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Aus edel wird nobel

04.10.2021 06:00 Uhr
Ausgabe 10/2021 Seite 28

Jaguar macht den F-Pace zum Phev und bringt ins Innere ebenso viel Glanz wie Land Rover beim Discovery des Modelljahres 2021. Ein kurzer Ausritt mit beiden Briten.

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Der F-Pace - fast gleichauf mit dem E-Pace mit jeweils rund 500 Einheiten im Jahr -, die präsenteste Großkatze in den Flotten, schnurrt jetzt nicht nur wie die Nummer drei im internen Rennen, der vollelektrische I-Pace, wahlweise nach der WLTP-Zählweise 47 bis maximal 53 Kilometer (laut Bordcomputer 41 km bei 98 Prozent Akku) auf leisen Pfoten im EV-Modus, sondern zeigt sich gerade im Interieur und mit dem Infotainment auf Nobel-Katzen- Niveau, wie unsere kurze Ausfahrt mit dem Modelljahr 2021 zeigte.

Spritzig dank der beiden Motoren, die zusammen 404 PS auf die Vorder- und Hinterbeine bringen, ist der P400e AWD (ab 59.328 Euro) selbstredend. Den Impuls setzt der Fahrer des Plug-in-Briten mit dem neuen Wählhebel der achtstufigen ZF-Automatik, dessen Ziernaht jener eines Cricket-Balls nachempfunden wurde und beide Welten, die britische Auto-Geschichte und die indische Konzern-Identität zusammenbringt - eine jener kleinen Geschichten, die rar werden in der Autowelt.

Neben dem EV- gibt es den Hybrid-Modus. Die Fahrprofile sind selbsterklärend. Im Save-Modus wird die aktuelle Batteriekapazität (maximal 13,8 kWh netto) gehalten - sinnigerweise verzichtet Jaguar darauf, die Batterie durch die Arbeit des Verbrenners neu zu laden, also Benzin in Strom und diesen dann in Bewegungsenergie des Fahrzeugs umzuwandeln. Das Batterie-Paket unter den Hintersitzen schmälert den Kofferraum, aber für das Wochenende reicht es allemal (412 Liter). Die Ladeleistung ist AC mit 7 kW langsam, dafür gibt's zusätzlich DC-schnelle 32 kW.

Dass der F-Pace nicht durchweg für Vernunft, sondern als Statement ein wenig die alten Werte betont, zeigt der Blick aufs Motoren-Tableau. Neben dem steuerfreundlichen Phev sitzt ein Vier-, Sechsoder Achtzylinder unter der britischen Haube. Was das für den Fahrspaß bedeutet, kann man sich vorstellen.

Demokratischer Kleinbus

Auch der Konzernbruder, der Land Rover Discovery, erhielt mit neuen Sitzen, neuer Mittelkonsole und einem Motoren-Update frischen Wind für den Verkaufskanal. Der Discovery ist, wenn man möchte, ein demokratischer Kleinbus. Denn der Platz im Siebensitzer ist überraschend großzügig, so dass eben nicht mit der Reihung auch die Qualität des Sitzkomforts schwindet: Erste Klasse in der ersten Reihe, zweite ... Hier sitzen alle top auch dank der serienmäßigen Luftfederung.

Platz im Raum heißt allerdings auch massive C- und D-Säulen. So dass die großen Außenspiegel wichtige Dienste verrichten. Wobei gerade das Thema Kamera im Land Rover exzellent gelöst ist. Nicht nur was die Rückfahrkamera betrifft. Auch nach vorn und nach unten - wer öfters im Gelände unterwegs ist, was viel zu selten der Fall sein wird, aber dem Talent des Discovery absolut entspricht, kann wie beim Defender auf Clear-View wechseln.

Die Spiegel- und die Frontkamera erzeugen ein Echtzeitbild direkt vor der Motorhaube mit Blick nach unten. Das Bild zeigt dabei die Position der Reifen, als wäre die Motorhaube transparent. Vom Defender stammt die Lenkradbedienung.

Die Preise bleiben allerdings knackig. Ab 51.300 Euro gibt es den P300 (Vierzylinder) mit 300-Turbobenziner-PS. Der gleichstarke Selbstzünder (D300) aktiviert seine sechs Zylinder für gut 5.000 Euro Aufpreis. Der kleine Diesel D250 mit 50 PS weniger kostet gegenüber dem P300 rund 1.000 Euro Aufschlag. Er zieht als Einziger aber nur 3,0 statt 3,5 Tonnen.

Das beliebte Diesel-Duo bleibt mit Normverbräuchen von gut 7,4 Litern im Feld der Emissionsklasse B. Richtig auf geht das Portemonnaie dann bei der Wahl des Niveaus und den Abkürzungen S, SE und HSE. Von 19 auf 22 Zoll wachsen damit die Raddurchmesser und aus LED- wird wahlweise Matrixlicht. Das Infotainment ist mit dem 11,4 Zoll-Display, Over-the-air-Updates und dem Pivi-System stets dabei und auf Premium-Niveau.

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