-- Anzeige --

Fuhrpark-Management: Wie Flottenchefs ihre Fuhrparks auf Ökologie trimmen

05.09.2012 15:00 Uhr
Das Flotten-Management zielt vordergründig auf ökonomische Werte ab. Solange teure Umwelttechnik sich nicht finanziell in Erfolg ummünzen lässt, hat sie es schwer.

-- Anzeige --

Die vom Verband der markenunabhängigen Fuhrparkmanagementgesellschaften e. V. (VMF) beim CAR-Institut in Auftrag gegebene Studie "Trends im Fuhrparkmanagement" fahndete unter anderem nach grünen Flotten. "Die Wirtschaftlichkeit und Kostenoptimierung werden auch in Zukunft die dominierenden Ziele sein", steckte der VMF-Vorstand Michael Velte das Umfeld ab, in dem momentan nur wenige grüne Pflänzchen gedeien.

Ökologie erfordert Ökonomie – das zeigt auch das Verhalten der Dienstwagenfahrer, die laut der Umfrage zwar vielerorts Wert auf ein umweltfreundliches Fahrzeug legen, dieser sollte aber kein niedrigeres Modell sein. "Eine ‚grüne Flotte‘ ist nur realistisch, wenn sie die Ansprüche an Einsatz und Komfort erfüllt und gleichzeitig ökonomisch ist, ohne dabei die ökologischen Ziele zu verfehlen", bestätigte beispielsweise Reinhard Happel, Vertriebsleiter der Arval Deutschland GmbH.

Sparmodelle werden vermehrt geordert

Die Verbandsmitglieder beobachten zumindest, dass ihre Kunden verstärkt ökologisch orientierte Ausstattungen wie ecoflex, BlueMotion oder BlueEfficiency ordern. Konkret geben Unternehmen CO2-Einsparziele für den Fuhrpark vor – was im gleichen Schritt aber nicht die mobilen Mitarbeiter demotivieren soll. Immerhin gehören für viele Fahrer- und Ökotrainings zum Standardprogramm. Und: Die Studienherausgeber sehen eine wachsende Zahl von Unternehmen, die aus "Gründen der Außendarstellung verstärkt auf Zielgruppen gerechte Fahrzeuge achten, ohne dass konkrete Einsparziele der Hintergrund sind".

Aber auch dies bleibt bislang Stückwerk. Alle VMF-Mitglieder erklärten, dass es derzeit nur wenige Kunden gibt, die eine grüne Flotte umfassend umgesetzt haben. "Wir haben zum Beispiel einen Kunden, der seit 2007 sehr konsequent den Spritsparwettbewerb eco-Driver umsetzt. Zusätzlich wurde ein aktives Risk Management aufgebaut, sodass mit einem neuen Fahrstil gleichzeitig auch Unfall- und Verschleißschäden minimiert wurden", berichtete Gunter Glück, Geschäftsleiter Vertrieb und Kundenbetreuung von LeasePlan.

Normverbräuche spiegeln nicht die Realität wider

Auch Roland Meyer, Commercial Director von Athlon Car Lease, sieht zumindest den Trend zu grünen Fuhrparkmaßnahmen. "So misst zum Beispiel ein süddeutscher Kunde seit mehr als zweieinhalb Jahren konsequent die tatsächlichen Kraftstoffverbräuche und vergleicht diese mit der ECE-Norm und mit der Athlon-Flotte. Sofern ein bestimmter Prozentwert überschritten wird, werden mit den Mitarbeitern Gespräche geführt und Maßnahmen vereinbart. So betrachtet unser Kunde sowohl bei der Beschaffung, als auch bei der Betreibung seines Fuhrparks den CO2-Ausstoß. Der Erfolg ist deutlich sichtbar."

Was die Fuhrparkleiter irritiert, sind die Unterschiede zwischen den Normverbräuchen in den Herstellerangaben und den realen Tankbedürfnissen. Obwohl bei Fahrzeugen mit herkömmlichen Antrieben seit Jahren die Normverbräuche deutlich sinken, können diese Werte in der Realität aber nicht eins zu eins nachgewiesen werden, beklagte der VMF. Die Forderung: Die Autohersteller müssten realistische Angaben machen, die auch einer Alltagsnutzung fernab von Teststrecken standhalten. Es bestehe zudem Verbesserungsbedarf bezüglich der Transparenz bei Ausstattungspaketen, die teilweise fragwürdige Kombinationen erfordern, so die Kritik.

Stromer sind interessant, werden aber kaum gekauft

Das zur grünen Flotte auch Stromer zählen, ist bislang die Ausnahme. "Zu Fahrzeugen mit alternativen Antrieben, insbesondere Elektrofahrzeugen, erhalten wir eine relativ hohe Anzahl von Anfragen. Zu Abschlüssen kommt es jedoch eher selten", bestätigte Harald Frings, Geschäftsführer der Hannover Leasing Automotive. Was in erster Linie an den hohen Kosten liege. "Wir erwarten die Annäherung an das bestehende Preis-Leistungsverhältnis herkömmlicher Verbrennungsmotoren frühestens in fünf Jahren", blickt der Verbandsobere Velte eher verhalten auf den Durchbruch der Elektromobilität voraus. (rs)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


BMW Serviceleiter (m/w/d)

Heidenheim an der Brenz

-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Autoflotte ist die monatlich erscheinende Fachzeitschrift für den Flottenmarkt im deutschsprachigen Raum. Zielgruppe in diesem wachsenden Markt sind die Fuhrpark-Entscheider in Unternehmen, Behörden und anderen Organisationen mit mehr als zehn PKW/Kombi und/oder Transportern. Vorstände, Geschäftsführer, Führungskräfte und weitere Entscheider greifen auf Autoflotte zurück, um Kostensenkungspotenziale auszumachen, intelligente Problemlösungen kennen zu lernen und sich über technische und nichttechnische Innovationen zu informieren.