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29.08.2008 12:02 Uhr

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Ralph Feldbauer, Experte und Riskmanager im Flottenbereich, unterstützt Sie bei allen Fragen rund um das Thema Riskmanagement. Das konzentrierte Know-how und der Erfahrungswert des spezialisierten Beraters von RiskGuard – Leading Risk Management und der FCVD GmbH hilft Ihnen zielgenau weiter.

Sie fragen, wir antworten

Riskmanagement ist für viele von Ihnen ein wichtiger Aspekt im professionellen Fuhrparkmanagement. Über unsere E-Mail-Adresse riskmanagement@springer.com können Sie Ihre Fragen zu diesem Thema stellen. Aus der Vielzahl der bisher gestellten Fragen hier wieder eine Auswahl und die Antworten unseres RM-Experten Ralph Feldbauer.

Unser strategisches Beratungsunternehmen bedient vorwiegend Mittelstandskunden. Wir verfügen über 173 eigene Pkw der gehobenen Mittelklasse, die von unseren Mitarbeitern nach fester Zuordnung genutzt werden. Da unsere Schadenstatistik im Fuhrpark, auch aufgrund von zwei größeren Schadensereignissen, deutlich nach oben zeigt, erhielt ich von der Geschäftsleitung den Auftrag, mich der Sache anzunehmen. Als reiner betriebswirtschaftlicher Controller darf ich nun die Fuhrparkleitung "unterstützen". Hierzu habe ich folglich eine Vielzahl von Fragen an Sie. Ganz objektiv drängt sich mir zu Beginn die Frage auf, warum unser Versicherer – zumindest unser aktueller, der durchaus als langjähriger Partner zu bezeichnen ist – nicht mehr Dienstleistung und Unterstützung in Sachen Schadenprävention aufbringt. Meine eigene "Marktrecherche" sagt mir zumindest, dass die Unterstützung hier nur sehr gering bis meist gar nicht vorhanden ist. Aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar, denn auch der Versicherer hat ja unmittelbar große Vorteile – oder liege ich da falsch?

Herr K., Frankfurt am Main

Ralph Feldbauer: Vorab darf ich Sie beglückwünschen, dass Ihre Geschäftsleitung Sie mit einem sehr interessanten Themengebiet – wenn auch aus wenig erfreulichem Anlass – betraut hat. Sie werden bei Ihrer Tätigkeit und dem gezielten Auftrag schnell feststellen, dass es in puncto Unterstützung seitens der Versicherungswirtschaft tatsächlich noch sehr große Lücken im Angebot gibt.

Als Controller mit entsprechenden Vergleichsmöglichkeiten aus betriebswirtschaftlicher Sicht kann ich Ihre Verwunderung durchaus verstehen. Selbstverständlich ist es auch so, dass der Risikoträger durch ein erweitertes Produktangebot und Unterstützung im präventiven Riskmanagement große Vorteile generieren kann, eigentlich durch die spezielle Marktentwicklung in der Versicherungswirtschaft in Zukunft sogar umsetzen muss. Sie sollten wissen, dass die Flottenversicherung als solche durch eine Intensivierung des Wettbewerbs unter den Versicherern unter großem Druck steht. Unter großem Druck steht aber auch das Versicherungsunternehmen als Wirtschaftsunternehmen, dessen Kapitalgeber und Mitarbeiter gezielt nun auch verstärkt "spartenbezogene Erträge" aus dem jeweiligen versicherungstechnischen Geschäft abfordern. Und hier ist der Weg, sich durch vertriebsgesteuerten Preiswettbewerb in der K-Flottenversicherung auf Marktanteile zu stürzen, sicher derjenige, der als Sackgasse endet.Zugegeben, einige wenige haben deshalb erkannt, dass ein fundiertes Riskmanagement als begleitendes Produkt zur K-Flottenversicherung ein sehr grundlegendes Mittel zur Segmentierung ihrer Kunden und Dienstleistungen ist, die sie dann oft erstmals auf die bislang nicht erkannten Zielgruppen fixieren können.

Die gewonnenen Informationen aus einer Risikoanalyse im Fuhrparkbereich beispielsweise dienen sehr deutlich der Identifikation von profitablen Kundengruppen und einer Verfeinerung des eigentlich für den Kunden erforderlichen Produktangebotes. Und genau hier liegen natürlich die Effektivität und ein enormer Wettbewerbsvorteil. Das Fuhrparkrisiko durch hohe Informationsdichte zielgenau zu kalkulieren, führt im Erfahrungswert immer zu einem erfreulichen Geschäftsergebnis – und dies für beide Seiten. Und ganz nebenbei gibt es kein effizienteres Tool, das versicherungseigene Risikomanagementsystem zu bedienen.

Sie liegen also durchaus richtig mit Ihrer erkennbar fundiert betriebswirtschaftlichen Einschätzung, dass die Unterstützung in diesem wichtigen Bereich noch in den Kinderschuhen steckt. Allerdings wird auch dies die sich verschärfende Wettbewerbssituation im Gleichlauf mit der absoluten Erfordernis, ertragssichernde Geschäftspolitik zu betreiben, verbessern. Die professionellen Marktanbieter arbeiten zumindest derzeit schon an der Ihrerseits zu Recht geforderten Unterstützung.

Als Fuhrparkleiter habe ich zum 1. April dieses Jahres den Arbeitgeber gewechselt. Ich trage nun die Verantwortung für rund 270 Fahrzeuge, im Schwerpunkt Lieferwagen bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht und mit rund einem Drittel für den Pkw-Fuhrpark. In meiner bisherigen Tätigkeit lag die Fuhrparkgröße bei insgesamt rund 400 Fahrzeugen in einem stark gemischten Fuhrpark (Nutzfahrzeuge und Pkw) eines Bauunternehmens. Im Rahmen des Qualitätsmanagements wurde beim vorherigen Arbeitgeber jeder noch so kleine Unfall gründlich in einer firmeneigenen Software registriert und laufend ausgewertet. Daher kenne ich die enormen Einsparpotenziale aus einem solchen Vorgehen nur zu gut. Natürlich hat mein neuer Arbeitgeber hohe Anforderungen an das Einsparpotenzial im Fuhrpark an mich gestellt. Können Sie mir nachvollziehbares Zahlenwerk an die Hand geben, woraus ich das Einsparpotenzial beim präventiven Riskmanagement im neuen Fuhrpark für die Geschäftsleitung realistisch ableiten und darstellen kann?

Herr S. aus München

Ralph Feldbauer: Jeder Schaden stört den eigentlichen Betriebsablauf und kostet das Unternehmen viel Geld. Dies ist absolut branchen- und fuhrparkunabhängig. Wie Sie selbst aus Ihrer vorherigen Berufserfahrung wissen, ändert auch ein umfassender Versicherungsschutz nichts daran, dass eine Vielzahl interner und versteckter Kosten im Unternehmen hängen bleiben. Auch dürfen Sie nun die Praxis miterleben, nämlich dass viele Unternehmen diese Folgekosten aus schadensbedingten Ereignissen nicht exakt erfassen und selbstverständlich dann auch nicht korrekt zuordnen. Aus Unwissenheit, fehlender Kompetenz im Fuhrparkmanagement oder einfach aus Schludrigkeit. Reklamiert werden immer nur schwer nachvollziehbare steigende Aufwendungen für den Fuhrpark.

Unbestritten ist, dass neben den in der Regel von der Versicherung gedeckten Kosten für Haftpflicht- und Kaskoschäden bei einem Pkw-Unfallschaden zwischen 750 und 1.700 Euro im Unternehmen verbleiben. Die Schwankungsbreite hängt von der Art des Fuhrparks, der Verwendung der Fahrzeuge und den internen Steuerungen über externes oder internes Schadenmanagement etc. ab. Realistisch können Sie aber im unteren Bereich mit 1.000 Euro als Rechengröße für Pkw fundiert arbeiten.

Denken Sie alleine an Ihre aktuelle Selbstbeteiligung und die internen Abwicklungskosten für den Schaden, die Arbeitszeit von Ihnen und dem Fahrer und beispielsweise die Wertminderung des verunfallten Fahrzeugs. Wahrscheinlich werden Sie selbst den unternehmensinternen Kostensatz weit höher ansetzen müssen.

Wichtig ist noch, dass die Folgekosten bei Nutzfahrzeugen deutlich höher liegen, in der Schwankungsbreite zwischen 1.500 und 3.600 Euro, die nicht gedeckt sind, also im Unternehmen verbleiben. Und nun nehmen Sie einmal die Anzahl der – wenn nicht registrierten, dann geschätzten – Unfallschäden in Ihrem aktuellen Fuhrpark und multiplizieren Sie diese mit den benannten unteren Durchschnittswerten. Alleine dieses Ergebnis wird die Präsentation bei Ihrer Geschäftsleitung unterstützen, ein effizientes Riskmanagement auf Basis Ihres Erfahrungsschatzes zu installieren.

Ab dem Zeitpunkt, wo sich die Geschäftsführung diese bis dahin oftmals nebulösen Kostenblöcke bewusst macht, erfolgt nach unseren Eindrücken regelmäßig ein Umdenken. Meist werden dann im eigenen Interesse damit die Weichen auf Schadenprävention und Riskmanagementmaßnahmen gestellt. Denn die aufgezeigten Einsparpotenziale in dem von einer hohen Anzahl von Frequenzschäden betroffenen Fuhrpark verdeutlichen der Unternehmensführung mit Nachdruck, dass die Mitarbeiterqualifikation und -führung sowie eine professionelle Risiko- und Kostenkontrolle für den Fuhrpark eine lohnende und sich sehr schnell amortisierende Investition sind.

Die indirekten, im Unternehmen verbleibenden Kosten, die Ihr Fuhrpark bei Schadensfällen verursacht, werden wir im direkten Gespräch mit Ihnen genauestens ermitteln und zusammen mit Ihnen analysieren.

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