Jeep Compass, dritte Generation: Klare Kante für die Region

08.11.2025 14:54 Uhr | Lesezeit: 3 min
Jeep startet die Produktion des Compass in Melfi.
© Foto: Jeep

Es ist ein starkes Zeichen für den Mezzogiorno: Stellantis baut den neuen Jeep Compass im Fiat Werk in Melfi, in der Basilikata im Süden des Landes, zwischen Neapel und Bari. Nun muss das Auto auch funktionieren, um die hohen Erwartungen zu erfüllen. 

Fabio Catone, Europa-Chef von Jeep, gibt sich zuversichtlich und das ist auch sein Job. Die dritte Auflage des Jeep Compass, die im Mai vorgestellt wurde, soll die Zahlen des Vorgängers übertreffen, der seit 2016 in Melfi gebaut wurde und der, zusammen mit dem Renegade, immerhin mehr als 2,3 Millionen Mal vom Band in Süditalien rollte.

Als Basis dient die STLA-Medium-Plattform des Mutterkonzerns Stellantis, die unter anderem auch im Opel Grandland, im Citroen C5 Aircross oder in der Giulietta von Alfa verwendet wird. Mit dem Compass will Jeep amerikanisches Outdoor-Gefühl in das Segment der C-Klasse-SUV bringen. Die in Melfi produzierten Autos werden in 60 Ländern weltweit vermarktet, in Europa, dem Nahen Osten und Afrika, in Asien, Australien und Neuseeland. 


Jeep Compass (2026)

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Das Rüstzeug sollen Antriebsstränge aus dem Konzernregal liefern, deren Schwerpunkt zunächst auf Verbrennermotoren liegt, bestellt werden können aber auch vollelektrische Versionen. Zur Wahl stehen ein 107 kW/145 PS starker Benziner (Mild-Hybrid, ab 39.900 Euro), ein Plug-in-Hybrid mit 143 kW/195 PS (ab 50.200 Euro, noch nicht bestellbar) sowie reine Elektroantriebe mit bis zu 276 kW/375 PS und einer Reichweite von bis zu 650 Kilometern. Von den E-Versionen kann derzeit lediglich die frontgetriebene Version mit 157 kW/ 213 PS geordert werden, deren Preise beginnen bei 50.400 Euro mit der konzernbekannten 74 kWh-Batterie.

Jeep Compass das kürzeste Fahrzeug auf der Plattform

Um sich von anderen Stellantis-Produkten zu unterscheiden, werden die Antriebe mit einer typisch kantigen Jeep-Karosserie verkleidet, der Compass ist mit 4,55 Metern Länge mit das kürzeste Fahrzeug auf dieser Plattform. Auch in Breite (1,92 Meter ohne Spiegel) und Höhe (1,85 Meter) hält sich der Compass im Rahmen.

Wie es sich für einen Jeep gehört, gibt es das Auto – außer in der Basis-Benzinversion – auch mit Allrad, in den elektrischen Varianten werden zwei Motoren eingesetzt. Mit einer Bodenfreiheit von mehr als 20 Zentimetern und einer Wattiefe von 48 Zentimetern beweist das Auto Offroad-Kompetenz.

Für den Compass wurde das Werk in Melfi tüchtig umgekrempelt. In der 30 Jahre alten Fabrik arbeiten mehr als 4.600 Menschen, die durchschnittlich mehr als 20 Jahre dem Betrieb angehören. Hinzu kommt eine nicht näher bezifferte Zahl an Beschäftigten in Zulieferbetrieben und Haushalten, die vom Werk und seinen Mitarbeitenden profitieren. Es ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der agrarisch geprägten, strukturschwachen süditalienischen Region, in der sich kaum andere Industriearbeitsplätze finden.

Jeep Compass: "Diese Freiheit der Produktion"

Umso wichtiger ist der Compass, für den das Werk auf maximale Flexibilität ausgelegt wurde. Die Mischung der produzierten Fahrzeuge orientiert sich am Bedarf: bei entsprechendem Bestelleingang können bis zu 100 Prozent batterieelektrische Autos vom Band laufen. „Diese Freiheit der Produktion sorgt dafür, dass sich die industrielle Kapazität zusammen mit der Kundenwahl weiterentwickelt“, erklärt Jeep-Chef Fabio Catone.

Hinzu komme, dass in Melfi diverse Kunststoff-Komponenten, beispielsweise Bumper oder Armaturenbretter, für den gesamten Konzern produziert werden – und natürlich für den Compass. Dies sorge für kurze Wege und schaffe Synergien. 

Auch die Nachhaltigkeit hat Catone für das Werk in Melfi im Blick. Photovoltaik-Anlagen, Windkraftanlagen und ein Biomethan-System, das organische Abfälle lokaler Bauern recycelt, sollen die Eigenenergieerzeugungskapazität erhöhen. Das Ziel ist, bis Ende 2030 bis zu 54 MW erneuerbare Energie zu erreichen – entsprechend 70 Prozent des gesamten Energiebedarfs des Werks.

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