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Lancia 2024: Nur eine weitere Marke im Stellantis-Universum?

22.06.2023 14:27 Uhr | Lesezeit: 3 min
© Foto: Michael Blumenstein

Mehr als ein Dutzend Automobilmarken vereint der niederländische Stellantis-Konzern unter sich. Lancia ist eine, die jetzt wiederbelebt wird – abermals. Pura, Sala, Eleganza Italiana sind die Schlagworte, die Lancia nutzt. Die Autos entspringen dem bekannten Baukasten.

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Lancia ist physisch zurück in Deutschland. Das wurden Francesco Colonnese (Business Development Europa) und Niccolò Biagioli (Director Premium Cluster) nicht müde, zu erwähnen. Um das zu untermauern, zeigten sie in Dreieich den Lancia Pu+Ra HPE, eine Wortkreation aus Pura (italienisch für pur) und Pure + Radical und High Performance Electric (ursprünglich Estate). Das Fahrzeug ist ein Showcar reinsten Wassers. Nichts davon dürfte es in eins der kommenden drei Serienfahrzeuge schaffen. Das macht aber nichts und ist in der Branche üblich.


Vorstellung Lancia Pu+Ra HPE

Lancia Pura HPE mit Paolo Loiotile, Head of Product Bildergalerie

Lancia Delta kommt 2028

Aktuell gibt es Lancia übrigens noch immer – ausschließlich in Italien. Der Ypsilon, der ein technischer Bruder des Fiat Panda ist, wird dort weiterhin angeboten. Aus Deutschland verabschiedete sich die Marke im Frühjahr 2017, mit eben diesem Modell, das seit 2011 nur marginal verändert in Polen produziert wird. In Italien ist der feine Kleinstwagen nach wie vor ein Renner und jedes Jahr unter den Top-3 der Zulassungsstatistik. Italiener stehen auf kleine Fahrzeuge mit dem gewissen Etwas.

Der Neustart ist für 2024 geplant, mit dem Ypsilon, allerdings der neuen Version, die wohl auf etwas mehr als vier Meter anwachsen wird. Der Lancia Ypsilon macht damit den Anfang der 10-Jahres-Strategie, die Lancia nun einschlägt, um Premium-Automobile in Europa anzubieten. Das ist vorerst der Absatzmarkt auf dem sich der Kleinwagen Lancia Ypsilon (ab 2024), das etwa 4,60 Meter lange Mittelklasse-SUV Lancia Gamma (ab 2026) und ab 2028 der Klassiker im Kompaktsegment, der Lancia Delta (4,40 Meter), tummeln werden und auf der Suche nach solventen (Elektro-)Auto-Käufern sind.

Lancia wird zum Marktstart nicht rein elektrisch sein. Die Mildhybride, die derzeit beispielsweise in Opel Corsa und Peugeot 2008 Einzug halten, sind auch Startmotorisierung des Lancia Ypsilon. Ab 2026 werden alle neuen Modelle ausschließlich elektrisch unterwegs sein und ab 2028 wird sich Lancia beim Ypsilon wieder von den Hybriden verabschieden. Lancia Gamma und Lancia Delta werden somit ausschließlich als E-Autos angeboten.

Lancia: 25 Händler in Deutschland

Verkauft wird nicht nur Online, sondern in Deutschland vor allem auch über 25 Händler in den größeren Städten. 100 „Premium-Aftersales-Standorte“ sind ebenfalls geplant. Bis Juni 2024 soll es insgesamt 70 Händler (von denen bereits mit 50 Verträge existieren) in sechs europäischen Ländern geben. Deutschland ist dabei der Fokusmarkt (da größter), Frankreich, Niederlande, Belgien, Portugal und Italien sind ebenso ab 2024 mit den neuen Modellen am Start. In Italien werden bereits jetzt die ersten Händler auf die neue CI umgerüstet, Deutschland soll in den nächsten Monaten folgen.

Zeitloseste Design steht dabei nicht nur im Fokus der Ausstellungsräume, sondern auch beim Design der Autos selbst. Lancia will wieder zu alter Stärke heranreifen. Dass dabei „Green Materials“ helfen sollen, ist sicherlich dem Zeitgeist geschuldet und weniger intrinsisch motiviert. Ohne grünen Anstrich geht es nicht mehr.

Lancia Pu+Ra HPE Lenkrad mit Digitaldisplay
© Foto: Michael Blumenstein

Lancia: Technik aus dem Stellantis-Baukasten

Technisch dürften keine Revolutionen zu erwarten und vieles aus dem Konzern bekannt sein. So will Lancia beispielsweise dem Gamma auf Wunsch eine Reichweite von mehr als 700 Kilometer spendieren. Das ist es angeblich, was Elektroauto-Kunden wollen. Und Innovationen: Diese soll die Studie Pu+Ra HPE bereits vorwegnehmen und auch mit diesen Technik-Details „Eleganza Italiana“ ausstrahlen. SALA nennt Lancia das „Wohlfühlsystem“ des Pu+Ra und soll damit den gefühlten Sprung ins Wohnzimmer widerspiegeln, was Sala übersetzt heißt. Das System vereint den Sound (S), die klimatischen Bedingungen (Aircondition), die lichttechnische Welt (L) in sich und geht in Richtung Augmented Reality – SALA eben. Wirklich erleben konnten wir es noch nicht. Bemerkenswert ist aber dennoch das Ambiente im Innenraum, das vornehmlich durch außergewöhnliche Materialien hervorgerufen wird, die freilich im Serienfahrzeug an den Stellen nur schwerlich umsetzbar sein werden.

Gespannt darf man darauf sein, wie der Lancia Ypsilon 2024 aussehen wird. Technisch wird es wohl kaum Überraschungen geben und man kann sich an Opel Corsa und Peugeot 208 orientieren. Ob Lancia damit nur eine weitere Marke im Stellantis-Universum sein wird, wie es derzeit DS oder Alfa Romeo sind, die übrigens (immer noch) auf eine ähnliche Klientel hoffen, bleibt abzuwarten.

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