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— Keine Frage: Der Citroën DS5, ...

31.10.2012 12:02 Uhr

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— Keine Frage: Der Citroën DS5, Diesel-Vollhybrid-Vertreter der französischen Edellinie, fällt optisch auf. Das hat man auch bei BSH Bosch und Siemens Hausgeräte, bei Theodor Bergmann Sanitäre Anlagen und Rohrleitungsbau sowie bei Mainova sofort bemerkt.

Doch wie beurteilen die drei Unternehmen den kompakten Premiumcharakter in Sachen Motor, Fahrverhalten und Innenraum? Auszüge aus den Testtagebüchern – bei Mainova berichteten sogar mehrere Mitarbeiter von ihren Erfahrungen.

Antrieb

Grüneisl (BSH Bosch und Siemens Hausgeräte): Das Zusammenspiel der Antriebskomponenten hat nicht immer überzeugt. Im Alltagsbetrieb verlangt dieses System einiges vom Nutzer in Hinsicht defensiver Fahrweise ab.

Plage/Römhild (Theodor Bergmann, TB): Das Zusammenspiel der Antriebskomponenten hat mich nicht überzeugt. Das ständige Anspringen des Dieselmotors empfand ich persönlich als sehr nervig. Da stellt sich mir die Frage: Ist das denn nun wirklich so „ECO“-nomisch? Des Weiteren ist es mir nicht gelungen, auf dem Weg zur Arbeit über die Stadtautobahn (zirka 30 Kilometer) den Akku des Hybrid auf mehr als 50 Prozent zu laden. Da das Fahren im reinen E-Modus aber eine Mindest-Akkuleistung von 50 Prozent benötigt, war eine Testfahrt im E-Modus nur gerademal zwei Minuten möglich.

Petznick (Mainova): Der Übergang zwischen E-Antrieb und Diesel funktioniert meist reibungslos. Sporadisch ist der Übergang sehr hart.

Moritz (Mainova): Der Antrieb ist beim Anfahren etwas träge, in den höheren Gängen ist es okay. Das Zusammenspiel der Komponenten hat mich überzeugt.

Marx (Mainova): Sehr gut. Besonders in der 30er-Zone macht es Spaß. Der DS5 denkt mit und schaltet auf Null-Verbrauch. Ich werde nicht gehört, wenn ich nach Hause komme.

Sirsch (Mainova): Im normalen Fahrbetrieb ist das Fahrzeug alltagstauglich.

E-Modus

Grüneisl (BSH): Die Fahrt im reinen E-Modus verlangt einen sehr gefühlvollen Gasfuß. Bereits der kleinste Druck auf das Gaspedal schaltet den E-Modus aus. Die reine Fahrt im E-Modus gelingt nur sehr selten, da diese eine sehr passive Fahrweise abverlangt und diese im normalen Straßen-/Stadtverkehr kaum möglich ist. Dies gelang selbst in 30er-Zonen nicht immer.

Plage (TB): Der Wagen hat im E-Modus ein sehr überzeugendes Fahrverhalten, leider ist die Reichweite des reinen E-Modus meiner Meinung nach noch nicht überzeugend.

Petznick (Mainova): Angenehm.

Moritz (Mainova): Etwas ungewöhnlich, aber wenn man sich daran gewönt hat: angenehm.

Marx (Mainova): Sehr gut, Motor und E-Motor arbeiten automatisch zusammen.

Getriebe

Grüneisl (BSH): Beim spontanen Abrufen der Leistung hat das Fahrzeug beim Schalten mit starken Ruckbewegungen reagiert. Auch im normalen Fahrbetrieb war das Getriebe eher schwammig.

Plage (TB): Das Getriebe hat mich nicht überzeugt. Wenn man den Wagen beschleunigt und das Getriebe in den nächsten Gang schaltet, spürt man das ungewöhnlich stark für eine Automatikgetriebe. Für mich fühlte es sich an, wie wenn man bei einem Schaltgetriebe die Kupplung tritt, den nächsten Gang einlegt und dann die Kupplung ganz langsam kommen lässt. Dadurch verliert der Wagen meiner Meinung nach Motorleistung.

Petznick (Mainova): Gewöhnungsbedürftig durch ruckhafte Übergänge.

Moritz (Mainova): Sehr ruhig, man hat das Gefühl der Verlässlichkeit auch bei weiteren Strecken.

Marx (Mainova): Man muss sich an das Automatikgetriebe gewöhnen: Die Übergänge sind ruckartig und manchmal zu spät – man muss gelegentlich manuell schalten.

Sirsch (Mainova): Schaltet sehr träge im Auto-Modus.

Innenraum/Verarbeitung/Komfort

Grüneisl (BSH): Der Innenraum gefällt durch seine gute Verarbeitung und Erreichbarkeit der Instrumente und Schalter. Auch das Platzangebot im gesamten Fahrzeug ist vollkommen ausreichend und lässt keine Wünsche offen. Das eingeschränkte Kofferraumvolumen lässt sich aufgrund der Technik leider nicht umgehen. Die LED-Innenraumbeleuchtung rundet den guten Gesamteindruck ab. Der DS5 vermittelt einen sehr harmonischen und guten Eindruck in Sachen Verarbeitung. Die Sitze lassen ergonomisch keine Wünsche offen – sie lassen sich auf jeden Bedarf einstellen und vermitteln auch bei sportlicher Fahrweise durch den guten Seitenhalt ein gutes Gefühl. Ebenso der Abrollkomfort. Der Federungskomfort bei diesem doch eher sportlich ausgelegten Fahrzeug dürfte manchmal gerne etwas sportlicher sein.

Plage (TB): Der Innenraum des Fahrzeugs hat mich wirklich sehr beeindruckt. Das Platzangebot vorne und hinten ist optimal genutzt, das Cockpit hat eine schöne „Linie“, die Instrumente sind gut lesbar und geben alle wichtigen Fahrzeugdaten auf einen Blick wieder. Man fühlt sich wie in einem Flugzeugcockpit – ein echter Blickfang. Auch die kleinen Ablage- und Staufächer sind sehr praktisch. Aufgefallen ist mir allerdings, dass die linke Rückbanklehne wie verrückt klappert – sehr nervig. Die schwarz-weißen Ledersitze verleihen dem Fahrzeug ein sehr sportliches und dennoch elegantes Aussehen. Die Klimaanlage hat wunderbar funktioniert, leider ist der Rest der Technik (Navigation, Radio, Rückfahrkamera, Park Distance Control etc.) nach zirka 1,5 Wochen total ausgefallen. Das Platzangebot im Kofferraum ist aufgrund des im Heck verbauten Akkus ein „Witz“, mehr als zwei bis drei kleine Sporttaschen sind hier nicht unterzubringen – für mich ist ein so kleiner Kofferraum absolut nicht zu gebrauchen. Die Verarbeitung ist überwiegend hochwertig, aber bei der Verkleidung des Bildschirms (Navigation etc.) im mittleren Teil des Armaturenbretts fiel mir auf, dass hier nicht so hochwertige Materialien verwendet wurden – was sich gelohnt hätte. Der Wagen ist für einen Citroën sehr hart gefedert, das ist etwas ungewohnt, aber kein negativer Aspekt. Die Sitze sind angenehm gepolstert und man sitzt auch nach etwas längerer Fahrt noch bequem.

Petznick (Mainova): Die redundante Anzeige der Geschwindigkeit ist irritierend. Die Bedienung des Navis ist nicht intuitiv, die Größe des Kofferraums zu gering. Die Haptik gefällt, die Funktionsschalter sind teilweise unglücklich angeordnet. Rundumsicht und allgemeine Übersichtlichkeit sind eingeschränkt, die Verarbeitung dagegen ist gut. Der komfortable Sitz mit vielen Einstellmöglichkeiten ist grundsätzlich angenehm.

Moritz (Mainova): Vorne und hinten ist reichlich Platz, sodass man sich vorstellen kann, mit dem DS5 bequem in den Urlaub fahren zu können. Das Cockpit ist mir persönlich zu komplex, hier wäre weniger mehr. Generell zum Komfort: Man setzt sich rein und fühlt sich wohl.

Marx (Mainova): Sehr guter Überblick.

Sirsch (Mainova): Vorne genügt das Platzangebot, hinten geht es beengt zu. Der Kofferraum ist recht klein. Das Cockpit wirkt sehr wuchtig, aber die Verarbeitung, der Fahrkomfort und die bequemen Sitze sind gelungen.

Fahrverhalten

Grüneisl (BSH): Der DS5 lässt sich sowohl in der Stadt als auch auf Überland gut bewegen und es gab keine kritischen Situationen. Der DS5 war immer gut fahrbar.

Plage (TB): Das Handling des Wagens ist in Ordnung, er liegt sicher auf der Straße, obwohl die Lenkung sehr direkt ist und schnell anspricht.

Petznick (Mainova): Das Dieselgeräusch ist zu laut.

Moritz (Mainova): Gute Straßenlage auch bei schnelleren Fahrten.

Marx (Mainova): Zufriedenstellend.

Optik

Grüneisl (BSH): Egal, wo man mit dem DS5 auftaucht, das Fahrzeug ist immer ein Hingucker und erzeugt Aufmerksamkeit im positiven Sinn. Hier ist der DS5 im Vergleich zu Wettbewerbsfahrzeugen ganz klar ein Maßstab.

Plage (TB): Zur Optik des Fahrzeugs fällt mir nicht viel ein, außer absolut fantastisch. Dieses Fahrzeug ist wirklich ein Blickfang.

Petznick (Mainova): Gutes Design, aber Heckfenster stört bei der Sicht nach hinten.

Moritz (Mainova): Sportlich und fließend – gelungen.

Sirsch (Mainova): Wuchtig und markant.

Besondere Stärken/Schwächen

Grüneisl (BSH): Zu den Stärken zähle ich Design, Technologie, Verarbeitung und intuitive Bedienung. Der Verbrauch ist mir aber eher zu hoch, der E-Modus nervös und das Kofferraumvolumen bedingt durch die Technik gering. Außerdem ist das Fahrzeug unübersichtlich.

Plage (TB): Das Aussehen, sowohl innen als auch außen, gefällt. Die Motorleistung beim Zusammenspiel von Hybrid-/Dieselantrieb überzeugt nicht.

Petznick (Mainova): Stärken: Individualität, innovativ, Preis-Leistung-Verhältnis; Schwächen: Head-up-Display als Extrafenster, Automatikgetriebe.

Moritz (Mainova): Verbrauch, Straßenlage und das recht geräuschlose Fahren halte ich für die Stärken des DS5. Seine Schwächen: zu kleiner Kofferraum, störende Sichtbegrenzung im Rückspiegel durch den Spoiler.

Interessante Alternative?

Grüneisl (BSH): Nein, zu nervöse Fahrten im E-Modus. Der DS5 kann sich hier schlecht entscheiden, was er will.

Plage (TB): Nein.

Petznick (Mainova): Nein, nur als Motivationsfahrzeug.

Moritz (Mainova): Nein, da wir ausschließlich Handwerker-Fahrzeuge nutzen. Aber generell wäre ein Full-Hybrid interessant – wegen des geringen Verbrauchs.

Einsatzzweck

Grüneisl (BSH): Aufgrund des Dieselmotors im Kombibetrieb Strecke und Stadt, wenn der E-Modus besser wird.

Plage (TB): Motivationsfahrzeug.

Moritz (Mainova): Eher als Fahrzeug für längere Strecken, da es für den Stadtverkehr allein zu groß ist.

Sirsch (Mainova): Stadtverkehr, Umlandfahrten. | Protokoll: Susanne Löw

„Wie in einem Flugzeugcockpit“

Leserurteil | Zwei Wochen lang testeten drei Unternehmen den Edelboliden Citroën DS5 Hybrid beim Autoflotte Flottencheck auf Hybridherz und Nieren. Hier finden Sie die Bewertungen der Probanden.

Flottencheck

Citroën DS5 Hybrid4 ab 31.546 EuroSystem-Gesamtleistung 147 kW/200 PS | EGS6 8,6 s | 211 km/h | 3,81 D | 991 g/km E-Motor 27 kW/37 PS | Reichweite 2–3 km bei max. 60 km/h2 | Dieselmotor R4/1.997 | 120 kW/163 PS 300 Nm/1.750 U/min 4.530 x 1.871 x 1.513 mm | Kofferraum 325–1.145 Liter

Wartung: alle 20.000 km/zwei Jahre

Ausstattungslinien: Chic | SoChic | SportChic

— Wie auch einige unserer Teilnehmer beim Autoflotte Flottencheck erkannt haben, fordert der Citroën DS5 einen ganz bestimmten Fahrstil. Denn wer ein Hybridfahrzeug wie den Franzosen seiner eigentlichen Bestimmung nach nutzen will – viele im E-Modus zurückgelegte Kilometer, maximale Rekuperation über langsames Abbremsen und damit geringe Verbrauchswerte –, sollte das Fahrzeug möglichst gleichmäßig bewegen.

Klar, der auch optisch sportliche DS5 Hybrid4 schafft es in 8,3 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht gute 200 km/h. Doch wer in erster Linie einen PS-starken Boliden für schnelle Autobahnfahrten sucht, nutzt nicht das Potenzial des DS5 mit seiner Kombination aus 2,0-Liter-Diesel- und Elektromotor.

Gewöhnungsbedürftig ist das elektronisch gesteuerte Sechsganggetriebe EGS6, das gelegentlich etwas abrupt den Gangwechsel einleitet. Hier empfiehlt sich die manuelle Schaltoption.

Bei der Gestaltung von Ex- und Interieur verfolgten die Ingenieure deutlich den Anspruch der Edellinie DS (frz. Aussprache von „déesse“ = die Göttliche). Im Cockpit, das vom Look-and-Feel einem Pilotenarbeitsplatz ähnelt – mit annähernd vielen Funktionsschaltern – ist Geschmackssache. Doch sicherlich würden sich die meisten bei der nächsten DS5-Generation eine verbesserte Rücksicht wünschen. Alleine schon, um die Reaktion der Mitmenschen zu beobachten. Denn mit dem DS5 fällt man auf.

Unterwegs mit der „Göttlichen“

Kommentar | Er ist kein Auto wie jedes andere: Der DS5 fordert einen speziellen Fahrstil. Heißt: Fahrer und Auto müssen sich erstmal kennenlernen.

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