzangebot mit drei Sitzreihen auf einem Skateboard macht ihn zum bessere Tayron oder gar zum moderneren Touareg. Doch was wirklich unsere Begehrlichkeit weckt, das ist der Antrieb. Denn zum ersten Mal setzt VW bei der gemeinsam mit SAIC entwickelten Studie auf einen Range Extender und steigert so die elektrische Reichweite von 300 Kilometer mal eben auf über 1.000 davon. Da muss dann keiner mehr dem TDI hinterher trauern. Zwar gibt es kaum Hoffnungen, dass es der Era selbst nach Europa schafft. Doch weil die elektrische Euphorie nachlässt und sich Brüssel offenbar auch mit anderen grünen Alternativen anfreunden kann, hört man aus Wolfsburg immer mehr Stimmen, dass die ID-Modelle bald mit einem On-Board-Generator in die Verlängerung gehen könnten.
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von 5: LiAuto Mega: So fährt Captain Future seine Kinder zum Fußball – Er ist größer als ein VW Transporter, ist windschnittiger als ein Porsche Taycan und lädt schneller als ein Tesla – mit dem LiAuto Mega zeigen uns die Chinesen, wie Van geht. Auch wenn jeden Monat ein neues Raumschiff aufsteigt, gibt es in China aktuell kein cooleres Space Shuttle als den von einem ehemaligen Porsche-Designer gezeichneten Stromlinien-Koloss. Und kaum eines, das technisch so weit entwickelt ist: Seine 800 Volt-Batterie mit einer Kapazität von 103 kWh bietet neben den 710 Kilometern Normreichweite noch einen zweiten Bestwert und lädt mit bis zu 552 kW. Und der Mega macht nicht nur an der Steckdose Tempo. Sondern mit einem 210 PS starken E-Motor an der Vorder- und einer 333 PS-Maschine an der Hinterachse und zusammen 542 Nm schnellt das Raumschiff in 5,2 Sekunden auf Tempo 100 und surrt danach weiter bis auf 180 km/h. Seit er im letzten Frühjahr in den Handel kam, ist er bei Firmen und Familien in Guangzhou oder Beijing das Gesprächsthema Nummer 1 und verkauft sich trotz der stattlichen 559.800 RMN oder umgerechnet 74.000 Euro bestens. Und bei den Autobossen in Wolfsburg, München oder Stuttgart ist er immer wieder auf der Diskussion. Weil sie einerseits für die Chinesen gerne selbst so ein cooles Konzept hätten und weil sie anderseits Angst haben, dass dieses Ufo irgendwann mal bei uns landen könnte. Dann nämlich wäre Deutschland ganz schnell im Raumfahrtfieber und sie könnten bei BMW, Mercedes, Porsche und Audi ihre SUV plötzlich einstampfen.
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von 5: Onvo L90: Sind aller guten Dinge wirklich drei? – Sie treten nur von der Mittelklasse aufwärts an und nehmen dann auch noch stolze Preise. So tut sich Nio in Europa bislang schwer. Deshalb wollen sich die Chinesen breiter aufstellen und haben neben der jugendlichen Lifestyle-Marke Firefly quasi als den Skoda zum Audi daheim als dritte Marke Onvo lanciert und jetzt noch einmal deren europäische Ambitionen bekräftigt. Jetzt kann man sich getrost fragen, ob es wirklich drei Marken braucht und es nicht schon mühsam genug ist, eine zu etablieren. Aber wenn Onvo kommen sollte, dann nicht mit dem bereits angebotenen Model Y-Klon L60, mit dem sich das sonst so selbstbewussten Start-up als Plagiator blamiert. Sondern dann doch bitte gleich mit dem L90, der jetzt in Shanghai enthüllt wurde. Als SUV von 5,15 Metern wäre er der perfekte Gegner nicht nur für Hyundai Ioniq 9 oder Kia EV9, sondern mit drei Sitzreihen, viel Variabilität und einem mit 240 Litern gigantischen Frunk wäre er zudem eine verlockende Alternative zum ID.Buzz.
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Autoflotte ist die monatlich erscheinende Fachzeitschrift für den Flottenmarkt im deutschsprachigen Raum. Zielgruppe in diesem wachsenden Markt sind die Fuhrpark-Entscheider in Unternehmen, Behörden und anderen Organisationen mit mehr als zehn PKW/Kombi und/oder Transportern. Vorstände, Geschäftsführer, Führungskräfte und weitere Entscheider greifen auf Autoflotte zurück, um Kostensenkungspotenziale auszumachen, intelligente Problemlösungen kennen zu lernen und sich über technische und nichttechnische Innovationen zu informieren.