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Markenausblick Peugeot: Französische "SUVolution"

05.07.2016 11:16 Uhr
Markenausblick Peugeot: Französische "SUVolution"
Kürzlich präsentierte Peugeot in Paris seinen neuen 3008.
© Foto: Peugeot

Peugeot stellt sich neu auf. Die französische Löwen-Marke setzt konsequent auf SUV – zu Lasten der Familien-Vans. Auch einen Pick-up soll es nach 23 Jahren Pause wieder geben.

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Von Michael Specht/SP-X

Die Ankündigungen von Konzernchef Carlos Tavares, seit 2014 in Diensten von PSA, sind nicht ohne: Für die nächsten fünf Jahre sollen nicht weniger als 26 neue Automodelle auf den Markt kommen. Zusätzlich stehen acht leichte Nutzfahrzeuge auf dem Plan. Darunter befindet sich seit Jahrzehnten mal wieder ein Pick-up. Bei sieben Modellen arbeitet ein Plug-in-Hybrid-Antrieb (PHEV) unter der Haube und viermal lautet die Bezeichnung BEV, was für batterie-elektrisches Auto steht. Auf Europa entfallen dabei 28, auf China 20 neue Modelle. Wohlgemerkt, die Produktoffensive gilt für alle drei Marken, Citroen, DS und Peugeot. Und in den Zahlen dürfte sicher auch so manche Modellvariante oder Motorisierung stecken.

Was bleibt dabei nun für die "beste Highend-Marke unter den Generalisten" noch, als die Tavares Peugeot zukünftig aufgestellt sieht? Zumindest bis 2019 lichtet sich der Neuheiten-Nebel ein wenig. Kürzlich präsentierte Peugeot in Paris – immerhin eine Weltpremiere – in einem für die Medienwelt unverständlichen Ambiente (schwarz dekorierte und unterkühlte Lagerhalle mit wenig Licht) seinen neuen 3008. Der Crossover im Tiguan-Segment steht stellvertretend für eine Strategie: Peugeot setzt auf den SUV-Trend und verlässt das schrumpfende Van-Segment.

Markenchef Maxime Picat verspricht für den 3008, dessen Markteinführung am 15. Oktober ansteht, klassenbeste CO2-Werte und ein Fahrverhalten auf Pkw-Niveau. "Der 3008 wird zur neuen Referenz in Sachen Fahrvergnügen", so Picat. Ermöglichen soll dies in erster Linie die Konzernplattform EMP2 (Efficient Modular Platform), auf der bereits der 308 steht. Im Hinblick auf Parkplatznot im City-Bereich könnte zudem der "e-Kick" Schule machen, ein kleiner faltbarer und nur 8,5 Kilo schwerer Elektro-Tretroller für die sogenannte "last mile", egal, ob zum Einkaufen oder ins Büro. Er liegt in einer Ladeschale im Kofferraum und hat eine elektrische Reichweite von zwölf Kilometer. Auch Audi hat so etwas in der Entwicklung, Peugeot allerdings führt das coole Gefährt als Sonderausstattung bereits in der Preisliste.

Fünf SUVs im Portfolio

Und wird den e-Kick mit Sicherheit auch in anderen SUV-Baureihen anbieten. Insgesamt will Peugeot bis Ende nächsten Jahres international, also inklusive China, fünf SUVs im Portfolio haben. Nach dem 2008, der sich zum internationalsten Auto von Peugeot entwickelt hat und in Frankreich, China und Brasilien gebaut wird (Produktionsvolumen 550.000 Einheiten jährlich) und 3008 folgt als Nummer drei Anfang 2017 der 5008. Auch er mutiert vom Van zum SUV, erhält einen kräftigeren Auftritt mit stark akzentuierten Schultern, wird länger und im Heck aufrechter als der 3008. Grund: Man beabsichtigt, das Konzept der dritten Sitzreihe beizubehalten. Besiegelt ist der 4008. Die Kooperation mit Mitsubishi, das den 4008 als ASX-Derivat in Japan für Peugeot fertigte, läuft aus. Für China bleibt zunächst der alte 3008 (erhält noch ein Facelift) im Programm. Gleichzeitig bringt Peugeot im Reich der Mitte innerhalb der nächsten 18 Monate ein großes SUV im D-Segment auf den Markt. Es soll knapp 4,90 Meter lang sein und ebenfalls drei Sitzreihen aufweisen.

Alle zukünftigen Peugeot werden auf nur noch zwei Plattformen basieren, wobei den Modellen ab 308 und 3008 aufwärts EMP2 vorbehalten bleibt. Die sogenannte CMP (Common Modular Platform), welche die Franzosen zusammen mit Dongfeng Motors entwickeln, dient den kleineren Modellen sowie den Elektrofahrzeugen des Klein- und Kompaktwagensegments. Letzteres wird zunächst ein City-Car, als Nachfolger des iOn, der ebenfalls ein Produkt von Mitsubishi war. Weitere E-Modelle im Crossover-Segment werden folgen.

Abschied vom Diesel

Die Elektrifizierung beinhaltet auch den Plug-in-Hybrid. EMP2 ist dafür ausgelegt. Vom teuren Diesel als Verbrenner verabschiedet sich Peugeot, setzt fortan auf Turbobenziner. Das funktioniert auch in Ländern wie China und benötigt nicht die aufwendige Abgasnachbehandlung eines Selbstzünders. Zum Einsatz kommt ein zusätzlicher Elektromotor an der Hinterachse, womit auch die Hybridmodelle über Allradantrieb verfügen. Die Systemleistung liegt bei über 250 PS. Der Start für die Öko-Antriebe ist ab 2019 geplant, vermutlich mit 5008 und 3008. Ein Jahr zuvor sind die nächsten Generationen des 208 und 508 an der Reihe. Die Mittelklasse-Limousine wird etwas größer, dafür aber schlanker und coupé-ähnlicher. Auch hier ist ein Plug-in-Hybrid denkbar.

Als gesetzt dagegen gilt ein Pick-up, der vermutlich in Zusammenarbeit mit Toyota entsteht. Neuland ist diese Autogattung für Peugeot nicht. Im Gegenteil, nur wenige Hersteller haben eine längere Tradition mit den Kleinlastern. Bei Peugeot reicht sie zurück bis zum 402 aus den 30er-Jahren. Und noch 1993 lief der 504 als Pick-up vom Band.

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