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Mobilität: Keine Entspannung bei Spritpreisen

20.10.2021 08:26 Uhr
Eine Expertin hält die weitere Spritpreisentwicklung wegen vieler Sonderfaktoren für unkalkulierbar.

Hohe Nachfrage, überhitzter Rohstoffmarkt: Die Preise für Diesel und Benzin sind auch in dieser Woche gestiegen. Experten und Interessensvertreter fordern die Bundesregierung zum Handeln auf.

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Der Höhenflug der Spritpreise hält an. Diesel ist nach seinem Allzeithoch vom Sonntag noch einmal teurer geworden, wie der ADAC am Mittwoch mitteilte. Am Dienstag wurden im bundesweiten Tagesdurchschnitt 1,560 Euro pro Liter fällig. Das ist ein halber Cent mehr als am Sonntag und ein Anstieg von 3,4 Cent im Vergleich zur Vorwoche.

Super E10 verteuerte sich ebenfalls. Mit 1,671 Euro pro Liter ist es noch 3,8 Cent von seinem Allzeithoch aus dem September 2012 entfernt. Auf Wochensicht legte der Kraftstoff um 2,4 Cent zu. Die Spritpreise werden insbesondere vom Ölpreis nach oben getrieben. Bei Diesel kommt ein saisonaler Effekt hinzu. Die starke Nachfrage nach Heizöl im Herbst lässt den Preis zusätzlich steigen.

ADAC-Kraftstoffmarktexperte Jürgen Albrecht sieht allerdings Spielraum bei der Mineralölwirtschaft für Preissenkungen. Das aktuelle Niveau an den Zapfsäulen lasse sich im Vergleich zum vergangenen Jahr nicht alleine durch den gestiegenen Ölpreis und die seit Anfang des Jahres geltende CO2-Abgabe erklären, sagte er. "Wenn die Verbraucher ihre Marktmacht noch bewusster einsetzen, könnten sie hier durchaus etwas erreichen."

Entwicklung unberechenbar

Aus Sicht von Energieexpertin Claudia Kemfert ist die weitere Spritpreis-Entwicklung wegen vieler Sonderfaktoren unkalkulierbar. "Wir haben nicht nur eine deutlich steigende Nachfrage nach der teilweisen Überwindung der Corona-Krise, sondern auch Spekulationseffekte und einen überhitzten Rohstoffmarkt", sagte Kemfert der "Augsburger Allgemeinen" (Mittwoch). "Ob die Preise kurzfristig wieder sinken oder sie in den kommenden Monaten weiter steigen, wissen wir nicht."

Auch die weltweite Entwicklung der Pandemie sei ein Unsicherheitsfaktor, so Kemfert weiter. Die Bundesregierung sollte die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung mit einer Pro-Kopf-Prämie an die Bürger zurückgeben, schlug sie vor. Kemfert ist für das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) tätig.

DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell forderte in der Zeitung, Energie und Mobilität müssten für alle bezahlbar bleiben. Die neue Bundesregierung müsse schnell handeln. Ein einheitliches "Mobilitätsgeld" anstelle der Pendlerpauschale würde Berufspendler entlasten, sagte er. Der Präsident des Steuerzahlerbundes, Reiner Holznagel, forderte eine Anhebung der Pendlerpauschale auf 40 Cent ab dem ersten Kilometer. "Das ist nur fair, weil staatliche Abgaben den überwiegenden Teil des Preises von Benzin ausmachen." Die Pauschale sei seit Jahren nicht mehr genügend angepasst worden.

 

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