French Fusion
Peugeot hat mit dem 3008 eine Neukomposition in petto. Das Fazit von der ersten Crossover-Ausfahrt.
Zeit für etwas Neues. Die Musikbranche hat oft vorgemacht, wie erfolgreich ein Mix verschiedener Stile sein kann. Jazz, Funk, Rock – herausgekommen ist Fusion. Mit einer Art „French Fusion“, dem neuen 3008, möchte Peugeot jetzt Kunden zum Händler locken, die offen für Neues sind. Etwa eine Mischung aus SUV, Van und Limousine.
Eine Neukomposition, die sich Peugeot auch gut für den Flottenmarkt vorstellen kann. Dazu passt die Ankündigung von Oliver Kurtz, Direktor Vertrieb Businesskunden und Nutzfahrzeuge, vom Crossover Anfang 2010 ein BusinessLine-Modell herauszubringen.
Doch für welche Businesskunden dürfte sich die Melodie, die der 3008 spielt, als Ohrwurm entpuppen? Wie die erste Ausfahrt zeigte, vor allem für diejenigen, die auf Langstreckenkomfort, Van-Feeling auf dem Fahrersitz und ein variables Gepäckabteil stehen.
Offroad-Fans sollten – trotz der robusten Optik – eher verzichten, gibt es den in den Ausstattungen Tendance, Premium und Platinum angebotenen 3008 bewusst nur als Fronttriebler. Allerdings lässt sich ab Premium für 168 Euro ein Grip-Control-Paket erstehen, bei dem es sich im Prinzip um eine verfeinerte Antriebsschlupfregelung handelt.
Aber zurück zum variablen Gepäckabteil. Hier spielt der Newcomer am stärksten auf. Neben der zweigeteilten Heckklappe, deren unterer Teil bis zu 200 Kilo verkraftet, können sich Dienstwagenfahrer im Kofferraum auf drei Ebenen austoben – dem serienmäßigen modularen Ladeboden sei Dank. Und ein lässiger Griff zum Hebel im Ladeabteil, spielerisch geht die geteilte Rücksitzbank (2/3, 1/3) völlig eben „in die Knie“. Die Folge: Das Ladevolumen wächst von 432 auf 1.241 Liter. 228 Liter weniger als beim längeren 308 SW, aber dafür fährt man auch einen Crossover. Schade: Im Gegensatz zum neuen Kompaktvan 5008 (siehe S. 39) verzichtet Peugeot auf verschiebbare Sitze in Reihe zwei. Kopf- und Beinfreiheit sind aber hier okay.
Eine Reihe davor findet man sich sofort intuitiv zurecht, Schalter und Regler sitzen dort, wo man sie vermutet. Einzig an das Ambiente eines Jet-Cockpits muss man sich erst ein bisschen gewöhnen. Erwähnenswert: die hohe Sitzposition auf der mit ordentlich Seitenhalt ausgelieferten Bestuhlung.
Gerade der fürs Flottengeschäft wichtige partikelgefilterte und Euro-5-konforme 2.0 HDI (150 PS) zeigte sich kräftig und harmonisch, der Handschalter wechselte präzise von Gang eins bis sechs. Sein Verbrauch: 5,7 Liter. Wer rollwiderstandsoptimierte Pneus aufzieht, soll 0,1 Liter weniger schaffen können. Im November soll für Selbstzünder-Freunde noch eine Automatikversion folgen.
Die 3008-Basis verfügt ab Werk unter anderem über Klimaanlage, E-Feststellbremse, höhenverstellbaren Fahrersitz, 17-Zoll-Räder, sechs Airbags, ABS und ESP. Leider kostet hier die günstigste Audioanlage 559 Euro extra.
Genug Zeug hat der Neueinsteiger, um in den Zulassungs-Charts mitzumischen. Wie weit es nach oben geht, wird man sehen. pn