Der Konzerndesignchef von Volkswagen, Walter de’Silva, nimmt Audi vehement gegen Kritik in Schutz, die aktuellen Modelle seien sich insbesondere im Bereich der Frontpartie zu ähnlich. Der Singleframe-Grill sei ein großer Erfolg; es gebe keinen Grund, radikale Änderungen vorzunehmen – im Gegenteil. "Sie fragen doch Mercedes auch nicht, ob sie den Stern nicht mal langsam abschrauben wollen oder ob BMW seine Doppelniere ablegt", sagt er im Interview mit dem Magazin "Automotive Agenda". Die Annahme, dass sich unterschiedliche Kundengruppen, etwa des Kleinwagens A1 und der Oberklasselimousine A8, vielleicht unterschiedliche Gesichter der jeweiligen Autos wünschen, hält er für falsch: "Diese Frage würden Sie einem Designer von Apple nie stellen. Diese Kritik erinnert mich an all jene hastigen Vorschläge, die immer in die Richtung laufen: Wenn etwas gut läuft, muss man schnell etwas Neues bringen." Audi-Kunden behutsam an Kleinwagen-Segment heranführen Für eine Premiummarke wie Audi sei die Wiedererkennung der Marke viel wichtiger als die Differenzierung des einzelnen Produktes innerhalb der Marke. Die verhaltene Kundennachfrage nach dem A1 habe ihre Ursache nicht im Design, vielmehr müsse die Audi-Kundschaft erst einmal an das Kleinwagen-Segment herangeführt werden. "Wenn der A1 als Fünftürer kommt, wird das sicherlich helfen, denn damit fügen wir der schon vorhandenen Eleganz noch mehr Funktionalität hinzu. Das wird dem A1 guttun", so de’Silva. Die neue Ausgabe der Automotive Agenda trägt den Titel "Marke forever" und analysiert die Zukunft der Themen Marke und Markenführung in der Autoindustrie. Eine Leseprobe erhalten Sie hier. (pg)
Interview: VW-Designchef verteidigt Audi-Formensprache
