-- Anzeige --

Steuer: Dienst-Fahrräder auf dem Vormarsch

11.12.2012 10:27 Uhr
Pedelec, E-Bike, Elektrofahrrad
Ab zur Arbeit mit dem Dienst-Fahrrad: Einige Firmen nutzen bereits die steuerlich geförderte Dienstwagen-Alternative.
© Foto: TÜV Süd

-- Anzeige --

Fahrräder werden künftig steuerlich genauso behandelt wie die Mercedes S-Klasse für den Vorstandschef. Was sich im ersten Moment mindestens ungewohnt anhört, könnte nach Ansicht einiger Verbände und Anbieter zu einer kleinen Verkehrsrevolution in deutschen Betrieben führen.

Ohne zusätzliche eigene Kosten können Firmen ihren fahrradbegeisterten Mitarbeitern auf die Sättel helfen, lautet die Vision, die ausgerechnet vom deutschen Steuerrecht ausgelöst worden ist. Rückwirkend für das Jahr 2012 sind die Finanzämter nämlich angewiesen, Dienstfahrräder steuerlich genauso zu behandeln wie Dienstautos.

Ein-Prozent-Regel für Dienst-Bikes

Ein Prozent des Listenpreises muss der Nutzer als geldwerten Vorteil versteuern, für die zurückgelegten Strecken fällt anders als beim Auto aber keine weitere Zahlung an."Wir rechnen zwar nicht mit einem Riesen-Boom", sagt der Sprecher des Zweirad-Industrieverbandes (ZIV), Stefan Schreyer, in Bad Soden bei Frankfurt. "Aber jedes Unternehmen, das statt einer Limousine ein Dutzend Bikes anschafft, wäre ein toller Gewinn auch für die Umwelt." Neben der Branchen-Lobby haben sich unter anderem der ADFC und der ökologisch orientierte Verkehrsclub VCD für die Änderung des Steuerrechts engagiert.

Wie bereits bei den Autos dürften vor allem Leasing-Unternehmen zum Zuge kommen, die den Firmen das umständliche Handling der Mitarbeiterfahrzeuge abnehmen. Notwendig ist einzig ein Rahmenvertrag mit einer Leasingfirma, die ihrerseits regionale Fahrradläden als Vertriebspartner benennt und die Abwicklung übernimmt.

Erste Firmenkunden

Das Fahrrad-Modell kann sich der Beschäftigte dann jeweils selbst in den Partnerläden aussuchen. Dabei können durchaus hochwertige und teure Räder herauskommen, sagt Ulrich Prediger, Geschäftsführer des Fahrrad-Leasing-Pioniers LeaseRad aus Freiburg. "Wir rechnen mit einem E-Bike-Anteil von mindestens 80 Prozent." Auf ihnen kommt man auch im Anzug nicht so leicht ins Schwitzen, lautet das gängige Argument. 1.500 bis 2.000 Euro sind übliche Listenpreise für die schnellen Elektro-Räder, für Spitzenmodelle kann man aber auch 6.000 Euro anlegen. Als Leasingnehmer tritt der Arbeitgeber auf.

Welche Leasingrate inklusive Versicherung unter dem Strich beim radelnden Angestellten hängenbleibt, hängt von einigen Variablen ab. Wenn sie direkt vom Bruttogehalt abgezogen wird, sinkt je nach Einkommen und Steuerklasse die Steuer- und Sozialabgabenlast – der Staat zahlt das neue Bike ein bisschen mit. Zudem könnte sich der Arbeitgeber mit einem Obolus beteiligen, muss es aber nicht.

Nach drei Jahren wird das Bike zum Eigentum

Mindestens im Vergleich zur Eigenanschaffung kämen die Leasingräder aber immer billiger, verspricht Prediger. Erste Firmenkunden wie Eos im bayerischen Krailling gibt es bereits, auch die Lufthansa oder die Deutsche Bank prüfen.

Nach drei Jahren Laufzeit zeigt sich ein wesentlicher Unterschied zum Dienstauto: Das weit billigere Bike ist nahezu abgezahlt und geht für eine geringe Restzahlung an den Nutzer, der es wiederum privat verkaufen könnte. Eine Rücknahme durch das Leasing-Unternehmen ist aber nicht vorgesehen. (Christian Ebner, dpa)

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --
KOMMENTARE

SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --
WEITERLESEN



NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Autoflotte ist die monatlich erscheinende Fachzeitschrift für den Flottenmarkt im deutschsprachigen Raum. Zielgruppe in diesem wachsenden Markt sind die Fuhrpark-Entscheider in Unternehmen, Behörden und anderen Organisationen mit mehr als zehn PKW/Kombi und/oder Transportern. Vorstände, Geschäftsführer, Führungskräfte und weitere Entscheider greifen auf Autoflotte zurück, um Kostensenkungspotenziale auszumachen, intelligente Problemlösungen kennen zu lernen und sich über technische und nichttechnische Innovationen zu informieren.