Der Weg für einen neuen VW/Porsche-Konzern ist nach den Worten von VW-Vorstandschef Martin Winterkorn frei. Der VW-Aufsichtsrat habe einem entsprechenden Konzept zugestimmt, sagte Winterkorn am Donnerstag nach einer Sitzung des Kontrollgremiums in Stuttgart. Dieses Konzept solle nun ausgearbeitet werden. Der neue Großkonzern unter Führung von VW solle zu einem "Kraftfeld" in der weltweiten Automobilindustrie werden. Porsche solle ein "eigenständiges Label" bleiben. Der integrierte Automobilkonzern soll durch die schrittweise Beteiligung von Volkswagen an Porsche und die abschließende Verschmelzung der Porsche Holding SE mit der Volkswagen AG entstehen, teilte VW mit. Dabei werde die Einbindung von Katar als strategischer Partner bei Volkswagen ausdrücklich begrüßt. Volkswagen begrüße auch die Absicht der Familiengesellschafter Porsche und Piëch, den weiteren Prozess intensiv zu begleiten und auch in Zukunft größter, unternehmerisch handelnder Aktionär von Volkswagen zu bleiben. Der Aufsichtsrat der Porsche SE habe ebenfalls die Schaffung des integrierten Konzerns befürwortet und dafür wichtige Weichen gestellt. Winterkorn erklärte: "Die angestrebte Zusammenführung von Volkswagen und Porsche folgt einer zwingenden industriellen Logik und bietet vielversprechende Perspektiven: Sie macht zwei starke Unternehmen noch stärker." Zusätzliche Wachstumschancen würden erwartet, bestehende Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen. Den Plänen zufolge wird das Emirat Katar neuer Großaktionär bei Volkswagen. Katar solle in einem ersten Schritt 17 Prozent an Volkswagen übernehmen, hieß es am Donnerstag aus Aufsichtsratskreisen. Der Anteil solle nach der Verschmelzung von Porsche mit VW auf 19 Prozent erhöht werden. Katar gelangt an die VW-Beteiligung durch den Kauf von Aktienoptionen, die derzeit noch Porsche hält. Katar räume Porsche zudem einen Kredit in Höhe von 750 Millionen Euro ein, damit der Stuttgarter Sportwagenbauer einen VW-Kredit in gleicher Höhe zurückzahlen kann.