Daimler-Chef Dieter Zetsche dürfte an diesem Dienstag (17.02.) nach Medieninformationen bei der Vorlage der Bilanzahlen ein neues Sparprogramm vorlegen. Die "Stuttgarter Zeitung" (14.02.) verweist auf einen massiven Einbruch der Nachfrage und eine deutliche Verschlechterung der Ertragslage. Experten gehen bei dem Premium-Hersteller von deutlichen Schrammen im Lack wegen der anhaltenden Talfahrt der gesamten Autobranche aus. Mit Spannung wird daher auf den Ausblick des Konzernlenkers für die nächsten Monate geschaut. Die Prognose des Stuttgarter Autobauers könnte eine Signalwirkung für die gesamte Autobranche auslösen. Erwartet wird auch, dass der Daimler-Chef etwas zur Kooperation mit BMW sagen wird, die durch die Krise beschleunigt werden könnte. Ein Sprecher des Daimler-Konzerns sagte am Sonntag zu den Berichten über das Sparpaket und die mögliche Kooperation mit BMW: "Wir kommentieren das nicht." Er verwies auf die Pressekonferenz am Dienstag in Stuttgart. Nach Angaben von BMW sind beide Unternehmen bereits seit einiger Zeit in Gesprächen über eine weitere Zusammenarbeit. "Das ist nichts Neues", sagte ein Sprecher in München. Konkrete Pläne gebe es derzeit aber nicht. Bislang arbeiteten beide Konzerne bereits bei der Entwicklung von Hybrid-Antrieben und im Einkauf zusammen. Rote Zahlen im vierten Quartal 2008 Bei Daimler rechnen Finanzanalysten mit roten Zahlen im vierten Quartal 2008, heißt es weiter. Nach Informationen der "Stuttgarter Zeitung" gibt es Überlegungen, die Kurzarbeit bis zum Ende des Jahres zu verlängern und zusätzliche Zwangspausen einzulegen, um die Durststrecke damit zu überbrücken. Bislang ist Kurzarbeit bis Ende März vereinbart, wobei es in den einzelnen Werken recht unterschiedliche Regelungen gibt. Im Pkw-Bereich soll nach dem Blatt das Tempo bei dem bereits laufenden Effizienzprogramm mit dem Titel "Go for Ten" verschärft werden. Das soll ein jährliches Einsparvolumen von 1,6 Milliarden Euro bringen. Die "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS) schreibt, die ersten Kooperations-Verträge zwischen den beiden Erzrivalen Daimler und BMW seien bereits unterschriftsreif. Jede Art der Kooperation, die der Kunde nicht bemerke und die somit der Akzeptanz der Marke nicht schade, sei denkbar, zitiert das Blatt ranghohe Manager. "Alles unterhalb einer kapitalmäßigen Verflechtung" sei denkbar. Zetsche hatte bereits bei der Präsentation der Zahlen für das dritte Quartal die Ziele für 2008 massiv nach unten korrigiert und dem Autobauer einen konsequenten Sparkurs verordnet. Zum ersten Mal seit mehr als 15 Jahren wurden wegen der Absatzkrise bislang über 50.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. Anfang 2009 äußerte sich der Vorstandschef jedoch vorsichtig optimistisch, dass eine Erholung der weltweiten Nachfrage ab Mitte des Jahres zumindest denkbar sei. Im Jahr 2007 hatte Daimler ein operatives Ergebnis von 8,7 Milliarden und einen Nettogewinn von 4,0 Milliarden Euro eingefahren. Der Umsatz lag bei 99,4 Milliarden Euro. Die Zahl der Beschäftigten betrug 272.382. Neben der weltweiten Absatzkrise werden auch 2008 weiterhin die Belastungen aus der rund 20-prozentigen Beteiligung am schwächelnden US-Autobauer Chrysler in den Daimler-Büchern negativ zu Buche schlagen. Als Ziel für das abgelaufene Geschäftsjahr hat Zetsche ein operatives Ergebnis von mehr als sechs Milliarden Euro ausgegeben. Kein massiver Personalabbau Aus Unternehmenskreisen ist zu hören, dass bei der Bilanzpressekonferenz am kommenden Dienstag kein massiver Personalabbau verkündet wird, schriebt die Zeitung weiter. Weil Entlassungen nach dem Beschäftigungspakt bis Ende 2011 ausgeschlossen sind, müsste Daimler für Abfindungen und Frühpensionierungen viel Geld ausgeben. Um aber dennoch die Personalkosten zu senken, wird erwogen, die für Mai vorgesehene Lohnerhöhung auf Dezember zu verschieben. (dpa)
Mercedes-Benz: Mögliche Kooperation mit BMW
