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Start mit ausgereifter Technik: Porsche im Netz und schlaues Fernlicht

14.12.2012 14:15 Uhr
Für den Porsche Cayenne S Diesel stehen die Porsche-Online-Dienste und die neuen Assistenten bereits zur Verfügung.
© Foto: Porsche

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Verkehrszeichenerkennung, Anbindung an soziale Netzwerke, Fernlicht-Assistent: Neu ist dies alles nicht. Mit den jüngsten Modellneuheiten bietet nun auch Porsche diese modernen Systeme an. Für das vergleichsweise späte Aufspringen auf den Assistenten-Zug haben die Schwaben eine Erklärung parat: Man legt keinen Wert darauf, der Erste zu sein – in Zuffenhausen setzt man auf ausgereifte Systeme. So soll die Verkehrszeichen-Erkennung genauso perfekt funktionieren wie die automatische Steuerung des Fernlichts. Die dafür nötige hochempfindliche Kamera steht beispielsweise erst seit Kurzem zur Verfügung. 

Das Runde muss ins Eckige

Bei der Verkehrszeichen-Erkennung war den Ingenieuren wichtig, dass auch sämtliche Zusatzschilder mit Einschränkungshinweisen erkannt werden. So sieht der Fahrer beispielsweise nicht nur die aktuelle Geschwindigkeitsbegrenzung im Instrumenten-Bildschirm, auch zeitliche Einschränkungen werden erkannt. Die Uhrzeit wird zudem im Hintergrund mit den Navidaten abgeglichen und auf Plausibilität geprüft. Nachts erkennt die Kamera laut Porsche 95 Prozent der Schilder, tagsüber sollen es 98 Prozent sein. Zum Erfassen des Bereichs vor dem Fahrzeug braucht das System 20 Millisekunden – bei einer Geschwindigkeit von 160 km/h legt ein Wagen in dieser Zeit gerade mal 88 Zentimeter zurück. In diesem Zeitraum unterscheidet die Technik, ob sich Objekte bewegen oder stehen, ob sie sich in der Fahrspur befinden und ob sie relevante Informationen enthalten. Dieser Ablauf wird dreimal hintereinander (60 Millisekunden) durchgeführt, bevor sich die Technik sicher ist, dass ein neues Schild angezeigt werden muss. Zum Vergleich: Ein menschlicher Wimpernschlag dauert 100 Millisekunden oder umgerechnet 0,1 Sekunden. 

Saubere Auswertung

Auch Überholverbote nur für Lkw und Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Abfahrten sowie bei Regen erkennt der Schilder-Assistent.  Zur Regenerkennung wird geprüft, ob die Scheibenwischanlage aktiv ist. Zudem erfasst die Technik auch Zeichen, die in über der Autobahn montierten Verkehrsleitsystemen leuchten. Und das von anderen Schildererkennungen bekannte Problem mit den kleinen, an der Rückseite von zu überholenden Lkw prangenden Tempo-80-Schildern, wurde laut Porsche gelöst: Dank einer Verifizierung nach Entfernung, Größe sowie Ort des Zeichens und der Unterscheidung zwischen beweglich und unbeweglich, sollen solche Schilder nicht als Geschwindigkeitsbegrenzung angezeigt werden. 

Straßenlampen-Muster

Der Fernlicht-Assistent arbeitet mit denselben Kameradaten wie die Schildererkennung. Bei entgegenkommendem Verkehr wird das Fernlicht genauso deaktiviert wie bei ausreichender Straßenbeleuchtung. Für letzteres sucht das System nach bestimmten Lichtmustern am Straßenrand, die auf Laternen schließen lassen. Wird eine Straßenbeleuchtung erkannt, ist Fernlicht nicht nötig. Eine Ortsschild-Erkennung wird dabei aus zwei Gründen nicht durchgeführt: Zum einen ist die Erfassung von Ortsschildern aktuell noch zu kompliziert, da diese Schilder zum einen eckig und zum anderen vielfältig beschriftet sind, zum anderen darf in geschlossenen Ortschaften ohne durchgehende Straßenbeleuchtung mit Fernlicht gefahren werden. Bauwerke, Autos, Schilder: Vieles erkennt die Kamera als eckiges Schema, weshalb die Auswertung solcher Strukturen besonders schwierig ist. 

Aha-Radio nicht nur Radio

Wer das PCM (Porsche Communication Management System) hat und für 150 Euro die "mobilen Online-Dienste" ordert, muss sich nur noch die Aha-Radio-App aus dem Internet runterladen (je nach Bedarf vom Android Marketplace oder bei Apple iTunes) und kann dann ein vielfältiges Unterhaltungs- und Infotainment-System genießen. Der Name "Aha-Radio" ist dabei höchst irreführend, denn Radiohören ist nur ein winziger Bruchteil des Funktionsumfangs dieser App. Das Programm wurde von einem Startup im kalifornischen Silicon Valley entwickelt und später vom amerikanischen Audio-Spezialisten Harman International Industries aufgekauft. 

Riesige Auswahl und Musikgeschmacks-Erkennung

Die Radiofunktion umfasst zum einen 21.500 Internet-Sender und zum anderen verarbeitet sie die Signale der digitalen Übertragungsstandards DAB (Digital Audio Broadcasting), des DAB-Nachfolgestandards DAB+ und DMB (Digital Multimedia Broadcasting). Mit dem letztgenannten Standard können auch Bewegtbilder übertragen werden. Wer sich einen Song anhört, kann diesen per Touchscreen-Knopfdruck positiv oder negativ bewerten. Das System merkt sich diese Bewertungen und passt seine Musikauswahl dem Geschmack des Hörers an. Dahinter verbirgt sich ein komplizierter Algorithmus, der selbst die Beats per minute (BMP) und die Lautstärke Hüllkurven der einzelnen Titel analysiert. Hinzu kommen über 1.100 Podcasts und eine Jukebox, die auf 40 Gigabyte Festplattenspeicher bis zu 5.000 Songs ablegen kann. Diese Songs werden per USB-Stick auf die Festplatte übertragen. 

Online

Über die Aha-Radio-App kann auch in die unendlichen Weiten sozialer Netzwerke wie beispielsweise Facebook abgetaucht werden. Und für die Internet-Suchfunktion hat sich Porsche mit Google zusammengetan. Zudem gibt es eine Vorlesefunktion für SMS und Emails. 

Android komfortabel, iPhone umständlich

Die Verbindung mit dem Internet wird über die SIM-Karte eines der Fahrzeuginsassen vorgenommen. Entweder der jeweilige Karteninhaber lässt sich von seinem Mobilfunk-Provider eine Zweitkarte aushändigen, die er dann in den SIM-Karteneinschub des Multimedia-Systems steckt, oder er verbindet sein Smartphone mit dem PCM. Bei Telefonen, die mit dem Betriebssystem Android arbeiten, funktioniert dies komfortabel über eine Bluetooth-Verbindung. Besitzer eines iPhone müssen jedes Mal umständlich eine über einen Anschluss im Handschuhfach geführte Kabelverbindung aufbauen. Das ist nicht die Schuld der Porsche-Ingenieure: Der iPhone-Hersteller Apple lässt eine andere Einbindung seiner Smartphones technisch nicht zu. 

Keine Geschenke

Wer in die schöne neue Porsche-Welt des Internets und der modernen Assistenten abtauchen will, muss tief in sein Portemonnaie greifen: Bei einem Cayenne S Diesel (65.281 Euro/alles netto) wird das PCM mit 2.665, der USB-Anschluss mit 95 und das Digitalradio mit 400 Euro berechnet. Hinzu kommen die bereits erwähnten 150 Euro für die Online-Dienste.  Für die Verkehrszeichen-Erkennung ruft Porsche 350 Euro auf und der Fernlicht-Assistent PDLS Plus (Porsche Dynamic Light System Plus) schlägt mit 385 Euro zu Buche – allerdings bekommt man ihn nur, wenn man auch das 1.440 Euro teure Bi-Xenonlicht mit PDLS ordert. Macht summa summarum 5.485 Euro. (ghe)


Porsche im Netz und schlaues Fernlicht

Porsche Cayenne S Diesel Bildergalerie

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