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Erstmals seit Februar: Dieselpreis überholt E10

04.10.2023 10:45 Uhr | Lesezeit: 2 min
Zapfpistole an einer Tankstelle
In den zehn Jahren vor Ausbruch des Ukraine-Krieges betrug der Abstand beim Literpreis im Schnitt gut 15 Cent.
© Foto: picture alliance / pressefoto_korb | Micha Korb

Nach den Verwerfungen im ersten Jahr des Ukraine-Kriegs schien sich der Spritmarkt halbwegs beruhigt zu haben. Doch zuletzt hat sich das Verhältnis von Diesel und Superpreis zunehmend verschoben.

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Zum ersten Mal seit Februar ist Diesel an deutschen Tankstellen trotz Steuervorteils wieder teurer als Superbenzin der Sorte E10. Im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Dienstags kostete ein Liter Diesel 1,860 Euro und ein Liter E10 1,854 Euro, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch vom ADAC erfuhr. Damit hat sich Diesel im Verlauf der vergangenen sieben Tage um 1,3 Cent verteuert, während E10 um 2,1 Cent billiger wurde. 

Normalerweise ist Diesel deutlich günstiger als E10, weil der Kraftstoff niedriger besteuert wird. In den zehn Jahren vor Ausbruch des Ukraine-Krieges betrug der Abstand beim Literpreis im Schnitt gut 15 Cent. Vergangenes Jahr hatte sich das Verhältnis aber durch die Verwerfungen des Ukraine-Krieges umgedreht. Mit der allmählichen Normalisierung der Preise war Diesel im Februar 2023 dann wieder billiger als E10 geworden. Im Mai und Juni waren es zwischenzeitlich deutlich über 20 Cent.

Seit Juni hat der Dieselpreis allerdings stark angezogen: Vom Jahrestief am 3. Juni bis zum 3. Oktober verteuerte sich der Kraftstoff um gut 30 Cent. E10 wurde im selben Zeitraum nur um 8,2 Cent teurer.

Dass der Abstand zwischen Diesel und E10 im Herbst ein Stück weit zurückgeht, ist nicht ungewöhnlich. Hier macht sich bemerkbar, dass Diesel und Heizöl sehr ähnliche Produkte sind, doch dabei geht es normalerweise um einige Cent. Für ein Überholen des Superpreises reicht das nicht als Erklärung.

"Schnelle Entlastung unwahrscheinlich"

"Letztlich führen mehrere Effekte zur aktuellen Situation", sagte der ADAC-Kraftstoffmarktexperte Christian Laberer. "Russland exportiert offenbar derzeit deutlich weniger fertigen Diesel in den Weltmarkt als früher. Zudem steigt die Dieselnachfrage aus Asien – insbesondere aus China." Das lasse die Preise steigen. Und anders als bei Benzin sei Deutschland bei Diesel im höheren Maße auf Importe des fertigen Kraftstoffes angewiesen. "Deswegen schlägt die Entwicklung am Weltmarkt aktuell stark auf die hiesigen Preise durch", sagte Laberer. 

Hinzu kommt, dass Benzin zuletzt wieder etwas günstiger geworden ist. Fünf Cent sind es seit Mitte September. "Die Preise dort sind zwar auch immer noch zu hoch, aber nicht mehr im selben Maß wie noch vor einigen Wochen", so Laberer. Und viel Hoffnung auf eine schnelle Entspannung hat er nicht: "Saudi Arabien und Russland wollen das Ölangebot zumindest bis Ende des Jahres knapp und damit den Ölpreis hoch halten. Eine schnelle Entlastung für die Verbraucher ist daher leider unwahrscheinlich."

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