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Großes Elektrifizierungspotenzial

01.10.2019 06:00 Uhr

Susan Käppeler leitet Vertrieb und Marketing von Alphabet Fuhrparkmanagement. Im Interview mit Autoflotte verrät sie, worauf Unternehmer und Fuhrparkleiter beim Elektrifizieren der Flotte achten sollten.

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Was waren bei Alphabet Ihre ersten Ansätze und Umsetzungen, um Kunden von der Elektromobilität überzeugen zu können?

Susan Käppeler: Wir haben unsere Angebote schon immer auf die individuellen Anforderungen unserer Kunden zugeschnitten. Vor fünf Jahren kamen die ersten innovativ geprägten Fuhrparkverantwortlichen auf uns zu. Ihre Motivation war es, nachhaltig zu handeln und die Unternehmensmobilität zu modernisieren. 2013 erfolgte der Launch unserer eMobility-Lösung Alpha Electric, unseren ersten BMW- i3-Leasingvertrag haben wir im Behördengeschäft an die Bayerische Staatskanzlei übergeben. Seither hat sich viel getan, das Thema E-Mobilität ist allgegenwärtig. Das liegt nicht zuletzt an den aktuell günstigen Rahmenbedingungen wie zum Beispiel öffentlichen Förderprogrammen und dem Ausbau von Lademöglichkeiten in ganz Deutschland. Wir bemerken auch, dass sich die Führungsebene in Unternehmen immer neuen Herausforderungen gegenübersieht. Dazu zählen Zufahrtsbeschränkungen in Städten sowie Nachhaltigkeitserwartungen der Kunden und Mitarbeiter, die dazu führen, dass auch die Car Policy entsprechend angepasst werden muss. Auf alle diese Herausforderungen liefern wir mit Alpha Electric die Antworten.

Damit unsere Leser eine Vorstellung haben: Können Sie die Zahl an Flottenkunden, die über Alphabet Elektro-Fahrzeuge und Plug-in-Hybride leasen, beziffern?

S. Käppeler: 2013 waren es einige innovativ geprägte Unternehmen und ihre Entscheider, die mit Elektromobilität erste Erfahrungen machen wollten. Heute hat bereits jeder zweite Kunde Elektroautos (BEV) und Plug-in-Hybride (PHEV) in seine Flotte integriert. Die Entwicklung unseres Neugeschäfts in diesem Bereich ist von 2017 bis 2018 um 155 Prozent gewachsen. Die Tendenz ist steigend.

Die 0,5-Prozent-Versteuerung hat sicherlich Einfluss auf den Wunsch von Dienstwagenfahrern nach einem PHEV oder BEV. Ist Ihrer Meinung nach das der Primärantrieb oder ist es die Lust aufs Neue oder der Wunsch nach abgasfreier und leiser Metropol-Mobilität?

S. Käppeler: Die Steuervergünstigung ist für den Dienstwagennutzer natürlich relevant, aber die Motivationen für den Umstieg sind vielfältig. Das belegt beispielsweise die erwähnte signifikante Steigerung unseres Neugeschäfts in 2018, als es noch keine steuerlichen Vergünstigungen in dieser Größenordnung gab. Laut einer Studie der BMW Group ist in Deutschland der Großteil der Fahrer von E-Autos in urbanen Ballungsräumen ansässig. Die Intentionen sind das Erfüllen von immer größer werdenden persönlichen Nachhaltigkeitszielen sowie das wachsende Interesse an Innovationen und neuen Mobilitätsformen. Für die Unternehmen bedeutet das, dass sie diesen Anforderungen ihrer Mitarbeiter und potenziellen Mitarbeiter gerecht werden und deren Erwartungen erfüllen müssen. Hinzu kommen die eigenen hohen Nachhaltigkeitsziele sowie Vorgaben in Bezug auf die Profitabilität.

Für Fuhrparkbetreiber ist die Gesamtkostenbetrachtung oft entscheidend. Für wen sind BEV oder PHEV sinnvoll? Für welchen Fuhrpark rechnen sie sich?

S. Käppeler: Das lässt sich nicht generalisieren. Unsere Empfehlungen erfolgen immer nach einer ausführlichen Analyse, bei der die Gesamtkostenbetrachtung ein wichtiger Punkt ist. In unserem Kundenportfolio befinden sich sowohl kleinere innovative Unternehmen als auch große globale Konzerne. Das Elektrifizierungspotenzial besteht aber längst nicht mehr nur bei den klassischen Dienstwagen. Wir sehen beispielsweise auch im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge für Unternehmen viele Chancen und Perspektiven. Mit Elektro-Lieferwagen lässt sich uneingeschränkte Flexibilität auch in den Fahrverbotszonen der Innenstädte sicherstellen. Zudem ist ihr Einsatz auch aus wirtschaftlicher Sicht rentabel.

Eine Analyse ist sicherlich das A und O, bevor Sie eine Empfehlung aussprechen. Wie analysiert Alphabet Flotten?

S. Käppeler: Der persönliche Kontakt zum Kunden ist ein Schlüsselelement in unserer Analyse und Beratung. Wir untersuchen die Fahrprofile der Nutzer individuell, um zu erörtern, wo ein Elektrofahrzeug Sinn macht. Mithilfe des Mobility Consulting Tools - kurz MCT - sowie Befragungen der Fahrer analysieren wir die individuellen Fahrerprofile. Auch der jeweilige Unternehmensstandort wird in unserem Pre-Check berücksichtigt und die Kunden im Hinblick auf die Installation passender Ladelösungen beraten. Die Berechnung des Total Cost of Ownership über unser TCO-Modell gibt Aufschluss über die rentabelste Modellstrategie. Zudem stellen wir sicher, dass unsere Kunden maximal von den staatlichen Fördermitteln profitieren.

Gehen Sie dabei auch aktiv auf Bestandskunden zu und sagen, dass deren Mobilitätsverhalten passen würde?

S. Käppeler: Es kommt immer auf den Einsatzzweck der Flotten an. Dank unserer Erfahrung können wir gezielt auf die Kunden zugehen, für die ein Einsatz von E-Mobilität empfehlenswert ist. Diese sind immer wieder erstaunt, wie viel Elektrifizierungspotenzial bei ihren Flotten besteht. Wir wissen natürlich, dass neben Nachhaltigkeitsvorgaben auch die Rentabilität eine zentrale Rolle spielt. Spätestens nach der Erläuterung unseres TCO-Modells sind die Kunden überzeugt.

Wenn aus Ihrer Sicht vieles für die E-Mobilität beim Kunden spricht, wie begegnen Sie denen, die dennoch zögern?

S. Käppeler: Dank unserer acht Geschäftsstellen und der damit verbundenen Nähe zum Kunden haben wir einen sehr guten Einblick in die Fragen, die sie beschäftigen - sei es in Bezug auf die Reichweite, die Lademöglichkeiten oder die Rentabilität. Wir gehen individuell auf jeden einzelnen Kunden ein und liefern die Antworten. Aufgrund unserer fünfjährigen Erfahrung in Bezug auf E-Mobilität kennen wir die Prozesse in Unternehmen und können somit umfassend begleiten.

Ist das Thema Infrastruktur am Arbeitsplatz, zu Hause und unterwegs ein Hindernis?

S. Käppeler: Es ist ein Schritt, bei dem man einen Experten an der Seite haben sollte. Wir beurteilen die Gegebenheiten immer realistisch und entwickeln für unsere Kunden maßgeschneiderte Lösungen. Wir beraten im Hinblick auf die Platzierung der Lademöglichkeiten und bieten unter anderem ein Ladesäulen-Leasing an, was das Investment erleichtert. Zudem sind viele Kunden erstaunt, wie einfach das Laden zu Hause direkt über das Unternehmen abgerechnet werden kann.

Wenn Sie alle Zweifel ausräumen konnten. Was sagen die Kunden zu den Lieferzeiten, die teils lang sind?

S. Käppeler: Die Lieferzeiten sind bei jedem Fahrzeug - ob elektrifiziert betrieben oder nicht - immer modellabhängig. Dank unserer flexiblen Mietlösung Alpha Rent können wir die Mobilität unserer Kunden immer und sofort sicherstellen.

Verändern die E-Mobilisten Ihren Erfahrungen nach das eigene Fahrverhalten?

S. Käppeler: Wir sehen keine signifikanten Änderungen im Mobilitätsverhalten. Fahrzeugtechnologien und der Ausbau öffentlicher Lademöglichkeiten schreiten so schnell voran, dass immer weniger über Reichweiten diskutiert wird. Für die Nutzer gehört der Umstieg auf E-Mobilität vielmehr zu einem modernen und nachhaltigen Lebensstil. Bei längeren Strecken ins Ausland nehmen viele Kunden unseren Service Alpha Rent in Anspruch.

Wie läuft es anschließend mit dem Remarketing? Schwieriger oder einfacher als bei den Verbrennern?

S. Käppeler: Die Vermarktungswege bilden sich zurzeit immer weiter heraus, dadurch wird die Nachfrage stärker. In einigen europäischen Ländern, wie in den Niederlanden und in Norwegen, gibt es bereits eine sehr hohe Nachfrage nach gebrauchten Elektrofahrzeugen.

Was gibt es an Neuigkeiten zu Ladelösungen, Mobilitätsflexibilität oder Mobilitätsbudget?

S. Käppeler: Wir setzen auf individuelle Lösungen. Diese gehen weit über den klassischen Dienstwagen hinaus. Ob Motorrad, E-Bike, Fahrrad oder E-Scooter - unser Angebot deckt alle Anforderungen ab. Seit neuestem bieten wir auch die Beratung und Umsetzung einer E-Car-Policy an. Unser Full-Service-Leasing-Angebot ergänzen oder kombinieren wir mit weiteren maßgeschneiderten Mobilitätsangeboten.

Herzlichen Dank für das Gespräch, Frau Käppeler.

Interview: Michael Blumenstein

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