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Elektrisch wuseln

01.03.2021 06:00 Uhr
Elektrisch wuseln

Ja, noch ist es in weiten Teilen des Landes zu kalt, um mit dem Elektro-Roller entspannt durch die City zu cruisen. Noch. Peugeots e-Ludix zeigt jedoch bereits, wie sonnig der Frühling werden könnte.

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Dass nicht alles schlecht ist an Corona, ist bekannt. Das Verkehrsaufkommen hat sich in den vergangenen zwölf Monaten insgesamt reduziert. Gerade während der Lockdown-Phasen gab es teils himmlische Ruhe in den Städten.

Man könnte jedoch meinen, dass der ÖPNV bei vielen (hoffentlich nur vorübergehend) ausgedient hat. Vermeintliche Ansteckungsgefahr und nicht immer günstige Tickets vermiesen das Nutzen der U- und S-Bahnen sowie Busse. Ein bisschen selbst schuld, könnte man auch schreiben. Denn nach wie vor gibt es so gut wie keine Desinfektionsspender in den Öffis. Diese wären allerdings nicht erst seit Corona sinnvoll gewesen, sondern bereits zuvor.

Individualmobilität 2021

Individualmobilität lautete somit das Stichwort in 2020 und wohl auch weiterhin. Um diese zu realisieren, kaufen sich einige zum Pendeln ein altes Fahrzeug - also wird der Fahrzeugbestand auch 2021 weiter wachsen. Hauptsache billig lautet oft das Motto - wie so oft. Und in der Tat gibt es für 3.500 Euro brutto einiges mit vier Rädern, was noch Jahre halten wird und Schutz bietet. Doch eins ist sicher: Stau umgeht man damit nicht, man produziert ihn. Daher schwenken immer mehr um auf Zweiräder - oft mit elektrischem Antrieb. Ein Unternehmen, das seit 1996 (mit dem Scoot'elec) elektrisch betriebene Zweiräder anbietet, ist Peugeot Motorcycles.

Und seit Herbst 2020 haben die Franzosen etwas Neues in petto, das sich nicht nur für Pendler lohnen kann. Auch als zusätzliches Poolfahrzeug ergibt es in einigen Unternehmen durchaus Sinn. Es geht um den Peugeot e-Ludix. Ein 67 Zentimeter schlanker, knapp 90 Kilogramm leichter Elektroroller, der sich zum Durchwuseln im Stadtverkehr geradezu anbietet. Er fällt in die Kategorie"50er", ist somit mit dem Autoführerschein (Klasse B) fahrbar, steuerund HU-frei. 45 km/h sind jedoch damit auch das höchste der Gefühle. Und bedeutet, dass man stets einen Tick zu langsam ist. Das bestimmt leider die Gesetzgebung und hat nichts mit dem e-Ludix zu tun, der eine Dauerleistung von 3,4 PS abgibt. Was sich nach wenig anfühlt, zeigt, dass es dennoch ausreichend ist. 35 Newtonmeter Drehmoment bringen den in Indien produzierten Franzosen gut in Schwung. Mit Sozius fahren ist erlaubt, dann jedoch wird die Fuhre lahm.

Rund 50 Kilometer gibt Peugeot als Reichweite des 1,6-kWh-Akkus an. Zum Vergleich: In einem Plug-in-Hybrid besitzen die Batterien meist eine Kapazität von 13 kWh. Die mögliche Strecke ist ziemlich identisch und bewegt sich in der Realität bei jeweils knapp 40 Kilometern. Folgt man der Empfehlung der Hersteller, sollte der Akkustand selten unter 20 Prozent fallen und auf der anderen Seite das Laden bei rund 80 Prozent beendet werden. Damit wird die Strecke auf knapp 30 Kilometer beschränkt. 1.000 Ladezyklen verspricht Peugeot für den e-Ludix-Akku. Mit der Einschränkung, dass der Batteriezustand auf 70 Prozent des Ursprungswertes sinken darf. In der E-Mobilität nicht ungewöhnlich, das machen fast alle Hersteller so und die Batterie ist danach längst nicht tot. Das per Klettverschluss unter der Sitzbank befestigte, 11,2 Kilogramm schwere Energiepaket kann leicht am Griff herausgezogen werden, wenn zuvor die etwas billige Steckverbindung getrennt wurde. Rund zwei Stunden dauert das "optimale" Laden, vier eine Gesamtbefüllung. Das Ladegerät (Extra-Ladegerät fürs Büro kostet 179 Euro netto) mit inkludiertem, lautem Lüfter ist indes so sperrig, dass man es eher selten einfach so mitnimmt. Batterie, Motor und Steuerelektronik stammen übrigens von Bosch.

Sicher, fahrstabil, informativ

Gestartet wird mittels Schlüssel, der zeitgleich das Lenkradschloss ver- und entriegelt. Beide Bremshebel ziehen und die SEL-Taste drücken, den gewünschten Modus auswählen und los geht's. "Boost" lautet unser liebster. Dann hopst der e-Ludix im untersten Geschwindigkeitsbereich schnell auf 20 km/h und beschleunigt danach gemäßigt bis auf Tacho 47. So segelt man auch leichte Steigungen mit Topspeed hoch (bei 80 Kilogramm Beladung). Schneller sollte man vor allem nachts eh nicht fahren. Denn das stets eingeschaltete Halogen-Abblendlicht leuchtet ungefähr so gut wie eine Maglite von vor 30 Jahren.

Dafür ist die Sitzposition angenehm hoch (81 Zentimeter) und die Bank bequem gepolstert, sodass auch Langgewachsene - zumindest alleine - gut auf dem e-Ludix sitzen. Die großen 14-Zoll-Räder ergeben eine sichere Straßenlage, die Feder-Dämpfer-Elemente tun das, was sie tun sollen, vernünftig, Bordsteine und Eisenbahnschienen sind ebenfalls kein Thema. Die Scheibenbremse vorne greift energisch zu, hinten hilft eine Trommelbremse, Tempo zu reduzieren. ABS gibt es leider nicht.

Über das 4,4-Zoll-Display sind jederzeit Außentemperatur, Uhrzeit, gewählter Fahrmodus, km/h, gefahrene Strecke (inkl. Tageskilometer), Batteriestand in Prozent und Restreichweite in Kilometern einsehbar. Was will man mehr? Ein USB-Anschluss zum Laden eines Smartphones wäre zeitgemäß. Eine Handyhalterung gibt es nämlich als Extra für den 1,77 Meter langen e-Ludix. Ebenso fehlt wenigstens eine Ablage. Ein Haken soll Taschen fixieren. Abgestellt wird er übrigens auf einem Hauptständer. Das ist sicher und gelingt spielend.

Tschüss, e-Ludix, freuen wir uns auf die Sonne. Ach ja: Die oben erwähnten 3.500 Euro (2.940 netto) für den Gebrauchtwagen werden auch für den e-Ludix fällig. Dann allerdings nagelneu.

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