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Auf Nummer sicher

01.06.2016 06:00 Uhr

Nach der Auslieferung von 60 Mercedes Vito für die Personenbeförderung hat das Unternehmen zusammen mit Mercedes-Benz für 61 Beschäftigte ein Fahrsicherheitstraining organisiert.

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_ Da gibt es auf der einen Seite immer mehr Assistenzsysteme, die das Fahren auch im Straßenverkehr sicherer machen sollen. Aber auf der anderen Seite bleibt der Fahrer als Risikofaktor bestehen, der lernen muss, mit all den neuen Helferlein richtig umzugehen und das Fahrzeug auch in plötzlichen Gefahrensituationen sicher zu manövrieren.

Wenn dann noch Menschen und nicht Waren an Bord sind, ist der Anspruch an die Fahrsicherheit noch einmal deutlich höher. "Wir haben den Auftrag, das wertvollste Gut, das es gibt, sicher zu befördern. Und das wollen wir mit aller Sorgfalt und all dem, was uns zur Verfügung steht, auch tun", formuliert Erhard Kiesel, Geschäftsführer der Schlienz-Tours aus Stuttgart, den Anspruch an sich und sein Team.

Den Entschluss, die Fahrer an einem Fahrsicherheitstraining von Mercedes teilnehmen zu lassen, fasste Kiesel im Herbst vergangenen Jahres. Das Reiseunternehmen, das seit drei Jahren auch in der Behindertenbeförderung tätig ist, erhielt zu Beginn des neuen Schuljahres 2015/2016 einen neuen Auftrag zur täglichen Beförderung von 300 Schülern und Kindergartenkindern mit Handicap von deren Wohnort zur Schule und wieder nach Hause. Für diesen Auftrag bestellte Schlienz-Tours - zusätzlich zu den bestehenden gut 30 Mercedes Sprinter und Viano - 60 neue Vito und machte das eintägige Fahrsicherheitstraining in Münsingen, südöstlich von Stuttgart, bei Mercedes klar.

Eigene Maßstäbe geschaffen

Erstaunlicherweise sind die Auflagen zur Beförderung von behinderten Menschen von der Gesetzgebung her nicht besonders hoch. Die Fahrer benötigen nicht einmal einen Personenbeförderungsschein und auch die Sicherung der Rollstühle im Fahrzeug sei, so Kiesel, nicht klar definiert. "Es gibt gewisse Vorschriften, wie Rollstühle zu befestigen sind, aber sonst ist man hier in diesem Bereich vom Gesetzgeber etwas verlassen", sagt der Geschäftsführer. Ein Auftraggeber verlange, dass die Fahrer alle zwei Jahre einen Erste-Hilfe-Kurs absolvieren und ein einfaches Führungszeugnis abgeben. Mehr Anforderungen gibt es nicht.

Deshalb hat der Geschäftsführer seine eigenen Maßstäbe in puncto Sicherheit gesetzt. So müsse jeder Fahrer auch mal selbst in einem Rollstuhl sitzen und sich im Rollstuhlsprinter sichern lassen, um sich auch in die Lage des Fahrgasts hineinversetzen zu können. Eigenes Personal von Schlienz-Tours weist die Fahrer in die Rollstuhlbefestigung und Sicherung der Fahrgäste im Rollstuhl ein. Auch vor Übernahme eines neuen Fahrzeugs werden die Fahrer vorschriftsgemäß in dessen Bedienung eingewiesen. Das Fahrsicherheitstraining für Fahrer und Begleitpersonen war trotz geringer Schadenquoten im Fuhrpark ein konsequenter nächster Schritt, damit das Fahrpersonal noch sicherer unterwegs ist.

Extremsituationen erfahren

Im November 2015 war es dann das erste Mal so weit - 61 Mitarbeiter von Schlienz-Tours, davon 46 Fahrer und 15 Begleitpersonen konnten die vertrauten Vito- und Sprinter-Modelle in Extremsituationen kennen lernen.

In den von Mercedes zur Verfügung gestellten Transportern übten sie unter anderem, wie man auf nasser und trockener Fahrbahn bei hohen Geschwindigkeiten abrupt abbremst, Hindernissen ausweicht oder wie man sich verhält, wenn das Fahrzeug ins Schleudern gerät. Im Live-Betrieb erfuhren sie, wie ABS, Stabilitätsprogramm und Co. funktionieren. Auch in ökonomischer Fahrweise wurden die Mitarbeiter geschult, im Theorieteil stand die Ladungs- respektive Rollstuhlsicherung auf dem Programm. Ein tagfüllendes Ereignis, das nach Ansicht von Kiesel ganz nebenbei die Kollegialität nachhaltig gestärkt hat.

Geringerer Kraftstoffverbrauch

Auch wenn Schlienz-Tours schon vor dem Training eine niedrige Schadenquote gehabt habe, da die Fahrer mit den hochwertig ausgestatteten und repräsentativen Fahrzeugen sehr verantwortungsvoll umgingen, bewertet Kiesel die Auswirkungen des Sicherheitsevents als positiv. In der Folge konnte er zudem eine Verringerung der Kraftstoffverbräuche feststellen.

Und auch wenn das Unternehmen solche Trainings nicht in eine höhere Vergütung ummünzen kann und sie zurzeit keine Anforderung zukünftiger Ausschreibungen sein werden, will Kiesel in Zukunft auch weiterhin in die Sicherheit der Fahrer und Fahrgäste investieren. "Wir planen, ein solches Training zu wiederholen, und wollen so etwas in einer gewissen Regelmäßigkeit anbieten", sagt der Geschäftsführer.

In Kürze

Schlienz-Tours

Die Geschäftsfelder des vor über 80 Jahren gegründeten Personenbeförderungsunternehmens umfassen Linienverkehre im Großraum Stuttgart, Bus-Charter (Mietomnibusse) für Reisegruppen, Urlaubs- und Tagesbusreisen für Einzelbuchende und seit 2013 die tägliche Beförderung von rund 500 Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung von ihrem Wohnort zu Schulen, Kindergärten oder Werkstätten.

Auf einen Blick

Der Fuhrpark von Schlienz-Tours

- 93 Fahrzeuge für den Behindertentransport und den Shuttleverkehr, davon 59 Mercedes Vito und 29 Mercedes Sprinter mit bis zu 19 Sitzplätzen sowie fünf VW Golf Variant für Einzelfahrdienste- alle Fahrzeuge sind gekauft- die gesamte Fahrzeugflotte von Schlienz-Tours hat eine durchschnittliche jährliche Laufleistung von zirka 2.600.000 Kilometern

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