Opel wird erst im neuen Jahr wieder in eine Aktiengesellschaft umgewandelt – etwas später als geplant. "Die Anträge zur Umfirmierung gehen heute an das Amtsgericht Darmstadt raus", sagte Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz am Dienstag (23. November) der Nachrichtenagentur dpa. "Die Umfirmierung soll aber erst zum 1. Januar erfolgen. Sonst hätten wir für 2010 noch einen Abhängigkeitsbericht erstellen müssen. Und das hätte unnötig viel Zeit und Geld gekostet." Die US-Mutter General Motors hatte dem Schritt im September zugestimmt. Der Betriebsrat hatte die Umwandlung in eine AG zur Voraussetzung für eine Mitarbeiterbeteiligung an der Sanierung des kriselnden Herstellers gemacht. Im Gegenzug verzichten die Beschäftigten bis 2014 auf jährlich 265 Millionen Euro. Franz und Opel-Chef Nick Reilly erhoffen sich von der Umwandlung der Adam Opel GmbH in eine AG mehr strategische Unabhängigkeit von der US-Mutter. "Die neue Gesellschaftsform wird die Mitsprachemöglichkeiten der Arbeitnehmer deutlich erweitern und die Eigenständigkeit des Opel-Managements, insbesondere in Produktfragen, gegenüber der Konzernmutter General Motors erhöhen", hatte Franz mehrfach betont. In der Vergangenheit hatte Rüsselsheim dem Management in Detroit immer wieder Fehler in der Modell- und Produktpolitik vorgeworfen. Erst vor fünf Jahren war Opel von der AG in eine GmbH umgewandelt worden. Nach Überzeugung des Auto-Experten Wolfgang Meinig von der Bamberger Forschungsstelle Automobilwirtschaft (FAW) wird die neue Gesellschaftsform Opel langfristig voranbringen: "Fernziel einer AG ist es, an der Börse gehandelt zu werden und über Aktienverkäufe Geld einzunehmen." Während GM nach der Insolvenz im Vorjahr inzwischen wieder Geld verdient, steuert das Europageschäft um Opel in diesem Jahr auf einen massiven Verlust zu. (dpa)