Die Ansprüche an ein Automobil sind so vielfältig wie das Leben. Doch leider scheinen die Zeiten der Manufaktur mit ihren Kleinauflagen in der Ära der modernen Massenfertigung für immer verloschen. Damit sind dem Nutzen der einzelnen Automobile - nicht zuletzt zum Bedauern der Flottenkunden mit ihren ganz speziellen Anforderungen - enge Grenzen gesetzt. Doch die Idee des automobilen Chamäleons geistert wieder über die Bildschirme der Designer und Techniker in den Entwicklungszentren. So präsentierte Mercedes im Frühjahr einen VRC (Vario Research Car), der sich mit den entsprechenden Aufbauten vor der Limousine in ein Cabrio, einen Pick-up oder Kombi verwandelte.
Opel stellte zur gleichen Zeit sein Multitalent namens MAXX ins Rampenlicht. Die Rüsselsheimer ließen es jedoch nicht bei einer Studie und präsentierten in Frankfurt den ersten fahrfertigen Prototypen. Unterschiedliche Radstände sowie eine ganze Reihe verschiedener Aufbauten machen den Kleinen vor allem auch zum interessanten Zukunftsmobil für Flottenkunden, Denn MAXX kommt als drei Meter kurzer Zweisitzer daher oder aber als Lang-Version mit bis zu sechs Sitzen. Auf Wunsch tritt er als kleines Show-Cabrio für die Werbeagentur, als Pick-up für den Dachdecker oder als Geländewagen für den Baustellenbetrieb an. Der Variabiltät des in der Basisversion 600 Kilogramm leichten Mobils scheinen kaum Grenzen gesetzt. Möglich wird dieser Artenreichtum durch eine Konstruktion aus Aluminium-Rohren, die eine Art variablen Käfig bilden, Einzelne Anbauteile verwandeln die Plattform dann in ein kurzes MÄXXchen oder einen langen MAXX, in den Werkstattwagen oder ein Taxi. Auch im Innenraum zeigt sich der Kleine vielfältig talentiert und flexibel: Ohne konstruktive Änderung kann das Auto sogar als Links- oder Rechtslenker gebaut werden.
Keine Frage, das kleine Multitalent soll in puncto Verbrauch ebenso eine Drei vor dem Komma stehen haben wie der ebenfalls auf der IM in Frankfurt präsentierte Corsa Eco 3. Der fahrfertige Prototyp sorgte bereits vor seinem ersten Auftritt für Furore, denn Opel gibt für den Kleinwagen mit neuentwickeltem 1,7-Liter-Turbo-Direkteinspritzer dank Vierventiltechnik einen Euromix-Verbrauch von sensationell niedrigen 3,4 Litern an. Leichte Werkstoffe und eine aerodynamisch optimierte Karosserie unterstützen den kleinen Sparmeister dabei.
Damit wird die automobile Zukunft für scharf kalkulierende Flottenbetreiber wieder spannend, kommen doch auch anderenorts die ersten kleinen Sparwunder und talentierten Verwandlungskünstler der Realität immer näher.
Citroen Xantia als Kombi
Break heißen traditionsgemäß die Kombi-Fahrzeuge bei Citroen. Jetzt startet der Verkauf des Xantia in dieser variablen Karosserie-Version. Der Kombi ist gegenüber der Limousine um 22 Zentimeter gewachsen, das Kofferraumvolumen reicht von 618 bis 1690 Liter. Die 1,8-Liter-Basisversion (81 kW/110 PS) kostet brutto 33.250 Mark, der 1,9-Liter-Turbodieset (65 kW/90 P5) 37.625 Mark. Fahrer-Airbag, ABS und Gurtstraffer vom gibt's in allen Xantia Break serienmäßig.
- Ausgabe 08/09/2020 Seite 63 (320.1 KB, PDF)